Seh ich
ganz und gar nicht so.
Ich sehe einen "Alten" gegen einen "Neuen" tauschen als überdecken des Problems an. Man stellt sich der eigentlichen Trennung, der Reflektion, warum es dazu kam, was war mein Anteil daran, was möchte ich und was möchte ich nicht beim Nächsten, dadurch nicht, sondern macht weiter wie zuvor.
Außerdem seh ich die Gefahr, dass wenn jemand sofort einen neuen Partner braucht, dass man sich viel zu schnell auf den nächstbesten einläßt ohne den vernünftig kennen gelernt zu haben.
Zum anderen tut es glaub ich jedem gut, auch einmal auf sich allein gestellt zu sein, damit man sieht, wozu bin ich überhaupt fähig, wenn es keinen gibt, der mir bestimmte Aufgaben abnehmen kann. Das fördert die Selbstständigkeit und das Selbstbewußtsein.
Wenn ich gelernt habe auch ohne Partner sein zu können, weiß ich,dass Liebeskummer auch vergeht, dann kann ich mich aus einer späteren Partnerschaft, die mir evtl. nicht gut tut besser lösen und muß nicht um jeden Preis daran festhalten, weil kein Neuer in Sicht ist.
Und, es ist einem neuen Partner, mit dem ich ernsthaft einen Teil meines Lebens verbringen will, gegenüber wesentlich fairer, ihn nicht als Notnagel oder Seelentröster zu mißbrauchen, sondern mich deshalb auf ihn einzulassen, weil ich mit ihm zusammen sein möchte und nicht mit "Hauptsache irgendjemand".
Ich möchte schließlich auch nicht der Notnagel meines neuen Partners sein, sondern um meiner selbstwillen geliebt werden und nicht, weil ich grad da war.
Und, nach einer Trennung möchte ich den Partner ja nicht vergessen, sondern über die Beziehung mit ihm hinwegkommen.
Vergessen was alles war, alles löschen kann man eh nicht, vor allem wenn die Beziehung lange gedauert hat. Das ist ein Teil meines Lebens, der zu mir gehört und den man nicht wegzaubern kann, sondern den ich so akzeptieren muß, wie er war. Und, dass ich akzeptieren muß, es hat für mehr/länger nicht gereicht. Aber ich kann die Erfahrungen mitnehmen und daraus für mich lernen.