Eine beziehung zu führen heisst kompromisse eingehen.
und aktiv zu sein. ich glaube das sehen viele männer nicht, jedenfalls die die ich bis jetzt kennengelernt habe. immer wenn man darüber reden möchte, kommt sowas wie "was kann ich denn dafür..." "was soll ich denn machen..." "ich muss doch..." an sich Ausreden!
Kein Mensch MUSS! zum Beispiel wird dein Freund sicher nicht dazu gezwungen 6 Tage in der Woche zu arbeiten... ich finde das irgendwie egoistisch. Mir wäre die Beziehung wichtiger, als ein paar Euro mehr auf dem Bankkonto. Aber vielleicht sind Männer einfach so geprägt, dass sie meinen der Frau etwas "materielles" bieten zu müssen. Und viele Männer brauchen Erfolg und Arbeit für ihr Selbstwertgefühl.
Mein freund arbeitet sehr viel. und redet sehr viel darüber... und ich höre heraus, wie stolz ihn die arbeit macht.
wir sehen uns normalerweise nur am wochenende. selten bin ich aber auch unter der woche mal bei ihm, ähnlich wie bei dir der vorgang, wenn er heimkommt: essen, laptop, vielleicht nen film gucken...rumjammern! und pennen gehen... Romantik=null. Von ihm kommen keine Idden mehr. Keine Planungen für die Beziehung. Und wenn wir uns längere Zeit mal nicht sehen, weil er die wochenenden lieber für andere dinge nutzt, werde ich damit vertröstet "das das gefühl schön ist, das da jemand ist der dich liebt"... ok. wenn ihm das reicht... mir nicht.
Ich hab das Gefühl nur ein Add-On zu sein.
Aber eine Beziehung, einen Partner, hat man nicht einfach so. Liebe ist nichts, dem man einfach begegnet und verfällt... sie ist ein aktiver Prozess. Für den beide Seiten etwas tun müssen! Aber das scheint dein Freund nicht zu verstehen. Offensichtlich hat für ihn ja alles andere einen höheren Stellenwert als du...
und er will dich nichtmal hören, wenn es dir nicht gut geht... ist bei mir auch so. Sobald ich anspreche, dass es mir nicht gut geht, bekommt er nen halben Nervenzusammenbruch... und ich bekomme wieder so nen genervten Spruch um die Ohren geplärrt, siehe oben. Man fühlt sich unwichtig. Nicht ernstgenommen. Überflüssig. Irgendwann hat man keinen Mut mehr sich zu äussern, weil man ständig harsch angemacht wird... und beginnt Frust und Traurigkeit in sich hineinzufressen. Ich weiss auch nicht, warum mein Freund anscheinend so selbstverständlich annimmt, dass ich mich hinter all seine "Verpflichtungen" hefte, an letzter Stelle.
"Ich muss dies, und dann das und wenn dann noch etwas Zeit ist könnten wir ja..." nichts. dann ist er nämlich so müde, dass er um 22 Uhr ins Bett fällt und ich alleine vor einem Glas Wein sitze...
Man wartet und wartet.... und soll für alles Verständnis haben. Aber ich sehe auch, wie Beziehungen anders funktionieren können... und weiss oft nicht, warum ich mir das antu. Wahrscheinlich, weil es anfangs nicht so war... ich hab noch Hoffnung. Begrenzt.
Den Tip oben werde ich mir auch zu Herzen nehmen. Immer war ich es, die alles stehen und liegen liess, wenn er nicht kommen konnte, und dann am Wochenende zu ihm fuhr, weil wir und sonst oft 3-4 Wochen am Stück nicht gesehen hätten. Wenn ich dann frage "soll ICH kommen?" höre ich oft "Musst du wissen..." Das verletzt mich wahnsinnig!
Ich werde mir ab jetzt die Wochenenden auch nicht mehr für ihn freihalten. mal abwarten, wann er wieder auf der Bildfläche auftaucht...
Das solltest du vielleicht auch tun. Quartier dich für ne Zeit woanders ein. Und mach ihm klar, warum. Ich wünsche dir sehr, das er noch aufwacht! Und wenn nicht... tu dir die Qual nicht länger an. Mir zerreißt es jedenfalls das Herz, ständig auf der Reservebank zu sitzen...
Zum Schluss noch ein Zitat von Meister Fromm: "Liebe ist die tätige Sorge für das Leben und das Wachstum dessen, was wir lieben. Sich für jemanden "verantwortlich" zu fühlen, heißt fähig und bereit sein zu antworten."