Wie der Titel schon sagt, mein Lebensgefährte ist bisexuell und ich mache mir zu dem Thema häufig Gedanken, bzw. kann mich in meinem Freundeskreis dazu schlecht austauschen aus Angst, dass Verurteilungen kommen.
Wir sind seid 7 Monaten ein Paar, führen eine sehr schöne und harmonische Beziehung und ich würde behaupten, er ist mein absoluter Traummann. Er ist sehr aufmerksam, humorvoll, intelligent, hat einen angesehenen Beruf. Ich finde ihn sehr gut aussehend und attraktiv, er unterstützt mich in jeglicher Hinsicht und wir haben sehr schönen und leidenschaftlichen Sex.
Mittlerweile sind wir zusammengezogen und teilen neben dem Haushalt und den gemeinsamen Alltag.
Zur Vorgeschichte: Wir kennen uns über gemeinsame Freunde schon einige Jahre, allerdings recht oberflächlich. Vor 2 Jahren zog er in meine Nachbarschaft und wir begannen und näher kennen zu lernen und eine sehr intensive Freundschaft aufzubauen, bei der man sich mehrmals die Woche trifft.
Zu dem Zeitpunkt war er mit einem Mann in einer Beziehung, dementsprechend hab ich ihn immer als "schwul" gesehen. In Gesprächen kam dann später heraus, dass er sowohl mit Männern als auch Frauen bereits feste Beziehungen geführt habe, damit aber öffentlich sehr diskret umginge um nicht als jemand abstempelt zu werden "der alles nimmt".
Im Frühling diesen Jahres gab es eine Phase in der wir beide Single waren, und um nicht alleine abends vorm Fernseher zu versauern, verbrachte wir viel Zeit miteinander um uns gegenseitig Gesellschaft zu leisten. Und eines Tages sind wir in einem sehr intimen Moment miteinander im Bett gelandet - es sehr schönes, leidenschaftliches und intimes Erlebnis für uns beide.
Einige Zeit später fing er an mir ungewohnt viel "nachzulaufen", mir immer wieder kleine aufmerksame Geschenke zu machen, meine Nähe zu suchen. Ich war anfangs sehr skeptisch, da ich ja wusste, dass er auch mit Männern das Bett teilt und wusste nicht so recht, ob es klug wäre mir so einen Mann anzulachen ... letztendlich hat das Herz gesiegt und wir führen seit über 7 Monaten eine sehr schöne und harmonische Beziehung.
Und obwohl ich mich wirklich sehr geliebt von ihm fühle, denke ich häufig drüber nach, ob ich ihm als Frau langfristig reichen werde. Oder ob er eines Tages den Drang haben wird wieder mit einem Mann das Bett zu teilen. Realistisch betrachtet bin ich anatomisch einfach nicht in der Lage ihm das zu bieten, was ein Mann ihm sexuell bieten kann.
Unseren Sex würde ich als normal bezeichnen. Am Anfang der Beziehung natürlich fast täglich und mehrmals, mittlerweile haben wir uns auf 2-3 die Woche eingependelt.
Ich hab ihn bereits gefragt ob er sexuell irgendetwas vermissen würde. Er verneint das immer, er fände den Sex mit mir sehr schön und ich würde ihm reichen. Er wüsste allerdings nicht wie sich das mit den Jahren entwickeln würde. Zur Zeit habe er kein Verlangen nach einem Mann, er wüsste aber nicht ob sich das nicht eines Tages entwickeln könnte.
Zudem legt er großen Wert auf Treue. Wenn er mit einem Menschen zusammen sei, dann gäbe es auch nur Sex mit diesem einen Menschen.
Als wir vor ein paar Wochen über das Thema gesprochen haben, meinte ich, ich könne mir vorstellen, dass ich ihm im Rahmen einer gefestigten Partnerschaft (jetzt noch nicht) vielleicht erlauben müsse, dass er ab und zu mit einem Mann seine Bisexualität ausleben könnte, damit er langfristig bei mir bleibt. Er saß allerdings sofort Kopf schüttelnd da und meinte, das wolle er nicht und so stelle er sich keine Beziehung vor.
Allerdings hab ich ihn vor einigen Wochen dabei erwischt wie er sich zu einem Schwulenporno selbst befriedigt hat. Ich hab nichts dagegen, dass er Pornos sieht oder sich selbst anfasst, aber es zeigt mir, dass Sex mit Männern für ihn ein präsentes und reizvolles Thema ist.
Gibt es hier vielleicht noch andere Frauen, die in einer ähnlichen Lage sind wie ich? Wie geht ihr damit um, bzw. in wiefern beeinflusst es eure Beziehung?
Zum Verständnis: Mein Partner und ich sind beide 33.
Liebe Grüße,
Moni