Hallo.
Ich bin "Patrick" (Pseydonym), 20 Jahre alt. Ich würde gerne Anonym bleiben.
Ich habe lange überlegt ob ich hier in diesem Forum schreiben soll, aber ich bin der Meinung, dass ich Hilfe brauche mich selber zu verstehen.
Ich würde gerne erst über meine Vergangenheit reden, der Vergangenheit meiner Freundin und dann über unsere gemeinsame Beziehung.
Meine erste Beziehung hatte ich mit 18 Jahren, nach der Schule. Ich gebe die Schuld daran an mein mangelndes Selbstbewustsein was ich damals hatte, da ich in der Schule unter der Gruppe der Mobbing-Opfer fiel.
Ich will damit sagen, dass ich nie das Gefühl kannte, stolz auf mein Leben zu sein, und so fühlte ich mich auch.
Nach der Schule ging es Bergauf, ich begann meine Ausbildung, hatte mein erstes Auto, ein sportliches Cabrio, und ich wurde in der Ausbildung nicht gemobbt.
Ich gewann eine Menge an Selbstbewustsein, ausgehend von den oben genannten Faktoren und ich war endlich stolz auf mein Leben.
Eines führte zum anderen und ich führte meine erste Beziehung, leider endete sie schnell, da sie mich mit einem Austauschschüler betrog.
(3 Monate)
Darauf folgte eine Beziehung, in welcher ich wirklich von dem Mädchen geliebt wurde, aber ich habe sie nicht an mich rangelassen, vor der Angst wieder verletzt zu werden und verlaß sie.
(3 Monate)
In meiner nächsten "Beziehung" wurde ich "geheehalten". Sie entstand aus einer kollegialen Freundschaft in der Clique. Ich war verliebt, aber Sie verheimlichte das Ganze. Nur wenn wir allein waren, war es wie eine echte Beziehung. Naja, sie hielt aber auch nicht lange an.
(3 Wochen)
Ich war wieder etwas verschlossener und lernte mein letzte Beziehungspartnerin kennen.
Sie war/ist 3 Jahre jünger (16) als ich. Anfangs der Beziehung war ich verschlossen, aber mit der Zeit taute ich auf und war gefühlsmäßig ganz offen. Man muss sagen, dass die Beziehung von Anfang daneben lief, aber ich klammerte mich wie so oft an diese Beziehung um nicht alleine zu sein und geliebt zu werden.
(An der Stelle kann ich sagen, dass das Verhältnis zu meinen Eltern ok ist. )
Leider war diese Beziehung auch die schmerzhafteste, letzendlich betrig sie mich mit meinen ex-besten Freund.
Es entwickelte sich langsam aus einer gemeinsamen sportlichen Aktivität, über geflirte hin zu das eine.
Immer wieder wurde mir in dieser Zeit beteuert, dass man nichts am Anderen interessant fände, da ich nachgefragt hatte, weil ich es komisch fand, dass die beiden fast jedes Wochenende sich trafen.
(6 Monate)
Das war der Absturz und führt letzendlich zu all meinen jetzigen Problemen.
Nun kurz zu meiner Freundin, da ich nicht zu viel über ihr Leben schreiben will, da sie nicht eingeweiht ist in diesem Schreiben.
Sie ist 20, wurde sexuel missbraucht und besucht zur Zeit eine Klinik.
Diese Punkte sind insoweit wichtig, da sie zum Verständnis beitragen.
Unsere Beziehung entstand aus ironischer Weise durch Facebook.
Ich suchte neue Bekanntschaften und fand Sie. Sie war damals vergeben, aber ihr Freund war ein ziemlicher Arsch. Sie redete mit mir über ihr Lasten, ich hörte ihr zu, fragte sie aber, warum ihr Freund nicht für sowas da wäre.
Sie verlaß ihn, wir trafen uns, verliebten uns und kamen zusammen. Dies alles ging sehr schnell, bei unserer zweiten Verabredung küssten wir uns bereits.
