Hallo ihr! Mit meinem Herzensanliegen möchte ich all die Frauen unter euch um Rat bitten, welche schon langjährige Beziehungen hatten bzw. in einer Beziehung leben. Natürlich freue ich mich auch über den Rat von all den anderen 😊
Bevor ich zur eigentlichen Thematik komme, muss ich ein paar Hintergründe schildern. Ich hatte eine 18 Jahre andauernde Beziehung, davon war ich 10 Jahre verheiratet. Irgendwann ging sie trotz zweijährigen Kampf inkl. Ehetherapie in die Brüche und wir haben die Beziehung beendet. Vertrauen war zerbrochen, es gab ständig Krach und die Gefühle waren verlorengegangen.
All die Jahre habe ich viel in unsere Beziehung invertiert - auch meine Partnerin. Wir haben einander stellenweise aufopferungsvoll geliebt, was nicht nur gut war. Es entspricht jedoch meiner Natur auch dann zu lieben und zu geben, wenn mal nichts zurückkommt. Immer wieder aufeinander zuzugehen ist für mich Grundvoraussetzung für eine Beziehung. In der Therapie habe ich für mich gelernt, dass es wichtig ist, immer zu kommunizieren: Bedürfnisse, Erwartungen, Anerkennung, Lob, etc... auch wenn es manchmal noch so schwer sein mag.
Nach einiger Zeit habe ich dann meine Freundin kennengelernt. Wir sind jetzt ein Jahr zusammen und manchmal kommt es mir wie eine Express-Beziehung vor. In diesem einen Jahr haben wir viel erlebt, gelacht, geweint und stehen wohl an einem Punkt, an dem manch andere vielleicht erst nach Jahren stehen.
Wohnsituation
Sie wohnt 30km entfernt, möchte aufgrund der Einbindung ihrer 8 jährigen Tochter nicht zu mir ziehen und ich kann aufgrund dessen, dass mein Haus noch teils eine Baustelle ist, nicht zu ihr ziehen. Auch lässt sich mein Haus so momentan nicht so gut verkaufen / vermieten. Wir führen deshalb zwei Haushalte und schlafen dennoch fast jeden Abend seit Start unserer Beziehung im gleichen Bett 😂 Da wird mancher den Kopf schütteln - ist aber so! Mal schläft sie ein paar Tage bei mir, mal andersherum - je nachdem wie sie ihrer Tochter hat. Sie teilt sich das Sorgerecht mit ihrem Ex. Natürlich fällt mir diese Situation nicht immer leicht - ihr sicherlich auch nicht. Zuerst sagte sie mir, sie könne sich vorstellen, zu mir zu ziehen sobald das Kinderzimmer fertig wäre. Sie würde dann eben mehr Auto fahren (sie hat einen Firmenwagen - Sprit wäre also egal). Nach einem weiteren viertel Jahr war das dann keine Option mehr, was ich schade fand. Da ich Beziehung nicht zum Spass führe und mein Ziel ist, mit meiner Partnerin zusammen zu leben und zu wohnen, war das für mich nicht leicht, es so hinzunehmen. Ich habe gerne einen ganz groben Ausblick auf die Zukunft. Aber wir sagen beide, dass uns erstmal wichtig ist, den Weg durchs Leben "gemeinsam" zu gehen. Die Kinder werden älter, mein Haus wird irgendwann fertig und so wird sich auch sicher das ein oder andere noch ändern.
