Hallo,
Ich schreib hier heute das erste mal hab aber schon eine Weile bisschen mit gelesen.
Um auf meine triste Situation einzugehen muss ich ein bisschen ausholen und auf mein Leben eingehen.
Ich bin jetzt 31 Jahre und hab im Juni 2008 meinen Mann verloren.
Er ist mit 30 Jahren bei einem Verkehrsunfall in Österreich gestorben.
Damals ist für mich alles zusammengebrochen und ich konnte einfach nicht mehr.
Ich war dann erst wieder bei meinen Eltern eingezogen und wurde dann so schwer depressiv, dass ich zwei Mal über mehrere Wochen in eine Klinik bin . Über 6 Monate hatte ich gar nicht gearbeitet und nehme bis heute Antidepressiva.
Bei uns war alles geplant:
Geheiratet hatten wir im Frühsommer 2007 , Kind waren geplant und ein Eigenheim wollten wir erwerben.
Und dann dass....
Ich hab dann jedenfalls seit Juni 2008 nicht mehr wirklich gelebt , nur noch meine Zeit tot gesessen und alles , das ganze Leben lief an mir vorbei.
Meine Eltern und Schwiegereltern hatten mich dazu getrieben immer weiter einen Stück in das aktive Leben zu treten aber ich hab mich gestreubt.
Seit Herbst hab ich wieder versucht mit Freundinnen etwas zu unternehmen und auch die ganzen Leute um mich herum die seither immer ein Auge auf mich warfen zu entlasten.
Ich war trotzdem alleine und konnte mir auch nicht vorstellen noch mal etwas mit einem Mann einzugehen bzw, mich zu verlieben........der Schmerz meinen Mann war stärker als alles und bis heute gibt es kein Tag, keine Stunde an dem/der ich nicht an meinen Mann denke.
Trotzdem habe ich Anfang Dezember einen Mann kennengelernt.
Ich war nicht ausgegangen um Kontakt zu Männern zu schließen aber es kam eben dazu.
Er ist 27 Jahre alt und seit Anfang Dezember hatte ich mich mit ihm mehrmals getroffen um mal Essen zu gehen oder in der Stadt zu spazieren.
Das ham wir beide einfach so auf uns zu komme lassen ohne irgendeinen großen Gedanken dabei zu haben.
Ich hab das insgeheim wirklich genoßen einfach deshalb weil er wahnsinnig viel Energie ausstrahlt.
Er ist jünger als ich aber sehr reif für sein Alter und hat sehr viele verschiedene Facetten.
Er arbeitet sehr viel hat wahnsinnig viele Pläne und Vorstellungen und steht sehr im Leben.
Das Gefühl ein wenig halt an der Seite zu haben kannte ich so gar nicht mehr. Über 4 Wochen hinweg sind wir sehr stark aufeinander eingegangen ohne irgendetwas mit einander zu haben.
Ich hab die Zeit in seiner Nähe immer genossen und das war so okay.
Als für mich letztendlich gemerkt hatte, dass sich da dann Gefühle immer mehr aufschaukeln hatte mich praktisch mein gesamtes Umfeld motiviert offen zu sein und einen neuen Abschnitt einzuschlagen.
Ich hab mich gestreut weil ich mein verstorbenen Mann immer weiter lieben werde. Er ist tot aber meine Liebe nicht.;
auch über die ganze Zeit in der Nähe des Mannes den ich kennenlernte war ich gedanklich immer noch bei ihm.
Gleichzeitig musste ich mir aber auch eingestehen, dass die Sehnsucht nach dem Halt wie ich ihn Suche von meiner Familie nicht gestillt werden kann.
Kurz nach Neujahr am 2. hatte ich dem Mann der in mein Leben davon unterrichtet, wie sich das Verhätlnis zwischen uns zumindest für mich weiterentwickelt hatte.
Auch hatte ich ihm im gleichen Atemzug von meinem Schicksalsschlag erzählt. Erst jetzt. Ich wollte deutlich machen das es auch unabhängig von seinen eigenen Gefühlen gerade deswegen nicht immer leicht mit mir sein wird.
Egal ob in einer Beziehung ode rnicht.
Was ist passiert ?
Er hat sich zurück gezogen. Wenn ich in seine Augen sehe und wenn ich spüre wie er meine Hand anfässt, dann merk ich, dass das für ihn auch mehr bedeutet.
Er hat gesagt, dass er Angst davor hat , dass es zu einer Beziehung weil er glaubt die Erwartungen nicht erfüllen zu können.
Er sagt er würde mich sehr lieben aber er hat Angst davor meinem gesamten Umfeld, meinen Eltern nicht gerecht werden zu können.
Er möchte keinen Platz einnehmen, den er für aussenstehende nur unzureichend ausfüllen kann.
Ich hab gemeint okay wenigstens sind jetzt die Standpunkte geklärter.
Seitdem ist der Kontakt wie gesagt ziemlich eingebrochen.
Ich vermiss ihn sehr aber da ist eben auch der permanente Zwiespalt inwieweit ich mich aus Liebe zu meinem verstorbenen Mann überhaupt wieder für eine neue Beziehung öffnen kann bzw. darf......
Und jetzt?
Ich steh in meinem Leben wieder vor der Frage wie und wofür soll es weitergehen.
Ich will mich in der Sache nicht übernehmen weil mir schon solange die Kraft fehlt andererseits fühle ich nun Dinge die ich schon so lange nicht mehr gefühlt hab....
Gibt es hier auch Frauen , die den gleichen Schicksalsschlag erleiden mussten?
Wann kann man sich wieder öffnen?
Gabi