Hallo an alle Frauen ( und natürlich auch Männer) da draußen, die genauso wie ich binational verheiratet sind.
Eigentlich bin ich wirklich nicht der Typ der seine gesamte Lebensgeschichte in ein Forum schreibt um es der Welt zu präsentieren aber nachdem ich schon mit etlichen Freunden und der Familie über mein Dilemma gesprochen habe und immer noch nicht weiß was ich will denke ich mir- wieso nicht? Es gibt sicherlich zahlreiche Erfahrungen die mir weiterhelfen können. Wenn nicht habe ich es mir eben einfach von der Seele geschrieben- und das ist auch gut.
Mein Ehemann und ich sind knapp 5 Jahre zusammen, vier davon schon verheiratet. Mein Mann war damals zu " Besuch" aus dem Kosovo in Deutschland als wir uns kennenlernten. Wir verliebten uns, entschieden uns zu heiraten damit wir eine gemeinsame Zukunft in Deutschland haben. Wenig Sprachkenntnisse, keine Arbeitserlaubnis erschwerten unseren gemeinsamen, noch ganz neuen Weg. Ich habe sehr viel dafür getan das es meinem Mann gut geht- habe alle Finanzen getragen, Urlaube bezahlt, bürokratische Gänge erledigt.Bin aus der WG mit meiner Freundin ausgezogen und habe für uns eine kleine Wohnung angemietet. Klar, als Ehepaar sorgt man füreinander. So dachte ich immer und tu es auch heute noch. Mein Mann ging dann recht schnell einer Arbeit nach- Verdienst war aber sehr spatanisch. Wir entwickelten uns weiter, sprachen über unserer Zukunft- und ich ließ mich beraten und kaufte ein Haus. So leben wir nun. Seit längerer Zeit wird mir bewusst das unser Leben nicht so perfekt ist wie es scheinen mag. Hab ich mir so viele Dinge schön geredet.? Wir kommen zu den Fakten. Mein Mann und ich haben immer wieder Streit- Alle drei Monate platzt die Bombe. Er hat eine andere Einstellung zum Eheleben als ich. Ich wünsche mir einen Partner, der an meinem Wohl interessiert ist, so wie ich an seinem. Mit dem ich reden kann, dem ich vertrauen kann, der alle Sorgen mit mir teilt. Mein Mann spricht kaum mit mir. Sorgen erzählt er mir nie. Im Fokus steht seine Familie. Die meisten leben im Ausland, nur ein paar Brüder leben hier mit ihren deutschen Frauen und Kindern. Sobald einer dieser besagten Brüder ruft ist mein Mann sofort zur Stelle, hilft dort bei Arbeiten am Haus, macht und tut....unser Garten verwildert währenddessen. Ich habe das Gefühl das egal was er tut, es nur mit halben Herzen macht und das er es auschließlich tut weil ich verlange das er mit der Pflege des Hauses unter die Arme greift. Das ich das Gefühl habe immer die zweite Geige zu sein habe ich ihm schon oft gesagt- darauf äussert er: Quatsch, Du spinnst, Du bist das wichtigeste für mich. Zum Leben gibt mein Mann mir lediglich 400 Euro seines Gehaltes. Was er mit dem restlichen Geld macht weiß ich nicht. Hunderte von Euro scheinen spurlos verschwunden. Auf meine Nachfrage hin ob er Geld in den Kosovo schickt verneint er. Nach tagelangem Schweigen und gepackten Koffern äussert er dann spielsüchtig zu sein. Das hat mich wirklich umgehauen, ich war entsetzt....er wollte nicht mehr in das besagte Spiele-Cafe gehen wo er immer seinen albanischen Freundeskreis trifft. Das hat er ganze 2 Wochen durchgehalten. Jetzt sitzt er wieder da und sagt aber das er nicht spielt, lediglich Kaffee trinkt mit dem Clan. Mein Mann hat die Gabe direkt mit Vorwürfen zurückzuschießen. Plötzlich bin ich an allem Schuld, werde ja immer aggressiv . Das ich ihn von Jahr zu Jahr schleppe, finanziell wie mit allem anderen auch scheint er nicht zu sehen. Mich fressen Rechnungen auf und er hatte mir versprochen das wir uns ein gemeinsames Konto anlegen.Bis heute nichts. Keine Äusserung mehr dazu. Verhüten tut mein Mann seit Anbeginn unserer Beziehung NUR mit Kondom....trotz der Pille und meinem damaligen vermehrten nachfragen wieso er dies tut. Keine richtige Antwort- nur Ausflüchte. Alle Schriftwechsel erledige ich für ihn----er sagt; Ich kann das nicht. Das er morgens vor der Arbeit auf der Behörde sitzt um seinen deutschen Pass zu beantragen erzählt er mir lapidar und nebenbei als sei es etwas ganz normales. Komischerweise kann er das ganz alleine ohne meine Hilfe. Vor drei Monaten hatten wir den letzten großen Streit bei dem ich verlangt habe das er sich eine eigene Wohnung sucht. Er hat mir Versprechungen gemacht, sich entschuldigt....heute sind wir wieder am gleichen Punkt angekommen. Zu seiner Familie hab ich fast gar keinen Kontakt mehr. Er arrangiert auch keine Treffen mehr oder fragt ob ich auch mal mit seinen Eltern telefonieren möchte. Körperliche Nähe, seit Wochen nichts mehr. Jetzt haben wir wieder Streit, ich spreche mit ihm aber unsere Beziehung ist einfach unterkühlt. Sitzen Abends auf der Couch wie Bruder und Schwester- aber nachfragen was los ist? Nein, das tut er nicht.
Ich weiß nicht was ich denken oder tun soll. Natürlich hat mein Mann auch gute Eigenschaften und ich liebe ihn auch. Ich bin mir aber nicht mehr sicher ob vieles Gewohnheit oder die Angst vor der Trennung ist.
Es würde mich freuen wenn die ein oder andere konstruktive Antwort käme.
LG Aeiou