meine eltern haben mich erst mit 43 jahren gekriegt. (2. ehe-wunschkind). heute bin ich 22, sie sind 65.
ich merke immer mehr wie sehr mir ihr alter zu schaffen macht. sie kommen einfach nicht mehr mit bei mir, ich habe keinen bezug zu ihnen und hab auch keine themen über die ich mit ihnen reden kann.
meine mutter ist sehr relligiös. sie wünscht sich seit ich klein bin, dass ich (einzelkind) ihren traum lebe und kirchlich in weiß heirate. mein vater merkt, dass er alt wird und wünscht sich enkel. seit ich klein bin hab ich das gefühl, dass ich nach ihren wünschen lebe. das ist ein enormer druck. (un)bewusst habe ich auch ihre träume und wertvorstellungen übernommen.
zB. möchte ich auch mit knappen 30 heiraten und eine kleine nette familie haben. - wobei ich nicht weiß ob dieser wunsch von mir kommt, oder mir einfach nur eingetrichtert wurde.
seit ich meinen ersten freund mit nach hause gebracht habe, bereiten meine mutter und meine 93jährige oma meine hochzeit vor.
dann kam der zweite freund. der perfekt war zum heiraten und vorzeigen. leider liebte ich ihn nicht.
und jetzt bei meinem dritten freund nervt mich das herumgerede meiner mutter schon so.
weil sie bei JEDEM typ von dem ich erzähle glaubt, dass ich ihn morgen heiraten werde und ein paar kinder mit ihm kriege.
mein neuer freund, den ich mehr liebe als wen zuvor, will nicht heiraten. kindern steht er skeptisch gegenüber.
ich bin ja erst 22, habe noch so viel vor mir. möchte im job fuß fassen, reisen, das leben genießen, spaß haben.
aber dann kommt immer die angst, dass ich meinen eltern schuldig bin, dass enkel kommen, die sie noch miterleben können. in 10 jahren zB sind sie ja schon 75 und von der kindheit meiner kinder werden sie nicht viel mitbekommen.
andererseits sag ich immer, dass es nicht mein problem ist, wenn sie so alt sind und ich auch nix ändern kann.
und mein leben nicht danach ausrichten darf
es macht mich einfach nur sehr traurig. wenn ich weiß, dass meine kinder unter umständen ohne onkeln/tanten oder großeltern aufwachsen werden.