Hallo zusammen,
ich habe schon länger ein größeres Problem in meiner Partnerschaft und wie ich so bin hab ich ein wenig im Internet gesucht und dieses Forum hier gefunden. Vielleicht hat ja einer von euch eine Idee.
Seit mehr als 15 Jahren bin ich mit meiner Partnerin zusammen. Ich habe ihr vor ca. 5 Jahren einen Heiratsantrag gemacht und vor 3 Jahren haben wir ein gemeinsames Kind bekommen. Klingt alles nach Friede-Freude-Eierkuchen, ist es ja meist oberflächlich auch.
Eigentlich beginnen die Probleme schon recht früh in der Partnerschaft. Damals hab ich sie geben etwas aktiver zu sein sowohl im Umgang mit mir als auch im Bett. Das Ganze hat sich eigentlich nie geändert nur mein Wunsch nach Nähe und Zuwendung wird mit den Jahren immer größer. Als sie dann den Verlobungsring nach ca. 2 Wochen gar nicht mehr trug wusste ich nicht was ich sagen sollte. Als ich sie darauf ansprach, meinte sie sie wolle ihn nicht kaputtmachen :shock:
Ein prägender Satz aus den ersten 5 Jahren der bei mir dauerhaft haften bliebt war: "Wenn du alt oder krank bist, pflege ich dich nicht."
Nun, okay so gab es noch die ein oder andere Sache die ich nicht nachvollziehen konnte. Anfangs hab ich kurz drüberweggesehen und sie dann nach dem dritten Mal gefragt. So kam es das sie für 1 Jahr allein zu Hause war (vor dem Kind) und auf dem Sofa faulenzte. Ich kann es verstehen mal 1 Woche oder 2 Wochen dort zu liegen und den Haushalt Haushalt sein zu lassen. Aber nach 4 Wochen fand ich es eigenartig, das ich nach einem 9 Stunden Arbeitstag den Flur wischen, Essen kochen und einkaufen musste. In dem Fall bin ich wahrscheinlich zu lieb und hab es dann einfach gemacht. Diese Arbeitsteilung ich gehe arbeiten und darf danach haushalten und sie macht quasi "nur" die Wäsche und patzt manchmal das Badezimmer haben wir dann mindestens dieses Jahr durchgehalten. Sie ist defiitiv nicht dumm, sie ist sehr intelligent und hing vielleicht dieses Jahr nur durch, weil sie down war wegen der damals fehlenden beruflichen Perspektive. Aber dafür muss ich herhalten?
Dann kam das Kind und alles wurde etwas anders. Sie kümmert sich wirklich um das Kind und es freute mich, das sie nicht mehr ganz so letargisch ist. Sie kocht tatsächlich für das Kind. Ich kann mich ehrlich gesagt an kein einziges Mal erinnern, das sie für mich auch nur irgendwas gekocht hätte. Ist ja meine Aufgabe, ich weiß.
So langsam komme ich zum eigentlichen Kern des Ganzen. Ich glaube so langsam das sie mich nicht liebt. Ich fühle mich immer mehr wie ein notwendiges Anhängsel an das sie sich gewöhnt hat. Das Liebesleben besteht im Endeffekt aus dem was in einem Sexualkundebuch des 18. Jahrhunderts als normal beschrieben werden würde. Ich fragte sie ja nun schon vor ca. 10 Jahren warum sie mich denn nicht mal mit einem romatischen Abend überrascht. Die Antwort war damals das ich es ja auch nicht tun würde. Okay, beratungsresistent bin ich nicht dachte ich mir. Ich habe seit Jahren nun regelmäßig begonnen einen solchen romatischen Abend zu organisieren/vorzubereiten. Ich glaube in der Zeit hat sie es zweimal geschafft auch drei Kerzen anzuzünden und auf mich zu warten. Allerdings besteht dann meine Aufgabe scheinbar sie zu befriedigen und wenn es denn sein muss mich "an ihr" (Entschuldigung für die hässliche Ausdrucksweise) zu befriedigen. Sie hat dafür eine noch unglücklichere Ausdrucksweise namens "hinhalten". Was sie damit meint ist, das sie nichts tut. Streicheleinheiten sind nahezu immer einseitig. Im Alltag gehen Küssen und Streicheleinheiten fast immer von mir aus. Meisten werde ich angefahren ich solle sie jetzt gerade nicht stören. Dabei ist es auch egal wann. Vormittags, mittags, abends alles habe ich schon probiert. In der Zeit habe ich dann auch einmal fast 1 Jahr Sexentzug praktiziert ... das hat sie gar nicht beeindruckt.
