Ich fürchte,
... so geht es vielen in Deiner Situation.
Jemanden pflegen / unterstützen ist scho für nahe Angehörige eine grosse Belastung - das brauche ich Dir ja nicht erzählen - die nicht jeder schafft. Für "Dritte" ist es noch komplizierter - auch was die Folgen für Eure Beziehung betrifft.
Ich habe im Umfeld (Familie, Bekannte, ...) schon ziemlich oft gesehen, dass das Beziehungen auf eine sehr grosse Probe gestellt hat - nur leider kenne ich keinen, der eine sinnvolle Lösung gefunden hatte - ich bin mir noch nicht mal sicher, ob es die überhaupt gibt. Ehrlich gesagt: ich denke eher nicht.
Du verstehst ihn komplett nicht? Nun, als Dein Partner hat er ja einen gewissen Anspruch an Dich - und auch ein Recht darauf. Gemeinsame Zeit, emotionale Nähe, auch darauf, mit Dir zusammen zu lachen und glücklich zu sein, auch mal von Dir gestützt zu werden - das alles leidet darunter, dass die Hilfe für Deine Mutter psychisch und physisch an Deinen Kräften zehrt und an Deiner Zeit. Er muss sich halt irgendwie mit dem zufrieden geben, was dann noch übrig ist und das wird manchmal nicht allzu viel sein, oder? Und er weiss dabei genau, dass er daraus weder Dir noch Deiner Mutter einen Vorwurf machen darf - und das geht bei ihm auf Dauer gewaltig an die Substanz, weil er Defizite hat, an denen er nichts ändern kann - und die er noch nicht mal jemandem vorwerfen kann. In gewisser Weise ist das schwerer, als wenn Du eben irgend welchen "Mist gebaut" hättest, er mit der Faust auf den Tisch hauen kann und Dir sagen kann, Du sollst Dich mal gefälligst ordentlich benehmen. Kann er aber nicht. Also was soll er da "über das Thema reden"?
Du könntest vielleicht versuchen, dass Ihr Euch bewusst und aktiv gemeinsame Zeit gönnt. Sozusagen "Mini-Urlaube" - ein Wochende gemeinsam raus. Feste Rituale, jeden Mittwoch aneinander gekuschelt die Fernsehserie Euer Wahl gucken und so die gemeinsame Zeit intensiver gestalten. Jeden Sonntag zusammen Sport machen - oder was auch immer. Wichtig ist, dass Du in der Zeit den "Rest" innerlich zur Seite schieben und gemeinsam mit ihm einen "Miniurlaub" (und sei es für 2h spazieren gehen) machen kannst. Hilft Euch beiden - und der Beziehung.