Hallo an alle, die mir so tröstlich zur Seite gestanden haben.
Ich war wirklich überwältigt, auf wieviel Resonanz ich mit meinem Hilferuf gestoßen bin. Danke noch einmal dafür.
Hier möchte ich nun einmal berichten, was sich in der letzten Woche so getan hat, damit alle Fragen beantwortet sind:
Mein Mann hat sich nun endgültig von seiner Geliebten getrennt, d. h. er hat alle seine Sache bei ihr abgeholt und seinen Schlüssel abgegeben. Er sagt, es wäre sein größter Fehler im Leben gewesen, sich auf sie eingelassen zu haben und vor allem diese Affäre so weit getrieben zu haben. Aber ab einem bestimmten Punkt hatte sich das ganze wohl verselbstständigt.Die Beziehung wurde fester und somit der Druck größer, eine Entscheidung zu treffen. Da ich immer vehement darauf bestanden habe, dass ich meinen Mann sofort verlassen würde, wenn so etwas passsierte, hatte er Angst, mir die Sache zu beichten. Irgendwann ging er einfach davon aus, dass wir keine Chance mehr hätten. Natürlich sah er in der anderen auch die Möglichkeit, noch einmal von vorne anzufangen (ohne Belastungen durch Haus und Kinder) - Mitlife Crisis???
Er hat mich die ganze Zeit über geliebt, fühlte aber nicht mehr mein Interesse an ihm und seinen Belangen. Oft musste er wohl hinten anstehen und kam erst nach den Kindern und allen Verpflichtungen, die man halt so hat. Wir hätten viel früher reden müssen, denn auch ich fühlte mich oft vernachlässigt. Dadurch, dass wir in den letzten Tagen eigentlich ununterbrochen geredet haben, hat sich vieles geklärt und wir sind sicher, dass wir es schaffen können. Mein Mann sagt mir immer wieder, wie sehr er mich liebt und wie toll er es findet, dass ich so reagiere (er meint, er könne es nicht in einer solchen Situation).
Was hinzukommt, ist auch, dass es in der Parallelbeziehung vermutlich schon etwas kriselte, als es zu unserer Aussprache kam. Er vermisste bei ihr Eigenschaften, die ich habe (mein liebevolles Wesen, die Intelligenz, meine Hilfsbereitschaft usw.). Jetzt sagt er des öfteren, dass es vermutlich nicht gutgegangen wäre, wenn er bei ihr eingezogen wäre.
Schlimm ist nur, dass die Frau in der gleichen Firma arbeitet. Sie sehen sich zwar kaum und sprechen überhaupt nicht mehr miteinander (da sie ja verständlicherweise ziemlich sauer auf ihn ist - komisch, Wut habe ich weder auf ihn noch auf sie, da sind eigentlich nur Trauer und Enttäuschung), aber die Angst bleibt, dass sie ihn nicht verlieren möchte, und auch um ihn kämpft.
Ich hoffe inständig, dass unser Neubeginn klappt. Ich liebe meinen Mann trotz allem sehr und glaube, dass man eine Beziehung, die länger als mein halbes Leben dauert, nicht einfach abschreiben sollte. Jeder Tag bietet eine neue Chance, sein gesamtes Leben zu verändern. Drückt mir die Daumen.