...kann gut sein, aber auch...
Interessant, dass sich das so anhört als ob ich ein Macho bin. Ja, ich bin in meiner Art auf der einen Seite sehr männlich alleine vom aussehen her sehen mich viele als Cassanova, Macho etc. aber ich habe auch eine andere Seite, wo viele meiner guten Freundinen immer sehr erstaunt sind, was ich für ein liebevoller Verständnisbereiter und einfühlsamer Mensch bin. Ich gehe oft in ein Yoga Zentrum, da wurde mir von einer Lehrerin z.B. gesagt, dass meine weiblichen Anteile sehr stark sind. Also ich denke, dass ich wie jeder Mensch beide Anteile in mir trage und diese so gar sehr ausgeprägt sind. Ich möchte gerne verstehen wann welcher Anteil Sinn macht bzw. zum Vorschein kommen sollte.
Zu diesem Konflikt den ich oben beschrieben habe möchte ich kurz erzählen in welcher Beziehung ich im letzten Jahr war.
Ich habe eine russische Frau kennen gelernt, welche sehr die "klassischen" Werte leben möchte. Der Mann ist der Versorger und die Frau sieht sie in der Rolle für Haushalt und Kinder. Sie hat die letzten 9 Jahre in Russland in einem Job sehr viel gearbeitet und hat jetzt für sich germerkt, dass ihre Aufgabe als Frau eigentlich woanders wäre. Wir kennen uns schon länger, halt immer nur im Urlaub und ich habe Anfang letzten Jahres sie zu mir eingeladen. Sie hat in Russland für eine deutsche Firma gearbeitet, es gab also die Möglichkeit innerhalb der Firma nach DE zu wechseln oder alternativ die Heirat. Ich war ganz froh und auch sehr erstaunt, dass sie sehr schnell bei der deutschen Niederlassung einen Job bekommen hatte, also keine "Zweckheirat" nötig war.
Dann habe ich interessanterweise kurz bevor sie zu mir gezogen ist meinen Job verloren und musste mich neu bewerben. Wir hatten also die Situation, dass ich zuhause war und sie wieder jeden Tag arbeiten musste.
Klar, war auf meiner Seite das Geld dann etwas beschränkt, aber ich habe grosszügig mein erspartes aufgebraucht, im Glauben, dass ich bald wieder einen gut bezahlten Job haben würde. Durch diese Grosszügigkeit habe bei ihr aber eher ein Gefühl von Unsicherheit, die Lage nicht ernst nehmen usw. hervorgerufen. Da ihr Arbeitsvertrag vorerst befristet war und sie daher eine spürbare Unsicherheit hatte, ob sie vielleicht nicht in DE bleiben kann habe ich versichert, dass ich mich um sie kümmern werde und jederzeit eine Zweckheirat machen würde.
Komischerweise hat sich meine Jobsuche aber ziemlich rausgezögert (6 Monate) und sie war mehr und mehr verunsichert, dass ich unrealistisch wäre. Sie hat oft gesagt ich sollte mehr tun als reden :(
Zum Neujahr ist die Situation dann eskaliert und wir hatten einen großen Streit und sie hat sich jetzt eine kleine Einzimmerwohnung genommen und die Beziehung ist erst mal beendet.
Irgendwie fühle ich mich frei und habe wieder Energie. Die Monate davor hatte ich das Gefühl, ich tue und tue und es kommt nicht an bei ihr, bzw. sie vertraut mir nicht.
Schon komisch, dass wir beide eigentlich genau das Gegenteil wollten von dem wie die Situation sich ergeben hat. Aber ich glaube daran, dass man wenn man sich etwas wünscht auch erst mal vom Schicksal auf die Probe gestellt wird, bevor der Wunsch in Erfüllung geht.
Im Rückblick wird mir jetzt vieles klar und ich möchte gerne etwas davon lernen.
Sie ist gerade total verunsichert, traurig, ängstlich. Sie möchte das aber nicht zeigen, macht ihre Gefühle zu und reagiert mit Wut und gespielter Selbstsicherheit.
Ich möchte gerne lernen meine Männlichkeit wirklich leben zu können, für meine Frau nicht nur der Macho zu sein sondern ihr ein wirkliches Gefühl von maskuliner Stärke zu geben.
Puh, das ist alles sehr schwer gerade auf einen Nenner zu bringen. Ich hoffe, dass aus diesen Erzählungen ein bisschen rüber kommt in welche Situation ich war, bin und wo ich mich gerne hin entwickeln würde.
Ich freu mich über jede Meinung, Kritik und Anregungen!
Damit aus dem Lehrling irgendwann doch ein Meister werden kann ;)
MerlinLehrling