Ich traf auf einen Bericht in dem Leute beschrieben wieviel Besuch sie zu Hause empfangen.
Der Tenor war, dass Besuche sehr selten vorkommen und wenn dann immer nur im Voraus geplant.
Nur bei einem Teilnehmer ging es sehr lebendig zu. Die Leute kamen recht häufig.
Ich selber gehöre zu den Leuten, die liebend gerne sehr oft Besuch hätten. Seit Wochen ist es aber wieder tot.
Cirka ein Jahr lang lief das Anders. Durch eine Betreuungsgruppe kamen hier oft Kinder zu meinem Sohn. Die Eltern blieben. Man hatte sich befreundet. Leute riefen mal spontan an. Wir fuhren zu Leuten oder jemand kam zu uns. Und zwar ohne dass man sonst wie aufräumte, sich stylte...
Die Gruppe hat sich nun komplett aufgelöst, zum Teil durch Wegziehen, zum Teil passt es zeitlich bei einigen nicht mehr.
Ich leide sehr unter dem leeren Haus und frage mich, wie ich wieder mehr Lebendigkeit schaffen könnte. Und dann frage ich mich in was für einer reglementierten, toten Gesellschaft ich lebe in der um sechs die Kinder rein müssen, aus dem tollsten Spiel geholt werden, nur weil es eben sechs Uhr ist und alle gehen müssen. Nie haben die Leute spontan Lust. Immer heißt es: Wir müssen ja morgen arbeiten.
Wenn ich da meine ausländischen Mitbürger beobachte bin ich echt neidisch. Bei meinen Nachbarn ist immer was los. Sie kriegen freundschaftlichen und familiären Besuch. Die Kids spielen lange. Da habe ich Glück, dass mein Sohn da manchmal hingeht. Ich selber verstehe leider ihre Sprache nicht, sonst hätte ich sie auch schon Mal eingeladen.
Somit stehe ich wieder an einem Punkt an dem ich vor Beginin der damaligen Gruppe stand. Ich wünsche mir so sehr mehr Lebendigkeit zu Hause. Wie kann man das erschaffen? Ich will so einfach nicht leben. Immer diese vorausgeplanten Treffen bei denen alles perfekt sein muss. Das hat für mich gar nix mit echter Nähe zu tun.