thanh_12848504@NY1967
Hallo NY1967,
ich finde es echt süß von dir, wie du dich über meinen Freund aufregst *ggg*. Ich weiß, dass du dir einfach nur Sorgen um Frauen "wie wir es sind", machst *g*.
Aber weißt du, sein Körper ist auch nicht mehr so perfekt, wie er mal war. Irgendwie war er mit mir schwanger und hat einige Kilos zugelegt. Ich fand seinen schnuckeligen Minibauch klasse, und überhaupt war er schonmal etwas drahtiger. Aber ich finde ihn immer noch sexy.
Ich sehe den schlanken Muskelprotzen zwar nicht gerade interessiert hinterher (ich habe nur Schwachmaten unter ihnen kennengelernt *lach*), aber einen Brad Pitt-Typ finde ich supersüß. Das weiß er auch. Aber wir pisaken uns nicht mit unseren Schönheitsfehler, nach Jahren und Kind ist es nicht soooo wichtig. Wenn ich abnehme, dann für mich. Dass er sich darüber freut (er macht mir natürlich Komplimente), ist ein angenehmer Nebeneffekt.
Ich weiß genau, dass ich kein häßliches Entlein bin. In letzter Zeit bin ich zwar eher graues Mäuschen (Stress, Stress), aber auch da sehen die Männer manchmal hin.
Es ist ein kleines Spiel, das nicht weh tut. Was mich verletzen würde, wäre einer, der mir vorlügt, dass er eine Frau nicht interessant finden würde, aber ich plötzlich abgeschrieben wäre, würde er von ihr angesprochen werden. Alles schon erlebt ;).
Glaubt ihr denn nicht, dass jedem ein Ausrutscher passieren kann?? Ist doch nicht umsonst so, dass Werbung mit Sex so gut funktioniert. Man sollte nicht mit dieser Traumvorstellung durch die Welt gehen, dass man irgendwann DEN TRAUMPARTNER findet, dem man bis zum Ende des Lebens treu ist und umgekehrt.
Der Begriff Traumpartner erklärt doch schon alles. Er ist ein Traum, eine Vorstellung, die man sich irgendwann über den künftigen Partner gemacht hat. Aber manchmal stimmt die Vorstellung nicht mit der Realität überein, und eigentlich passt ein ganz anderer Typ zu einem. Kein Wunder, dass man selten gleich die erste Liebe des Lebens heiratet, oder?
Was ich nun damit sagen will, ein erstaunlich großer Teil der Menschheit, auch Menschen mit mehreren Erfahrungen bezüglich Partnerschaften, glauben an das Märchen, dass es auf der Welt nur einen Menschen gibt, der für ihn BESTIMMT ist, und wenn man ihn findet, dann wird alles gut. Die Vorstellung ist schön und romantisch, vor allem, wenn man daran das Heiratsversprechen oder die Hochzeitsrede formuliert. Vorallem so schön einfach. Keine Beziehungsarbeit, nicht soviel Stress, Harmonie und sprachloses Verstehen. Die Scheidung und die Enttäuschung danach ist umso bitterer.
Meiner Meinung nach kann das Verliebtsein der erste Schritt einer wunderbaren Beziehung sein, wenn man sie nicht mit der großartigen Erwartung der Ewigkeit und Absolutheit beginnt. Treue ist ein absolutes Muß. Kann ich verstehen, und vor einigen Jahren habe ich bei der Treue auch ausschließlich auf Sex, Schmusen und Küssen, bezogen.
Inzwischen bin ich zwar noch nicht (wissentlich) betrogen worden, aber etwas weiser.
Dazu muß ich sagen, dass meine Beziehung zuvor purer Stress war. Ein Dieb denkt nach seiner eigenen Facon. Mein Ex hatte bis dato jede seiner Freundinnen betrogen und war dementsprechend eifersüchtig. Ich denke, eine Frau hat einen bestimmten Instinkt, was Interesse an anderen Frauen betrifft. Es war eine hochexplosive Zeit, weil er nie zugeben konnte, dass er die Frau, an die er interessiert war, toll findet.
Es ist ein großer Unterschied zwischen einer bestimmten Frau, die ein Mann interessiert, oder der Typ von Frauen. Man kann allgemein wohlproportionierte Frauen attraktiv finden oder sich in eine bestimmte Frau verlieben. Und wenn man in dieser Situation nicht ehrlich sein kann, dann ist die latente Untreue (die für MICH nicht akzeptabel wäre, weil sie mit Ehrlichkeit zu tun hat) da. Wie würde sich dieser Mann entscheiden, wenn er am Ziel, das er schließlich ohne Skrupel ansteuert, angelangt ist? Für die neue Flamme oder die alte Liebe?
Ich finde, am Altar sollte man sich nicht eine lebenslange Treue versprechen, die selten eingehalten wird (ich entschuldige mich an alle Paare, die sich gedanklich und körperlich absolut treu sind), sondern die Treue sich füreinander zu entscheiden, wenn man vor solch einer Entscheidung steht!
Ich plädiere damit auf keinen Fall für eine "offene" Beziehung, diese Art käme für mich nie in Frage. Ich würde auch an den Charakter meines Freundes zweifeln, wenn er regelmäßig fremdgehen würde, nach dem Motto, "ich komme ja zurück...". Aber man sollte doch allmählich erwachsen werden und von dem Märchen "...und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie ewig und glücklich weiter." verabschieden.