In letzter Zeit hatten wir ich würde sagen fast die schönste gemeinsame Zeit. Es begann alles damit das ich mich belesen habe wie man eine Frau wirklich toll verführt. Also romantische Musik, Kerzen, eine Massage und zur Krönung Oralsex ... Was soll ich sagen, es scheint anzukommen nur habe ich das jetzt fast ein halbes Jahr häufiger praktiziert, in Variationen natürlich, aber es kommt meiner Meinung nach gar nichts zurück. Es gab dabei ein paar schöne gemeinsame Momente, aber fühle mich trotzdem alleingelassen. Der Hammer war dann letzte Woche als wir spontanen Sex hatten und als sie "fertig" war rollte sie sich weg. Ich machte noch einen Spaß "du bist wie ein Mann", aber außer einem kurzen Lachen habe ich nichts dazu gehört. Zwei Tage später kam ein von ihr gewünschter Vibrator an. Klar, dachte ich ich möchte ja das sie Spass hat. Was kam dann? Ihr ahnt es, sie rollt sich weg...
Seit dem gab es bei mir nen ordentlichen Knacks. Es reicht nicht das ich keine Kuscheleinheiten, keine sonstige Aufmerksamkeit und keine Unterstützung im Leben bekomme, jetzt gibt es auch keinen Sex mehr. Ich frage mich echt was ich falsch gemacht habe. Für mich kommt eine Trennung nicht in Frage, ich liebe sie und wahrscheinlich weiß sie das nur zu gut :(
Zwischenbemerkung:
[Selbstbefriedigung meiner Person scheint sie auch komplett abstoßend zu finden. Wenn sie mich nackt sieht hat sie auch schon öfters zu meinem Penis "ihh" und "wää" gesagt. Dieser kindischen Sache habe ich lange zeit gar keine Beachtung geschenkt. Eigentlich bin ich ein sehr gefestigter Mann aber wenn man das immer und immer wieder hört, glaubt man irgendwann irgendwas abstoßendes zu haben. Wahrscheinlich findet sie meinen Penis ansich eckelig, da Oralsex für sie auch nicht in Frage kommt.]
[Ganz ehrlich, Männer sind doch relativ einfache Tiere. Fast immer reicht es doch sie sexuell beruhigt zu haben und dann nehmen sie den Rest auch nicht krum bzw. übersehen es einfach.]
[Ich war damals in jungen Jahren einer von denen die öfters Partnerinnen wechselten und ich habe auch ein paar längere Beziehungen vorher gehabt, daher habe ich eigentlich genug Erfahrung im Umgang mit Frauen. Es ist zwar leicht zu sagen vergleichen sollte man nicht aber es fällt immer schwerer.]
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Ich halte sie gerade (seit knapp einer Woche) auf verbaler als auch auf körperlicher Distanz. Bemerkt hat sie es scheinbar erst heute. Mich schmerzt das es unser Kind schon eher gesehen hat, das es heute morgen "Papa kuscheln, Mama kuscheln" sagte. Da wollte ich schon fast losweinen. Ja, als starker Mann tut man das nicht ich weiß.
Mein Grundproblem?
Mir fehlt Wertschätzung meiner Person und einfach gesagt ausreichend Zärtlichkeit und Sex.
Was wünsche ich mir eigentlich?
Ich wünsche mir das ich auch mal gedrückt, geküsst oder gestreichelt werde. Ich möchte im Bett nicht immer der sein der arbeitet. Einmal im Monat etwas auf den Tisch zaubern wäre toll oder den Frühstückstisch an einem Sonntag einmal im halben Jahr decken. Ich würde mir mehr Unterstützung bei gemeinsamen Entscheidungen wünschen, denn das interessiert sie meist auch nicht wirklich.
Was mache ich dafür das sich etwas ändert?
Ich würde sehr viel tun. Ich lasse ihr alle möglichen Freiheiten. Sie war mehrfach mit anderen Männern aus (Ich denke und hoffe das da nichts passiert ist) und sie hat ihre Freunde/Innnen. Ich versuche mich sportlich aktive und damit attraktiv zu halten. Ich versuche tatsächlich nicht dem Leistung/Gegenleistung-Prinzip zu verfallen aber bei gefühletn 98%:2% ist es wirklich schwierig noch zu sagen, das man da drüber hinweg sehen sollte.
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Unglaublich aber war, letzten Sonntag wurde der Frühstückstisch gedeckt (Okay, ich hab ihr am Vortag gesagt das sie es auch mal machen könnte obwohl ich ehrlich gesagt nicht damit gerechnet hab das sie es tut. Da Reden bei anderen Dinge auch nie half.) und als ich gestern nach Hause kam war das Bad, die Küche und das Wohnzimmer geputzt. Ich war verblüfft. Ich wusste ich musste meine Distanz kurz aufgeben um sie dafür zu loben. Das hab ich hab natürlich gemacht. Mit einem Kuss, den sie nicht erwiederte :(
Ich bin nicht der Mensch der Distanz bewahrt. Vom Wesen her kann ich das eigentlich gar nicht. Ich suche Nähe vielleicht habt ihr ja einen Tipp für mich.
Danke
mitzematze