Hallo ersteinmal! :)
Bin ja nun ganz neu hier im Forum, hatte allerdings gerade das dringende Bedürfnis mich hier anzumelden, da ich zufällig über diesen Teil des Forums gestolpert bin und das Gefühl hatte, dass das, was mich zur Zeit beschäftigt, hier sehr gut hineinpasst.
Zugegebenermaßen schreibe ich jetzt ein wenig am Thema vorbei, da es in diesem Unterforum ja um den Altersunterschied "in der Beziehung" geht. Hoffe aber, dass Ihr mir trotzdem weiterhelfen könnt.
Ich bin 18 Jahre alt, seit über 7 Monaten glücklich vergeben, habe einen Freund, der 2 Jahre älter ist als ich, und trotz einigen Konflikten, die entstehen, da wir mitunter charakterlich sehr ähnlich sind (Beispiel: Dickköpfigkeit, ist beim Nachgeben nach Zoff mitunter schwierig), läuft es mit uns immer besser.
Mein Freund nun hat einen sehr guten Kumpel, Freund - wie man will - der Anfang 30 ist. Verheiratet, zwei kleine Kinder. Und über die gemeinsame Freundschaft zu meinem Freund kamen auch wir uns näher.
Es ist schwer zu beschreiben, da ich meine kein kleines naives Dummchen zu sein, was auf einen Typen hereinfällt, der zugegebenermaßen ein großes Talent im Umgang mit Frauen hat. Er ist nicht extrem hübsch, aber er hat etwas, was ich nicht beschreiben kann. Er weiß, was Frauen wollen ohne Macho zu sein.
Die Balance zu finden ist jetzt schwierig, da ich Euch kein verzerrtes Bild von ihm geben will. Fakt ist auf jeden Fall, dass wir irgendwann immer mehr Kontakt zueinander gesucht haben. Einfach nur, um zu reden. Mal gemeinsam irgendwo was essen, völlig harmlos, mehr nicht.
Im Laufe der Zeit wurde es, das muss ich inzwischen auch zugeben, zuviel des guten. Wir sahen uns fast täglich, fuhren gemeinsam zum Einkaufen, hatten einfach Spaß. Ich bin vom Typ her nicht jemand, der draußen herumzieht, aber seine Initative, die manchmal bei meinem Freund fehlte, zog mich einfach mit. Vielleicht suchte ich auch jemanden, der etwas anders ist als die anderen. Jemanden, mit dem IMMER etwas passiert, was einem alleine nie passieren würde, da er weder schüchtern noch zurückhaltend noch kontaktscheu ist, allerdings ohne ein Proll zu sein.
Sagen muss ich dennoch: Ich bin weder in ihn verliebt noch sonstirgendwas. Klar flirten wir. Aber haben uns nie auch nur angefasst oder irgendetwas gemacht, was man als "unanständig" bezeichnen könnte. Wirklich gar nichts!
Mit unseren zunehmenden Treffen begann die Situation zu eskalieren. Wie oben schon erwähnt, ist er verheiratet. Und natürlich blieben auch seiner Frau unsere Treffen nicht verborgen. So gesehen waren sie schon "heimlich" und unter Vorwand von seiner Seite aus, und auch ich habe meinem Freund nicht immer von unseren gemeinsamen Aktionen erzählt.
Seine Frau begann Terror zu machen - für mich in einem gewissen Maße verständlich. Sie checkte seine SMS-Speicher (nochmal: Da war nichts extrem schlimmes dabei!), startete Spionageaktionen - bis sie uns eines Tages zusammen beim Spazierengehen erwischte.
In dem Moment wusste ich, wie sich Menschen fühlen, die in flagranti erwischt werden.. Sie machte eine riesige Szene (merke: Wir lagen nicht nackt im Gras; wir liefen ganz normal nebeneinander und redeten). Für mich war das der Zeitpunkt, wo ich ihm schrieb, dass unsere Freunschaft zum Scheitern verurteilt sei. Dass ich nicht möchte, dass sie eifersüchtig ist, dass sie ein Problem damit hat.
Am nächsten Tag zog er aus.
Mir erzählte er, dass sie ihm keine, wirkliche keine einzige Freunschaft erlaube, dass sie kein Vertrauen in ihn hätte, obwohl ihm seine Familie wirklich sehr wichtig ist. Einige Male hatte er bei unseren Spaziergängen seine kleine Tochter dabei, eineinhalb Jahre und so ein lieber Papa wie er ist ... da bezweifelt niemand, dass ihm vor allem seine Kinder wichtig sind. Aber das Verhältnis zu seiner Frau ist angespannt und wir redeten oft darüber. Ihre Kontrollsucht. Ihr mangelndes Vertrauen in ihn.