Mein Problem
Als wir uns kennengelernt haben, hatten wir ziemlich schnell auch leidenschaftlich Sex. Es war für mich der schönste Sex im Leben - für sie (laut ihrer Aussage) auch. Fast täglich faste man sich mal bei Begegnungen auch mal im Untergeschoss an, morgens im Bett, abends auf der Couch, etc. Dann bekam sie eine Blasenentzündung. Nach ein paar Tagen / Wochen hatten wir wieder Sex. Es kam wieder eine Blasenentzündung - wieder nach dem GV. Es folgten Antibiotika, Ärzte, etc. So ging es weiter. Gesund - GV -GV - GV - Blasenentzündung - Krank - Gesund - GV - GV - GV - Blasenenzündung.... Für uns war das die reinste Hölle. Sie hatte körperliche Schmerzen und irgendwann leidet ja auch die Psyche und all die Entspannung ist dahin. Auch für mich, weil ich körperliche Nähe so brauche. Sex ist für mich nicht einfach nur "Sex" ist sondern das Höchste in einer Beziehung, der schönste Ausdruck von Liebe und Gefühlen, Einheit! In ihren Krankheitsphasen habe ich mich also immer sehr zusammengerissen und sehnsüchtig und verständnisvoll jeden Heilungsprozess erwartet - versucht mich total zu entspannen. Sehnte ich mich doch immer so sehr nach ihr. Ab und zu merkte sie, wenn wir nebeneinander im Bett lagen, dass mir das Ganze auch schwer auf dem Herzen lastet und ich habe ihr "vorsichtig" erklärt, dass ich darunter leide, diese Einheit nicht zu spüren. Ich wollte ja nur nicht, dass mein Bedürfnis für sie irgendwann als Druck empfunden wird. Weil mir ihre Blasenentzündungen so nahe gingen und es kein Ende nahm, habe ich mich Stunden mit diesem Thema auseinandergesetzt. Mein Urin / Sperma untersuchen lassen um auch sicherzustellen, dass ich nicht der Verursacher bin. Sie sagte auch, dass sie sowas in ihren früheren Beziehungen nie hatte. Ich habe dann gemeinsame Termine beim Urologen gemacht und beim letzten Mal kam heraus, dass sie E-Colie Bakterien hatte, gegen welche sie sich nun impfen lässt und wir hoffen, dass es damit ein Ende hat. Auch habe ich die Freundin eines Kumpels bemüht, welche in einem solchen Labor arbeitet und so nun schon öfters ihr Urin untersucht hat. Nun ist sie seit einigen Wochen wieder gesund und zieht - wie erwähnt - die Impfung durch. Letzten Freitag wollte sie mit mir schlafen, worauf ich entgegnete, dass es vielleicht besser wäre erst die Impfung komplett durchzuziehen und abzuwarten. Sie stimmte mir zu. Daraufhin habe ich dann gesagt, dass wir uns - wie auch schon öfters geschehen - oral verwöhnen könnten und es ja eine kilometerlange Bandbreite zwischen "nebeneinander liegen" und "miteinander schlafen" gibt. Überraschenderweise lehnte sie ab mit dem Argument "Nein, ich will aber dann mit dir schlafen und es täte ihr zu weh". Und genau das kann ich nicht verstehen. Ich hatte bisher nur zwei Beziehungen, kannte bis zu aktuellen Beziehung nicht das Gefühl, oral befriedigt zu werden. Sie wollte es unbedingt und es war auch schön für mich, obwohl mir immer etwas gefehlt hat: diese Einheit, welche ich beim "miteinander schlafen" spüre. Dennoch habe ich versucht es zu genießen und angefangen es auch zu mögen. Bei all den Blasenentzündungen und Wochen des "Heilens" hat sie immer weniger das was noch geht "streicheln, Haut an Haut, etc" reduziert. Darüber habe ich auch mit ihr gesprochen und ihr gesagt, dass ich nicht erwarte mit ihr zu schlafen und es dennoch schön finde, Nähe zu leben und das restliche zu genießen. Gefühlt geht es ihr mitlerweile sonstwo vorbei und ich frage mich, wie eine Partnerin nur noch Schwarz oder Weis kennt? Sie fasst mich auch nicht mehr sonderlich an und mir tut es nur noch weh. Ich fahre selbst spät abends noch zu ihr um bei ihr zu schlafen - obgleich ich weiß, dass es mir wehtun wird. Manchmal fliehe ich nun morgens aus dem Bett und stehe schnell auf, bevor meine Gefühle unerträglich werden und ich Frust bekomme, dass nichts mehr geht. Ich frage mich: wie soll das in Zukunft laufen? Ich selbst könnte mich nicht so zurückziehen. Wenn ich nicht mehr mit ihr schlafen könnte, weil bei mir etwas wäre, würde ich dennoch alles versuchen um auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Und wenn sie mir sagen würde, "mir fehlt das und das", würde ich das ernst nehmen und darauf eingehen.
Bitte sagt mir, wie ihr das seht. Habt ihr Anregungen? Teilweise neige ich mittlerweile dazu, sie als egoistisch und selbstbezogen zu sehen. Ich hinterfrage mich: was mache ich falsch? Meine Sehnsucht und meine Liebe zu ihr lassen sich nicht abstellen. Der Schmerz welchen ich mittlerweile empfinde, wird zunehmend unerträglich und ich weiß keinen Rat mehr. Ich habe schon Angst davor, irgendwann wieder mit ihr zu schlafen und vielleicht irgendwann wieder in ein Loch zu fallen. Das fühlt sich an, wie wenn man durch die Wüste rennt, auf der Suche nach Wasser und jeden Regentropfen aufsammelt. Neben einem steht der geliebte Partner und könnte einem einfach nur ab und zu einen Schluck geben um es erträglicher zu machen. Doch der Partner scheint garnicht das Bedürfnis zu sehen, zu haben oder sich darum zu scheren. Was meint ihr?