Neuer Stand
In der Zwischenzeit hat sich folgendes ereignet:
Da die Mutter nach wie vor Schwierigkeiten im Umgang mit dem neuen, aufbegehrenden Verhalten des Kindes hat, glauben wir, dass der Weg, den wir bisher beschritten haben, nicht unbedingt fruchtet. Sie will (ich natürlich auch) die Gefühlsbetonung nicht vernachlässigen und eigentlich auf das Kind eingehen, wenn es denn da jammert - bisher war das dann ja immer so, dass das Kind dann eben bemerkte, dass es das bekam, was es denn wollte - nämlich die volle Aufmerksamkeit der Mutter. Folge: Machtgewinn des Kindes.
Wir haben uns die letzte Woche etwa 5 Stunden offiziell und 4 Stunden inoffiziell (also schon heimlich) getroffen. Wir fühlen uns beinah schon als Opfer, aber genau bei diesem Wort, klinkt es aus, und wir greifen uns lachend an den Kopf und verstehen unsere Welt nicht mehr, die von den Launen und dem Gutdünken des Kindes gelenkt wird. Rücksicht, Empathie und Gefühle sind aber nach wie vor Prinzipien, die Grundlage all unserer Handlungen.
Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem wir nicht wissen, ob die Mutter radikaler, also strenger, schärfer mit dem Kind umspringen soll (dadurch, dass die Mutter das kaum gemacht hat, könnte die Glaubwürdigkeit dieser Aktionen leiden)? Unsere Zärtlichkeiten vor dem Kind zurückstecken, ok.
Übernachtungen weg, ok? Alles, was uns bleibt sind ein paar wenige Stunden in der Woche im Beisein einer Tochter, die die Beziehung angreift. Gemeinsame Nächtigungen hatten wir genau DREI und von Mal zu Mal wurde es mit der Tochter schlimmer. Sollen wir das jetzt ganz abstellen? (die letzte Übernachtung, also der letzte Grund ihrer Rebellion liegt eh schon 2 Wochen zurück). Nicht mal der letzte Augenblick trauten Beisammenseins zwischen mir und der Mutter sei uns gegönnt. Wir telefonieren nicht, möglichst kein SMS, halten uns im E-Mail zurück, weil das Kind auf Schritt und Tritt kontrolliert, was die Mutter da grade macht. Soll man das zulassen?
Wie reagiert das Kind?
Bei gemeinsamen Unternehmungen beginnt sie nach einer Weile zu jammern, will, das die Mutter nachschauen kommt, zuhause (ohne mich) knallen manchmal Türen, wird geraunzt und gemockt. Nichtige Anlässe werden zur Raunzerei. Sie hat sogar mal mit einem Fenstersturz gedroht, wie ernst soll man das nehmen? Von daher wissen wir auch nicht, wie straff man die Zügel nehmen kann.
Je mehr Zeit vergeht, desto mehr werden wir zurückgeschlagen und das Kind wird in seinen Machenschaften bekräftigt. Uns wäre oft danach, geradeheraus zu handeln, einfach nur ganz unverblümt zu handeln, um dem Kind zu zeigen, dass auch ihr Einfluss begrenzt ist.
Es wäre schön, wenn sie diese Beziehung zu akzeptieren lernt, ich will nur Gutes von beiden und für beide. Sie ist eh so eine liebe Tochter, die aber jetzt vielleicht zum ersten Mal in ihrem kurzen Leben um ihre Mutter Angst haben muss - aber sicher net vor mir!! Ich räume ausreichend Freiheiten ein, keiner wird erdrückt.
Wie lockere ich auf, was Festgefahren erscheint?