bron_12094255Da bin ich noch nicht so sicher,
ob wir den Mann wirklich verstehen. Was wenn er doch nicht lügt? Was, wenn er tatsächlich ihre Nähe vermisst? Vielleicht ist das tatsächlich seine (unbeholfene, unbewusste) Art zu sagen, ich liebe Dich, ich brauche Dich, ich habe Angst Dich zu verlieren:
"Ich solle mich wieder mehr um die Familie kümmern, ich sei dadurch immer weg und unterwegs und er will das nicht...."
Wenn auf diese Liebeserklärung nun als Antwort kommt: Weil du Angst hast, dass ich zu gescheit werde, verlasse ich dich, denn ich will keinen Schwächling, der es nicht schafft, mit seiner Frau mitzuhalten und ich will keinen Egoisten, der nicht bereit ist, mich bei dem zu unterstützen, wovon nur ich profitiere.
Irgendwie fies, oder?
"Ich liebe ihn sehr und habe den Verdacht das er Angst hat das ich zu gescheit werde und ihn dann veralsse. Das hat er mir nie gesagt und wenn ich das Gespräch so irgendwie drehen will versichert er mir das es nicht so ist und seine Gründe dagegen anderer Natur sind. Eben weil ich durchs lernen keine Zeit für ihn mehr hätte. Was ja gar nicht stimmt."
Also ich kann mir nicht vorstellen, dass es nicht stimmt. Du bist weniger da, also hast Du weniger Zeit für ihn.
Wenn Du ihn liebst, dann gibst Du ihm ne Chance. Er wird Zeit brauchen, sich damit abzufinden, dass Du andere Götter hast, neben ihm. Es ist zwar kein Mann, aber es ist Deine Bildung. Und er wird noch mehr Zeit brauchen, sich auf diese veränderte Rolle einzulassen und seinen Weg darin zu finden.
Streite nicht mit ihm herum. Das bringt gar nichts, es macht nur noch mehr kaputt. Du hast Deinen Entschluss gefasst. Setze ihn darüber in Kenntnis, dass Du das machen wirst. Es steht nicht zur Diskussion, ob Du es machst. Wenn er die Beziehungsfrage nicht stellt, stelle Du sie auch nicht. Vielleicht stellt er sie tatsächlich, um noch mehr Gewicht in die Wagschale zu werfen. Manche Leute tun das, und bereuen später, weil es gar nicht ihre wirkliche Absicht war, die Beziehung auf Spiel zu setzen. Höre großmütig darüber hinweg, wenn es so kommen sollte. Du entscheidest für Dich, er entscheidet für sich. Lasst Taten sprechen.
Wenn es in der Vergangenheit so war, dass die Beziehung nicht ausgeglichen war, was gemeinsame Dinge betrifft, dann ist das ein zusätzliches Problem. ("Ich möchte mich nicht unterbuttern lassen...") Dann ist die Idee evtl. naheliegend, da ausbrechen zu wollen. Aber das Ziel muss ja immer sein, die Ausgeglichenheit in diesem Moment herzustellen. Es bringt nichts, sich für Ungerechtigkeiten der Vergangenheit zu rächen. Wer das tut, zahlt selber drauf. Das ist meine Erfahrung.
Deine Chancen auf eine gleichberechtigte Beziehung wachsen auf Deinem Weg. Hör nicht auf die, die Dir einreden wollen, nur ein geschasster Mann ist ein guter Mann. Das ist leider eine große Mode hier im Forum. Die "Universallösung" für alle Probleme. Es stimmt natürlich: wer keine Beziehung mehr hat, der hat auch keine Beziehungsprobleme... ;-)