hallo zusammen,
mich würde eure meinung zu beziehungen, die man wohl als "abhängigkeitsbeziehungen" nennen kann, interessieren.
wenn beide partner "abhängig" voneinander sind und ihr tun und handeln völlig aufeinander abstimmen sieht das auf den ersten blick ganz klasse aus (ist es auch ).
allerdings stellten mein partner und ich fest, dass wir dazu neigen, soziale kontakte zu vernachlässigen, was bevor wir uns kannten, nie passierte. ich muss mich regelrecht dazu zwingen, zu meiner besten freundin den kontakt zu halten. sie ist mir nach wie vor sehr wichtig, aber ich kann mich einfach nicht dazu durchringen, mal wieder einen frauenabend zu veranstalten.
wir isolieren uns regelrecht, und das, obwohl wir in der lage sind, jedes zweite wochenende, trotz 3 kindern, abends wegzugehen. davon träumen andere eltern nur, ich weiss...
obwohl wir beide recht gesellige wesen sind und uns auch durchaus in gesellschaft benehmen können verbringen wir lieber unsere freizeit mit uns und geniessen unsere gemeinsame zeit unendlich. nun, wir sind ja nun auch schon weit über die verliebtphase hinaus und erleben unseren alltag mit 3 kindern nicht in rosa wölkchen. hier im dorf haben wir nur zu unseren direkten nachbarn kontakt, der sehr herzlich ist. bei den kindern achten wir sehr darauf, dass sie ihre freundschaften wirklich pflegen und erhalten.
wir sitzen nicht nur in der bude und himmeln uns an - bei dem kleinsten sonnenstrahl findet man uns im garten oder beim fahrradfahren.
uns erscheint unsere beziehung schon symbiotisch. mein liebster kann mir etwas geben, was ich wohl brauche und ich ihm ebenso. vor einigen jahren noch war ich der ansicht, dass sich gegensätze anziehen - bis ich merkte, dass zuviele gegensätze auch kaputtmachen können. nun lebe ich das gegenteil. die gleichen lebenseinstellungen, dieselben hobbies (mein liebster sitzt gerade neben mir an seinem pc und schmunzelt über meinen beitrag, den ich gerade schreibe) - einfach alles identisch.
wir sind uns durchaus bewusst, dass es sehr selten vorkommt, dass der persönliche freiraum der eigene partner bedeutet und wissen auch, dass es gefährlich werden kann, wenn wir uns total aufeinander fixieren, aber wir beide haben nicht den drang, diesen zustand zu ändern.
für die kinder ist es super. sie spüren liebe, die auch offen gezeigt wird durch umarmungen, küsse und blicke. natürlich beziehen wir sie voll ein in unser "wir-gefühl".
sicher, bei uns gibt es auch meinungsverschiedenheiten, die offen und klar ausgetragen werden. das wird dann stundenlang ausdiskutiert, bis wir einen konsens finden, mit dem wir beide klarkommen können. lautstarke streitereien sind nicht unser ding, wir heben uns unsere leidenschaftliche ausbrüche für andere dinge auf .
wer uns einzeln erlebt würde nie ahnen, wie wir unsere gemeinsame zeit gestalten. wir sind beide selbsbewusst - in einem gesunden mass-, nicht schrulliger als andere und nicht auffälliger als unsere mitmenschen. tja, eigentlich ganz normal und trotzdem nicht.
wie steht ihr zu solchen beziehungen? kennt ihr das? widerspricht das der weltanschauung zur entfaltung des individuums?
liebe gruesse
diefrau
btw wir tragen NICHT dieselben jogginganzüge und jeder bestimmt selbst wie man sich kleidet...