Hallo Community,
ich habe zZ ein ganz komisches Bauchgefühl, was meine Beziehung angeht. Wir kannten uns schon lange vor Beginn unserer Beziehung, sind alte Schulfreunde und mittlerweile 2,5 Jahre zusammen. Da ich aber studiere und er eine Ausbildung macht, leben wir in einer Fernbeziehung. Bis vor kurzen hat das "ganz gut geklappt", zumindest dachte ich das.
Für die Beziehung war das sehr gut und rein beziehungstechnisch war ich sehr zufrieden, aber ich habe mein Studium vernachlässigt, damit ich ihn öfter sehen kann. Letztendlich haben wir auch darüber gesprochen und beschlossen, dass wir die Besuche einfach reduzieren müssen, damit ich wieder "ein Leben für mich" haben kann... soweit so gut.
Das machen wir nun seit 3 Monaten so und für mich läuft es super - nur... zu super ohne ihn. Es geht mir persönlich viel besser. Ich habe mehr Freunde gefunden, gehe nun viel aus, mache mehr Sport, verfolge wieder lange vergessene Hobbies... Er ist mein größter Unterstützer, aber diese Veränderungen machen mir Angst.
Ich hatte davor schon Angst, als die Fernbeziehung begonnen hat, weil ich nie das Gefühl hatte, gut darin zu sein eine Beziehung über Distanz aufrecht zu erhalten (war auch der Trennungsgrund bei meinem letzten langjährigen Freund). Als ich ihn noch so oft gesehen habe, wurde das gut kompensiert, aber jetzt, wo wir uns seltener sehen (max. 2x im Monat, für gewöhnlich aber nur 1x oder weniger) habe ich das Gefühl, mich auch emotional viel mehr von ihm zu distanzieren. Er wirkt stattdessen aber viel, viel glücklicher und zufriedener als zuvor (wie ich weiß zu einem großen Teil auch, weil er merkt, wie sehr ich jetzt aufblühe).
Ich bin so unglücklich darüber, dass ich das scheinbar nicht auf die Reihe bekomme. Ich liebe ihn wirklich. Trotzdem wird er durch meinen Alltag immer mehr in meinen Hinterkopf gerückt, ich kann nur noch selten sagen, dass ich ihn vermisse, denn mein Leben hier läuft auch ohne ihn vollkommen gut und ich merke immer mehr, dass ich meine Kraft, Freude und Glück aus meinem Leben schöpfen kann und nicht mehr aus meiner Beziehung schöpfen muss. Das ist ja auch gut, aber ich habe das Gefühl, mich darüberhinaus zu entlieben... und das will ich auf keinen Fall, aber es scheint einfach zu passieren... :cry:
Ich fühle mich so schlecht deswegen, vor allem, weil für mich feststeht, dass meine Eigenständigkeit ja der richtige Weg dafür ist, dass ich mal eine gesunde Beziehung führen kann. Und er ist so ein toller Mann, aber irgendwie scheint das der komplett falsche Zeitpunkt zu sein - in der Fernbeziehung ist nämlich auch noch lange kein Ende in Sicht. Er will ebenfalls ein Studium nachschieben, ggf wird er auch für einige Jahre im Ausland arbeiten. Ich will auch noch ins Ausland gehen und auch noch eine ganze Weile studieren.
Kann mir zu dem Thema irgendwer Tipps oder Erfahrungen mitgeben?
Danke im Voraus,
Eure Minnie