Ist ein sehr provokanter Einstieg... weiß ich.
Aber ich hab diese Erfahrung gemacht und mache sie wieder. Leider.
Ich selbst bin ein harmonischer Mensch, möchte es friedlich, auf Augenhöhe, rücksichtsvoll, kommunikativ.
Kriegen tue ich es nicht. Außer ich benehme mich - in meinen Augen - schlecht.
Mein Freund tanzt mir auf der Nase rum, sobald ich Liebe zeige, gebe, lebe.... Nachdem ich dann viel geheult, gelitten, geredet habe - ohne Ergebnis natürlich - wurde ich kühl. Nicht aus Berechnung, sondern weil ich gar nicht mehr anders konnte wegen der ganzen Verletzungen.
Und dann laufen die Kerle mir nach.
Nun stand meine Beziehung sehr auf der Kippe. Er hat sich benommen wieder letzte Idiot. Er hat mir sehr oft weh getan, mich verletzt und behandelt als wäre ich nichts. Ich fühlte mich als wäre ich nichts wert.
Ich hatte dann die Wahl zwischen leiden und Trennung oder Trennung und leiden. Da bleibt nicht so viel. Ich habe mich für "@rschloch und Spaß dabei" entschieden. Auch wenn ich "eigentlich" gar nicht so bin, meinen eigentlichen Charakter verleugne und Dinge tue, die ich selbst verabscheue.
"Bei mir" zu bleiben, hat mir immer nur Probleme und Schmerzen bereitet. Und auf einmal gehts. Weil ich "spiele". Das, was "man" ja eigentlich nicht tun sollte, was niemand mag, was niemand will.
Jetzt frage ich mich natürlich, wer überhaupt noch ehrlich ist, wenn dieses "Falschspiel" so wunderbar funktioniert.
Ich dachte immer: "Was du gibst - bekommst du zurück". Hat natürlich nie geklappt. Eher das Gegenteil war der Fall. Ich dache auch: "Wenn ich mich mies verhalte, bekomme ich auch das zurück". Also hab ich es gelassen. Aber es kommt nur positives zurück. Je übler ich mich verhalte.
Mein Freund hat mich mehrmals so nieder gemacht, dass ich völlig fertig war. Ich hab immer gedacht: "Mädel, bleib bei dir, sei ehrlich, tu nur das - was du auch zurück willst". Ich war fair, hab keine Spielchen gespielt, war so wie ich eben bin". Aber das tat nur weh.
Und jetzt? Spiele ich ihm seine Trümpfe zurück, benehme mich wie er (ob ich das gut finde ist ein anderer Schuh), aber ich bin ganz gewiss alles andere als nett und rücksichtsvoll. Ich denke nur noch an mich, "räche" mich umgehend, zahle ihm direkt zurück was er mir gibt... und schon ist er super nett. Ich bekomme was ich will, er wird unsicher, ist lieb, gibt sich Mühe.
Ist es so falsch heutzutage so zu sein wie man ist? Sicher werden viele jetzt "ja" sagen. Aber ganz ehrlich? Denkt mal drüber nach. Es ist nicht so.
Ich wollte immer Augenhöhe. Gleichberechtigung, 50/50. Jeder will das. Aber sobald es da ist, reicht es nicht mehr. Dann fehlt der Reiz.
Meine letzten 3 Beziehungen liefen genau so. Als ich auf @rsch umschaltete, waren die Männer wie ausgewechselt. Von Mann der mir weh tat - zum liebvollen Typen.
Was ist mit den Menschen eigentlich nicht in Ordnung? Das kanns doch eigentlich nicht sein. Ich bin zu einem friedlichen, kommunikativem und harmonischen Menschen erzogen worden. Und genau das sorgt dafür, dass ich in meinem Liebesleben oft den Kürzeren gezogen habe und man mir weh getan oder es ausgenutzt hat.
Seit ich ohne Rücksicht auf Verluste (zumindest bei Männern) durchs Leben laufe, klappts in meinem Liebesleben. Mit meiner Tochter/Familie oder Freunden mache ich das nicht - da ist Ehrlichkeit oberstes Gebot - aber in Beziehungen gehts anscheinend nicht anders. Da ist Freundlichkeit in keiner Weise mehr gefragt.
Naja... ich bin jetzt zickig, ätzend und eigentlich unausstehlich... aber meine Beziehung hat es gerettet. Schlimm was? :???: :FOU: