Ich stell mich erst einmal vor. Also, ich werde dieses Jahr 22 Jahre alt. Mit meinem Mann (wird dieses Jahr auch 22) bin ich seit dem 05.04.2001 zusammen. Am 23.05.2001 hat er mir eine Heiratsantrag gemacht. Dann am 16.08.2001 haben wir geheiratet, früher als geplant.
Am Anfang war eigentlich noch alles in Ordnung. Ich war nur ein wenig zu sensibel. Ich weiß gar nicht warum, aber ich habe sehr oft geweint. Ich habe wegen meiner Figur geweint, aber er hat mich ja so genommen wie ich bin. Als wir dann das überstanden hatten, kam das nächste Problem: seine Ex-Freundin. Er ist zwar seit 1999 nicht mehr mit ihr zusammen und hat auch keinen Kontakt zu ihr. Aber ich sah irgendwie ein Problem darin. Man weiß ja, die erste liebe vergisst man nie. Viele Männer haben sich noch mal in ihre erste Freundin verliebt. Ich hatte so eine Angst davor, das ich unbedingt wollte, das er sie nicht leiden kann und nicht an sie denkt. Aber wie soll er nicht an sie denken, wenn ich jeden Tag davon anfange? Vielleicht war ich eifersüchtig, weil er schon mal eine Beziehung hatte und ich noch nie. Ich habe ihn total über seine Ex ausgequetscht, welche Haarfarbe sie hat, wo sie wohnt, ob sie Ohrringe trägt, wenn, was für welche. Wie der Sex mit ihr war, ob sie im bett besser war als ich, welches Auto sie fährt, wie viel sie wiegt, welche Schuhgröße sie hat. Warum er gleich in der ersten nacht mit ihr geschlafen hat, obwohl er ja nicht so sehr an ihr interessiert war. Warum er überhaupt mit ihr zusammen war. Ich habe einfach alles aus ihm rausgequetscht. Ich habe seine Ex zu meinem Tagesthema gemacht. Es verging kein Tag ohne das ich nicht über sie gesprochen habe.
Dann so gegen ende des letzten Jahres, bin ich dann immer öfter so richtig ausgerastet. Ich habe ihn sogar geschlagen, er hat es sich nicht gefallen lassen. Ich bin ihm deswegen nicht böse, es war ja meine Schuld, das es soweit gekommen ist. Ich habe ihm auch mal mit Selbstmord gedroht. Habe mal eine Tür eingetreten, weil er mich nicht ins Schlafzimmer lassen wollte. Schon damals hat er gesagt, das er sich das nicht lange mit anschaut. Aber wenn wir uns wieder vertragen hatten, hat er gesagt, das er weiß, das ich das nur mache, weil ich ihn so sehr liebe.
Dann Anfang dieses Jahres, am 02.01.2002 ist er zum Bund gekommen. Wir dachten, das es ganz gut ist, wenn wir uns nicht jeden Tag sehen. Er konnte erst nach 10 Tagen nach hause kommen aber in der zwischen zeit habe ich schon wieder angefangen stress zu machen. Als er mich anrief, hat einer von seinen Kameraden ins Telefon gerufen, „die würde ich gerne mal lecken“. Ich dachte, das er sich mit den anderen über unser Sexleben und seine ex unterhalten hat. Er kann mich nicht lecken, aber bei seiner ex hat er es gemacht (wir hatten deswegen schon oft stress, hat sich aber in den letzten Monaten gelegt.) Er war zu recht böse auf mich, denn er würde nie im leben mit anderen über uns und unser Intimitäten reden. Das Wochenende war dann echt krass, ich hatte ihn geschlagen und eine Gabel in den Oberschenkel gerammt. Ich war so auf seine Ex fixiert. Ich habe mir eingeredet, das er sie mehr geliebt hat als das er mich liebt, aber wenn es so wäre, dann hätte er mich ja nicht geheiratet.
