Leider muss ich diesmal einen Roman schreiben, ohne die ganze Vorgeschichte zu wissen (habe ich festgestellt) versteht man nicht die Gesamtsituation. Ich danke euch schon im Voraus, dass ihr bereit seid das zu lesen.
Seit Donnerstag (15.10) geht es mir schlechter, ich bin innerlich zerrissen und unruhig, mir ist nach Weinen zu Mute, mir ist schlecht und das Essen fällt mir schwer. Am schlimmsten sind die Abendstunden, wenn ich allein bin und niemand zu reden da ist. Momentan sind nämlich meine Eltern in Urlaub und ich bin allein zu Haus, eigentlich bin ich froh darüber, aber seit Donnerstag ist es unerträglich. Aber nun zu meiner Geschichte:
Alles begann am 15.11.08, ich ging zur Uni. Vor dem Seminarraum sprach ER mich an und erzählte, wie er in den vergangenen Monaten den Kontakt zu mir gesucht und sich Sorgen gemacht hätte, da er mich nicht sah und nie Antworten erhielt, das lag daran, dass er sich mit der Emailadresse vertan hatte. Ich war sehr davon beeindruckt, obwohl ich das Jahr zu vor ihn gemieden habe, da ich das ganze Gerede über ihn und sein leichtes Angeberverhalten ständig im Kopf hatte. Wir tauschten unsere MSN-Adressen und chatten am selben Tag noch und verabredeten uns für den nächsten Abend. Der Abend war nett und ich war dahin Von da an hatten wir regelmäßig bis fast täglich mit einander gesprochen. Schwierig wurde es ab Januar, da kam es vermehrt zu Uneinigkeiten. Der Grund: Ich war zu schüchtern und er missverstand meine soziale Phobie. Es war ein Auf und Ab der Stimmung. Ende März sagte er in einem Gespräch, dass ich für ihn nur eine gute Freundin sei, mehr nicht und dass seine Traumfrau wie ich sein solle, nur mit seinen Ansichten. Wegen diesem Schock brach ich den Kontakt ab, 2 Wochen später lud er mich zu sich ein. Ich bin hin und ließ mich nicht auf sein Liebesgesülze ein. Später verabredeten wir ein gemeinsames Frühstück an einem anderen Tag. Er vergaß das und ich war sauer, er weil ich ihn aus dem Bett geklingelt hatte. Wir schmollten und ein paar Tage später, weil es mich belastet hatte wollte ich reden. Wir stritten uns und vertrugen uns direkt dabei. Der Kontakt wurde wieder mehr und ohne Probleme. Irgendwann erzählte ich ihn in einem Gespräch, dass ich depressiv bin und dies meine Schüchternheit verstärke. Zu meiner Überraschung verstand er mich. Mit der Zeit sprach er immer mehr davon, dass ich ihm so wichtig sei, er von mir träumen würde etc. In Mai kam es zu unseren ersten Kuss, den ich abgebrochen hatte weil ich mit der Situation überfordert war. Langsam wurde es aber besser. Er wollte auch schon Sex, ich nicht und sagte, dass dies für mich nur in einer Beziehung gehören würde. Er meinte Freundschaft sei auch eine Art Liebe. Nun, hin und her und wir ließen es so stehen. Ab Ende Juni wurde es dann wieder schwieriger, weil es ihm so schlecht ging. Er weinte viel und ich war am Ende, weil er sich nicht helfen lassen wollte. Ende Juli hielt ich eine Party und lud ihn dazu ein, er sagte kurzfristig ab und ich ließ mich zu Frustsaufen hinreißen. Ein Tag später war mir immer noch merkwürdig, ich wollte reden, ich konnte meine Gefühle nicht länger unterdrücken. Er wollte nicht. In den nächsten Tagen stand ich auf der Kippe, zwischen Kontaktabbruch und Offenlegen der Gefühle. Ich teilte ihn mit, dass ich ihn nach seiner Studienreise nicht mehr sehen wolle, er sagte doch. Ein Tag später, nachdem eine Freundin mich davon überzeugte hatte ihn noch eine Chance zu gehen, machten wir aus uns noch in der Woche zu treffen. Das Treffen kam auch zustande. Es war merkwürdig, innerlich war ich zwar bereit für Sex aber äußerlich war ich angespannt. Im Gespräch erzählte ich wie es mir bei der Party und seiner Absage ging und er erzählte den Grund für seinen Kummer und bereitete mir damit Kummer: Er hatte sich in eine Freundin verliebt, die