Kann Dich verstehen...
Hi!
Ich glaub, ich weiß wie Du Dich fühlst...
mein Exfreund hat vor 3 1/2 Monaten das erste Mal mit mir Schluss gemacht (naja, eigentlich war ich es, aber nur, weil ich gespürt habe, dass er mich nicht mehr liebt und sich in eine andere verguckt hatte). Danach war ich völlig verzweifelt und hatte die gleichen Probleme wie Du. Wir waren über 4 Jahre zusammen und mir hat einfach alles gefehlt: Am Wochenende zum Fußball zu gehen, mit ihm auf dem Sofa herumzualbern, die Essen mit seiner Familie, die ich übrigens wirklich fantastisch finde und sie deshalb immer noch höllisch vermisse. Ich hatte zum Glück ein paar tolle Freunde, die mich aufgemuntert haben und gesagt haben, ich hätte das schon vor langer Zeit tun sollen (in Gegenwart anderer war ich Luft für ihn, aber zuhause war es immer schön). Ich habe ihn wirklich immer noch sehr geliebt, hab mir aber gesagt, dass er mit der anderen vermutlich schon lange zusammen ist.
Ich fühlte mich zu der Zeit völlig unattraktiv (logisch, wenn man den langjährigen Freund an eine andere Frau verliert). Die Männer, die mich auf einmal alle ansprachen, haben mich auch nicht wirklich vom Gegenteil überzeugt, denn die wollte ich ja alle gar nicht.
Ich habe mich dann viel abgelenkt. Habe all die Sachen getan, die man in einer Beziehung eher selten tut: Mit Freunden (männlich) ins Kino gegangen, mit der Freundin stundenlang im Café gesessen, in der Disco geflirtet. Naja, das hat mein guter Exfreund aufgrund unseres identischen Freundeskreises mitbekommen und hat mir ständig gemailt.
Nach einem Monat (wir hatten die Nacht mit all unseren Freunden in der Disco gefeiert, ich ihn aber keines Blickes gewürdigt sondern nur viel Spaß gehabt) war ich eigentlich schon ganz gut über ihn hinweg.
Ich lag gegen 5 Uhr morgens in meinem Bett und bekam plötzlich einen Anruf, den ich um die Zeit natürlich nicht beantworten wollte. Dann noch ein Anruf. Ich schaute aufs Display: mein Exfreund!
Ich bin dann rangegangen und er meinte er könne nicht ohne mich, ob ich nicht vorbeikommen könne... Eine halbe Stunde hat er auf mich eingeredet, bis ich endlich ja gesagt habe (blöd wie ich war...).
Er hat mir gesagt, dass er sich nun ganz sicher sei (ich hab ihm erzählt, wie sehr ich gelitten hatte und das nicht nochmal durchstehen könne) und nur mich lieben würde...
Wie Du Dir denken kannst, fing nach zwei Wochen alles von vorne an. Er war fast nur mit Freunden unterwegs, unterhielt sich auf Parties nicht mit mir (eher mit der, in die er sich verguckt hatte) und wir sahen uns etwa einmal pro Woche (führten eh eine Wochenendbeziehung, da er nicht hier wohnt).
Ich habe ihn dann nach vier Wochen Beziehung darauf angesprochen, und gefragt, ob er mich an dem Wochenende (wir hatten nur den Freitag, weil die anderen Tage eine Hochzeit war, auf die ich nicht mitgehen konnte) nicht sehen will. Da kam dann "schon.". Und ich hab weiter gefragt, ob er mich denn gar nicht vermisst hätte in der Woche. "Etwas." Da war für mich dann die Sache klar und ich habs wieder beendet. Das hatte keinen Sinn. Er hatte allen Ernstes die Dreistigkeit, mir zu sagen, dass er nicht glaubt, dass wir eine Zukunft haben (aber er war sich ja sooo sicher...).
Seitdem hat er sich nicht mehr gemeldet. Das ist jetzt einen Monat her und ich ärgere mich immer noch, dass ich überhaupt nachgegeben habe. Ich hätte mir viel Kummer erspart, wenn ich damals standhaft geblieben wäre... Er ist jetzt am Wochenende nur noch unterwegs und macht viel mit seinen Freunden. Das hat ihm wohl gefehlt, obwohl ich ihn in der Beziehung nie daran gehindert habe.
Man muss einfach begreifen, dass der andere nichts mehr für einen empfindet. Da kann man noch so viel an den schönen Alltag und die glücklichen Stunden denken. Die sind vorbei.
Ich habe mich dazu entschlossen, mein Single-Leben zu genießen (das hat nämlich durchaus auch Vorteile!). Man kann flirten, mit wem man will und keiner schaut einen schief an, wenn man zu dem "Auserwählten" mit nach Hause geht.
Glaub mir, ein Flirt kann wahre Wunder wirken, Du fühlst Dich wieder begehrenswert und denkst irgendwann "Hat er eben Pech gehabt. Wer mich nicht will, muss schön blöd sein! So eine findet er doch im Leben nicht mehr!!" ;-)
Und wenn Du diesen Gedanken gefasst hast, bist Du schon auf dem Weg der Besserung. Denk nicht an ihn! Denk an Dich! Was anderes ist nicht wichtig. Geh unter Menschen (ich hab in den ersten Wochen peinlich genau darauf geachtet, möglichst wenig allein zu sein, dann fängt nämlich diese Nachdenkerei erst an...) und hab Spaß. Versuch Deinem Ex möglichst lange aus dem Weg zu gehen (ist bei mir leider nicht möglich, dann müsste ich schon meinen gesamten Freunden aus dem Weg gehen).
Idiotisch finde ich Meinungen wie "na, die flirtet schon mit dem nächsten, dann kann sie ihren Freund ja nicht allzu sehr geliebt haben". Ich habe meinen Freund abgöttisch geliebt und hätte alles für ihn getan. Da er darauf aber keinen Wert gelegt hat (und sich lieber mal eben für eine andere entschieden hat), sehe ich es überhaupt nicht ein, ein Trauerjahr einzulegen. Er ist ja nicht tot. Er hat sich einfach nur gegen mich entschieden.
Deshalb musst Du auch nicht trauern, sondern etwas für Dich tun. Sei trotzig und tu nur, was Dir gut tut. Was das ist, musst Du für Dich selbst entscheiden. Das kann arbeiten, flirten oder einfach reden sein.
Das Leben geht auch ohne ihn weiter und wenn Du irgendwann eine neue Beziehung hast, bist Du froh, dass ihr euch getrennt habt ;-)
Kopf hoch!! Du kannst mir gern eine PN schicken!!
Ich denke an Dich!!