Hallo alle miteinander,
ich hätte nie gedacht dass ich mal den Wunsch verspüre mich in einem Forum über eine solche Situation zu äußern aber genau das ist jetzt der Fall.
Mein Mann und ich sind seit ca. 1,5 Jahren verheiratet, anfangs sehr glücklich und harmonisch. Vor 6 Monaten haben wir uns den gemeinsamen Traum von einem Häuschen erfüllt und von da an fingen die Probleme an. Durch diverse Renovierungen und dadurch dass wir beide berufstätig sind blieb unser Privatleben quasi komplett auf der Strecke. Alles drehte sich nur noch ums Haus. Als wir beide absolut ausgelaugt waren bekam mein Mann eine betriebsbedingte Kündigung und die nackte Panik überkam mich. Er fand zwar nahtlos eine neue Arbeit, die auch noch besser bezahlt ist, doch er ist dort überhaupt nicht glücklich und trauert dem alten Betrieb sehr hinterher.
Wir entfernten und entfremdeten uns immer mehr voneinander. Ich ging nur noch ohne ihn Weg da ihm durch die Schichtarbeit und das Haus einfach die Kraft dazu fehlte. Irgendwann war mir das dann auch egal. Ich fühlte mich zunehmend wohler als ich wieder unter Leute kam und endlich merkte dass es auch noch etwas anders gibt als nur unser Traumhaus.
Ich genoss die Zeit regelrecht. Traf mich immer öfters mit Freunden und Bekannten und lernte viele neue Leute kennen. Über den Verein lernte ich einen Mann kennen und fingen an gemeinsam zu trainieren. Anfang verstanden wir uns nur sehr gut. Hatten dann aber täglich Kontakt, schrieben von morgens bis abends und telefonierten in jeder freien Minute. Ich muss an dieser Stelle dazu sagen das dieser Mann rein optisch nicht das verkörpert was mich sonst so ansprechen würde.
Unser Verhältnis wurde immer intensiver. Als wir uns dann vor 4 Wochen wieder zum Training trafen war klar dass wir an diesem Tag nicht trainieren. Wir wollten es beide. Als ich am Abend dann meinem Mann gegenüber stand hatte ich nicht mal einen funken von einem schlechten Gewissen.
Also traf ich mich weiter mit dem Bekannten. Wir verbrachten ganze Wochenenden zusammen. Bei diesen Treffen geht es keinesfalls nur um Sex. Wir können einfach über alles sprechen, lachen und fühlen uns in der Gegenwart des anderen sehr wohl.
Mein Mann hat nun vorgeschlagen eine Eheberatung aufzusuchen damit wir die leere die zwischen uns besteht wieder füllen können. Ich habe eingewilligt. Habe jedoch so meine Zweifel an der Sache.
Der andere Mann bedeutet mir sehr viel und nur der Gedanke daran das alles zu beenden löst in mir das nackte entsetzen aus, ihm geht es gleich. Er steht hinter mir und wäre auch bereit die voll Verantwortung zu tragen. Doch ich frage mich ob meine Ehe nicht vielleicht doch noch zu retten ist.
Dass mein Verhalten moralisch höchst verwerflich ist weiß ich selbst und darüber brauch ich hier auch keine Belehrung. Über alle anderen Antworten würde mich aber freuen.