dies angeblich aus Selbstschutz (weil sie direkt ins Ausland musste) nicht erwiderte. Am selben Abend versuchte er mich ins Bett zu bekommen mit der Begründung, nur ich könnte ihn trösten. Ich blockte ab und ging dann auch. Ich schrieb ihn aber noch eine email über meine wahren Gefühle, ich wollte endlich Erleichterung. Tage später sprachen wir darüber, das Ergebnis: Sein Herz gehöre noch der anderen und aufgrund meines Verhaltens und weil ich nie was gesagt hatte, dachte er ich wollte nur eine Freundschaft Plus. Wir machten aus, die 5 Wochen seiner Studienreise zu nutzen um Gefühle zu ordnen und alles noch mal zu überdenken. Er hoffte, dass ich danach für eine Freundschaft mit Extras bereit wäre, ich sagte aber direkt, dass dies unmöglich sei. 2 Wochen später meldete er sich und fing wieder damit an, dass er an mich denken würde etc. Da es für mich noch zu früh war, beendete ich freundlich das Gespräch. Wieder 2 Wochen später sagte er Ich will bei dir mit dir zusammen seinso wie du es immer wolltest. Von da an kamen immer wieder so Andeutungen wie bin ein guter etwas verliebter Freund und er habe noch wegen meiner email Klärungsbedarf. Er wollte reden, bis jetzt geschah nichts. Vor 2 Wochen trafen wir uns zum ersten Mal nach diesen Zusammenstoß, ich dachte er würde seinen Klärungsbedarf behandeln wollen, aber stattdessen, sprach er von seiner Studienreise und wie er mit seinem Liebeskummer umgegangen sei, ach und dass die andere zu seiner Erleichterung noch ein gesamtes Jahr länger im Ausland bleibe. Allerdings sei er ab Mai auch 8 Monate im AuslandDann sprachen wir zwischendurch wieder miteinander, über die andere sprach er nicht mehr und wenn doch, dann neutral. Mittwoch (14.10) kam dann er zum Übernachten, da ich sturmfrei habe. Der Abend verlief angenehm, was mich nur zickig machte und ich dies auch zeigte waren seine Erzählungen über Anmachen anderer Frauen und später seine Kommentare, wie toll er doch im Bett sei, dass ich nicht bis zur Ehe auf Sex verzichten solle, mir einen Landsmann suchen solle oder doch einen Freund heiraten solle, um mit ihn durchgehend zu f***n. Ich war so saueraber dann gab ich Signale im Bett. Wir küssten uns, berührten uns usw., hatten aber keinen Sex. Da ging es mir gut und ich wollte nicht weiter nachdenken. Aber am nächsten Tag, als er dann gegangen war ging es mit den Grübeleien los. Wir sprachen Donnerstagabend miteinander, aber ich sagte nichts darüber. Freitagnacht erzählte ich ihn noch kurz, dass ich meinen Eltern von seinem Besuch erzählt hatte und dass ich mit oder ohne ihr Einverständnis gewisse Leute treffen und einladen wolle. Seine Reaktion das freut mich, geh weiter deinen Weg und danke dass du es mir gesagt hast, das war gut so. Mehr nicht, obwohl ich ihn sagte, er könne überlegen wann er wieder kommen wolle.
So jetzt geht es mir wie gesagt furchtbar. Ich steh zwischen Kontaktabbruch, Reden und Leidenschaft freien Lauf zu lassen. Was ich eingesehen habe ist, dass ich dringen aufhören muss nach Liebesbeweisen zu suchen und zu zweifeln und grübeln, ich muss lernen auch auf mein Herz zu hören statt immer auf das was andere sagen oder irgendwelche Klischees über Womanizer. Offener bin ich schon geworden, die Schüchternheit habe ich schon im Griff und Depressionen treten nur noch mit Liebeskummer auf.
Was soll ich denn jetzt tun? Ich kann nicht so weiter machen und tun als wäre nichts, aber wenn ich mit ihn rede, und sage, dass meine Gefühle sich nicht geändert haben und ich deswegen nicht so weiter machen kann (woher weiß ich, dass er das gleiche nicht mit seinen anderen Freundinnen auch macht?), könnte ich ihn auch als Freund verlieren.
Bitte, wer kann mir einen Ratschlag oder Denkanstoß geben, um mir hiermit zu helfen?? Danke für eure Mühe bei diesem langen Text und komplizierten Geschichte.
Vielen Dank und LG