Am darauf folgenden Tag ging sie für 4 Wochen in eine Klinik, auch mit Erfolg, wurde aber zuletzt zurückgeworfen, da sie Kassiererin ist und Opfer eines Raubüberfalls wurde.
Die erste Zeit war sehr komisch. Ich habe mich wirklich stark in sie verliebt, wollte meine Gefühle aber nicht zulassen, da ich vor einer erneuten Enttäuschung Angst hatte, trotzdem war es sehr schön. Dadurch, dass sie erstmal nicht so schnell erreichbar war (Klinik) waren die Momente in denen wir unssahen etwas Besonderes.
Als sie wieder zu Hause war und wir uns fast jeden Tag sahen ging Streitereien los. Ich sagt ihr, dass ich mich eingeengt fühle und mehr Platz zum Atmen brauche, was aber Quatsch war, da ich dies nur tat um sie nicht zu nah an mich heran zu lassen. Die Zeit verging und wir hatten eine wirklich sehr tolle Zeit. Wir sahen uns jeden Tag und haben sehr viel gemacht. Wir waren nicht faul, wir gingen Joggn, Spaziere und solche Sachen. Uns gefiel das alles, es störte niemanden, wir waren glücklich.
Es war die Art von Beziehung, die ich wollte. Ich hatte zum ersten mal das Gefühl, dass ich keine Angst haben müsste verletzt zu werden.
Jetzt aber das Problem...
Seitdem sie in der Klinik ist (4 Wochen) durchlebt sie eine Veränderung. Sie ist wirklich offen für die Therapien und macht Fortschritte. Aber sie verändert sich.
Durch den "Vorfall" hatte sie keine richtige kindheit, keine Pubertät, keine Freunde.
In der Klinik holt sie dies alles nach, was ich wirklich super finde. Mich macht es glücklich sie genesen zu sehen.
ABER, dass was sie jetzt durchlebt will ich eine späte Pubertät nennen.
Sie verhält sich teilweise genau so wie meine letzte Freundin. Sie macht Sport mit anderen Jungs/Männern, schreibt mir teilweise nicht mehr zurück, weil sie mit ihren neuen Freunden z.B. fern sieht und sagt mir aufgrund dessen nicht mehr was sie unternimmt.
Sie will nicht mehr so viel kuscheln, was ich wirklich gerne tu und sie generell etwas distanzierter zu mir, was auch Teil ihr Therapie ist. Aber mir tut das weh...
Ich vertraue ihr Blind, ich weiß, dass sie nie etwas machen würde, ich weiß, dass diese Erfahrungen die sie macht zur Therapie gehören. Ich habe ihr nie etwas verboten, würde es auch nie.
Vllt erkennt ihr das Problem, die Parallelen die sich zu meiner letzten Beziehung ziehen lassen, lass all ie Angst und Unsicherheit in mir aufsteigen. Ich bin wieder voller Selbstzweifel ob ich sie halten kann. Ich zerbrech mir Gedanken, ob soe treu ist.
Und all diese Gedanken sind Mist, da sie nicht echt sind, sie nur Vergangenheit, aber ich kann es nicht unterdrücken. Es kommt einfach hoch.
Wir haben schon soooooooo oft darüber geredet, wir führen eine sehr ehrliche Und offene Beziehung. Wir reden über alles. Das tut wirklich gut.
Sie kennt meine Probleme, aber sie ist ja nicht Schuld an meinen Ängsten. Ich bin derjenige der sie damit mitbelastet. Mich selber zerfressen meine Gedanken, und langsam verliere ich die Kraft weiter zu machen.
Ich würde ja an meinen Ängsten arbeiten wollen, aber so wie es vorher war, war ich glücklich.
Ich habe sie immer und in jeder Situation hin unterstützt. Sie nennt mich liebevoll ihren "Blindenhund".
Wir passen, finde ich, perfekt zu einander. So war es zumindest.
Jetzt habe ich nur noch Angst, dass meine Freundin wie meine Ex wird...
Danke schonmal, dass ich meine Sorgen aufschreiben konnte, das hat mir schon sehr geholfen.
Vll kennt jemand eine ähnliche Situation?