Mitte Januar, nach einem weiteren streit sagte er, das es vielleicht gar nicht so schlecht wäre ein Kind zu bekommen, es würde so einiges wieder einrenken. Ich habe mich so darüber gefreut, das er immer noch Kinder von mir will und das, obwohl ich ihm körperlich und seelisch sehr wehgetan habe. In den letzten Monaten haben wir uns noch öfters gestritten, aber weniger über seine Ex. Die Streitigkeiten gehen immer von mir aus. In den letzten Wochen habe ich ihm vorgehalten, das er sich wohl angeblich nicht um mich kümmern würde, das er mir nie zu hört und das er nur vor dem Computer sitzen würde, wenn er nach Hause kommt. So etwas zu sagen oder zu denken, ist sehr egoistisch von mir. Ich vergaß total, das er die Woche über Biwak hat oder 30 km laufen muss und das er sich dann am Wochenende am besten vor dem Computer entspannen kann. Na ja, er hat die ganze Woche über stress und ich habe keinen, wenn er nach Hause kommt, dann mache ich Stress.
Am Pfingstmontag, als ich ihm zum Bahnhof brachte, hat er sich mit seinen Kameraden unterhalten und ich fühlte mich mal wieder von ihm vernachlässigt. Ich dachte halt, das wir uns richtig voneinander verabschieden würden, weil er die nächsten 3 Wochen nach Ramstein sollte. Er hat mir angesehen, das mir was nicht passt, aber mir war schlecht und schwindelig, mich hat es gar nicht mehr gekümmert, das wir uns nicht richtig verabschiedet hatten. Weil ich ja wusste, das er mich oft anrufen würde. Aber er dachte, das ich wegen dem Abschied ein Gesicht mache, war aber nicht so. Ich habe ihm dann SMS geschickt, in denen ich ihm schrieb, das er mich nicht beachten würde (so ein Schwachsinn). Am Freitag ist er dann doch nach hause gekommen, er sagte, das er jetzt entgültig die Scheidung will und das er die letzten Wochen darüber nachgedacht hat. (Ich hatte das Gefühl, das sich jetzt endlich alles zum Guten wendet) Er sagt, das ich seine Nerven kaputt mache, das er keine Kraft mehr hat. Und das er zeit braucht zum Nachdenken. Der Samstag war eigentlich in Ordnung. Kein Streit oder so.
Am Sonntag, habe ich ihn aber wieder bedrängt, bin wieder ausgerastet. Habe mir mal wieder die Arme aufgeritzt. Ich habe ihn so wütend gemacht, das er auf mich eingeschlagen hat. Aber es ist nicht schlimm, war ja meine Schuld.
Er sagt, das ich endlich damit aufhören soll, alte Kamellen rauszuholen. Das ich nur am meckern und jammern bin und das ich ihm immer die Ohren voll heule wie schlecht es mir doch geht. Das ich immer irgendein Problem hätte und das ich mir die Probleme anderer zu meinen mache. Ich habe ihm am Freitag gesagt, das ich mich ändern werde. Aber schon am Sonntag habe ich das Gegenteil gemacht. Aber ich will mich wirklich ändern! Bevor er abgefahren ist, hat er gesagt, das er mich noch liebt. Ich fragte, warum dann die Scheidung? Er sagte, weil es zwischen uns nicht mehr klappen würde. Und das ich alles kaputt mache. Ich weiß, das ich mich ändern kann, muss und vor allen dingen, will! Zum Abschied habe ich ihn dann zweimal in die Arme genommen. Er hat die Umarmung erwidert. Ich habe ihm auch noch einen Kuss auf die Lippen gegeben. Er hat ihn zugelassen.
Er sagt, das wir uns ja nach der Scheidung vielleicht besser verstehen, aber das er die Scheidung will.
Ich möchte nur noch eine allerletzte Chance von ihm. Ich möchte ihm beweisen, das ich wieder so sein kann, wie am Anfang, als wir uns kennen lernten.
Mir tun all die Sachen leid, die ich ihm angetan habe. Ich schäme mich zu Recht dafür, das ich so ausgerastet bin und ihm körperlich und seelisch so wehgetan habe.
Ich würde am liebsten die zeit zurückdrehen und noch einmal von Vorne anfangen.
Ich will ihn nicht verlieren, er ist doch mein Mann, meine erste große liebe! Er ist mein Leben, er ist alles für mich! Ein leben ohne ihn kann ich mir nicht vorstellen, das überlebe ich nicht, ich glaube ich bringe mich dann um.
Was soll ich machen? Wie soll ich reagieren?