Hallo
...ich schreibe einfach mal drauf los... keine Ahnung, ob ich es abschicke, aber das Schreiben allein befreit, ordnet die Gedanken u. Gefühle... und eine kleine Hoffnung besteht, dass mir jemand etwas antwortet, was mir hilft oder den richtigen Anstoss gibt...
Loslassen...
ich versuche es seit drei Jahren, dabei war ich mit ihm nur einige Monate zusammen, aber er ist DIE Liebe meines Lebens. Ich habe mich von ihm getrennt, trotz dieser unbeschreiblichen Liebe, mein Verstand sagt mir, dass das richtig war und wir keine Zukunft hätten aber der Verstand kann nichts gegen das Gefühl/den Bauch tun?! Wir haben all die Zeit noch Kontakt, er ruft jeden morgen an, um mich zu wecken, wir sehen uns regelmässig - natürlich rein plantonisch u. sind beide völlig "cool" ...nach aussen - wir tun so. Warum? Ich habe mich mit anderen Männern abgelenkt, versucht über IHN hinweg zu kommen, er weiss das, hat sogar den einen oder anderen kennenlernen "müssen" ... nutzlos! Er hat nichts derartiges getan - dabei wäre es der einzige Weg für mich von ihm weg zu kommen, in dem er mir das Gefühl, einzigartig zu sein, nehmen würde, wenn er Ersatz (eine Neue) hätte... diesen Gefallen tut er mir nicht. Er stellt mich im bildlichen Sinne auf ein Podest, als Heilige, die alles kann und unantastbar ist, er liebt mich von weitem aber er wäre ja so klein und unvermögend, dabei liebe ich ihn genau so wie er ist : vernarbt (Motorradunfall), arbeitslos, phasenweise schizophren ... ABER belesen, vielseitig, liebevoll, fürsorglich, gerecht, intelligent und und und. Ich habe ihm gesagt, dass wir auf einer Ebene stehen - ich bin nicht irgendwo "da oben" und er "da unten". Wie kann ich ihm das Gefühl geben, vollwertig zu sein, liebenswert zu sein? Er hat Angst, mir nicht das geben zu können, was ich "verdient" hätte?! Was habe ich verdient? Nichts besonderes... ich bin nichts besonderes, für ihn vielleicht, aber er für mich bestimmt. Warum glaubt er mir nicht, dass das so ist? Warum macht er sich absichtlich so klein? Wie kann ich ihm das Selbstbewusstsein geben? Ohne Selbstbewusstsein ist man natürlich nicht beziehungsfähig, weil man ständig zweifelt und glaubt, der Partner würde was besseres finden... Als wir zusammen waren hat er in diesen Phasen des Zweifels entweder gekifft (nicht nur mal, sondern Dauerzustand!) oder hat schizophrene Anwandlungen gehabt (Verfolgungswahn, so dass er mit schusssicherer Weste rumläuft und von allem Proben nimmt, weil er glaubt, man will ihn vergiften). Auch das hat meine Liebe nicht gemildert, ich habe mich nur unsäglich gesorgt. Aber ich bin daran kaputt gegangen: den Menschen zu sehen, den man liebt, und in diesen Phasen nicht an ihn heranzukommen, schmerzt unbeschreiblich - damals war ich schwach und habe aufgegeben. Ich muss zugeben, dass ich auch in Gedanken hatte, dass ich mir nicht vorstellen kann, mit solch einem Menschen Kinder zu haben, ich hätte Angst, die Kinder in solchen Phasen mit ihm allein zu lassen... Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass er Ende 30 ist und ich Anfang 30 bin. Dann gibt es Phasen so wie jetzt, wo er völlig "klar" ist und alles anders machen will, in diesen Phasen fällt es mir besonders schwer, den Abstand zu wahren. Was machich nur? Ich weiss es überhaupt nicht. Solange diese Nähe zu ihm besteht, wird mein Herz wohl niemals frei sein, sich neu zu verlieben. Ist das mein Schicksal? Ich habe Freunde, teilweise verstehen sie mich, teilweise glauben sie, ich sollte mich gegen diese Liebe therapieren lassen... Kann man Liebe wegtherapieren? Klingt komisch, ist aber eine ernstgemeinte Frage...
Das Posting ist leider schon sehr lang geworden, aber vielleicht hat jemand ja meine wirren Gedanken gelesen und möchte mir etwas schreiben, es wäre schön, wenn mir jemand beim "ordnen" hilft.
Viele liebe Grüsse an alle hier!!!