Zwar zog er nach wenigen Tagen wieder Zuhause ein und die zwei schienen ein klärendes Gespräch zu führen, worin er ihr nochmals sagte, dass wir wirklich nur Freunde seien, aber die Spannung blieb, denn auch meine beste Freundin (ohjeh, jetzt kommen wir gleich ins Kindergartenniveau - tut mir leid!) wurde eifersüchtig darauf (Tatsache ist, dass wir uns seit 17 Jahren kennen und wir wirklich viele Krisen überwunden haben - ist also realistisch sowas wie eine "Freundschaft fürs Leben"), dass er und ich viel unternahmen. Sprich: Das Gefühl in ihr, dass ich sie ersetzt hätte, zerstörte zum Teil die Freundschaft meiner Freundin und mir (wohl auch dadurch, dass SIE mich bei meinem Freund verpfiff - was er davon halte, dass ich soviel mit IHM unternähme. Meine Unehrlichkeit wurde bestraft, sorgte für zusätzlichen Stress. Eifersucht nun auch von meinem Freund. Allerdings vertraut mir mein Freund, hab ihm später alles erklärt und bin mittlerweile auch ehrlich.. Es gibt ja nichts zu verheimlichen.)
So gesehen ist das jetzt die Vorgeschichte.
Ich habe soweit versucht den Kontakt zu IHM abzubrechen. Wir sind nicht mehr zusammen unterwegs, schreiben zwar weiterhin lang und häufig übers Internet, aber Sehen ... nein, selten. Seine Frau eifersüchtelt weiter, meine Freundin hat sich von mir distanziert, obwohl ich vor allem, um die Freundschaft zwischen mir und ihr wieder herzustellen, den Kontakt zu ihm abgebrochen habe.
So langsam merke ich aber, dass mich das kaputt macht, dieses ewige Theater und irgendwo auch die nichtvorhandende Möglichkeit die Freundschaft auszuleben. Ihm geht es nicht anders. Gestern hab ich ihn gesehen - wenn ich das so sagen darf: Er sieht wirklich elend und fertig aus. Haben kurz geredet ... aber es fehlt das, was ihn ausmacht. Diese dauernde Fröhlichkeit, dieser Optimismus, diese schelmische irgendwie. Das tut mir so unendlich leid. Er meint, selbst seiner Frau wäre das schon aufgefallen..
Er ist nicht mehr so, wie er war.
Und ich fühle mich so maßgeblich daran beteiligt! -.-
Erschwerend kommt hinzu, dass wir in einer sehr kleinen Stadt wohnen, wo jeder jeden kennt und wo Mann und Frau sich entweder nicht kennen oder gleich eine Affäre am Laufen haben. Sich hier zu treffen war sowieso unmöglich, höchstens auf den Feldern zum Spazieren gehen. Außerdem scheint seine Frau nicht so wirklich ein eigenes Leben zu haben. Kaum jemanden, mit dem SIE mal unterwegs wäre oder so.
Mittlerweile schreibt sie eifrig mit MEINER Freundin via Internet. Wahrscheinlich reden sie darüber, wie oft er und ich wohl schon miteinander geschlafen haben! >.<
Und: Ich würde die Ehe zerstören. Hat mir meine Freundin so gesagt.. Wenn ER von seiner Frau aber dauernd am Zügel geführt wird (sie musste doch wissen, als sie ihn, den Großstädter, geheiratet hat, dass er gern flirtet, extrovertiert ist und sich auch sonst nicht in einer kleinen Stadt einsperren lässt..) ... da weiß ich nicht, ob ich das wirklich tue.
Ja.
Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn Ihr als Außenstehende dazu etwas sagen könntet.
Zerstöre ich die Ehe? Bin ich wirklich an allem Schuld? Ist es richtig den Kontakt zu verkürzen bzw. ihn mittlerweile dauernd "abblitzen" zu lassen, wenn er fragt, ob wir ein Stück spazieren gehen oder durch die Stadt bummeln oder einen Kaffee trinken ... und zu sehen, wie er so langsam zu Grunde geht? Wir können sehr gut reden, tiefgreifend und dumm ist er nicht. Er hat eben eine gewisse Reife mit seinen Anfang 30 und ich bin auch gerne manchmal etwas pseudo-intelektuell. Wir ergänzen uns perfekt, rein platonisch und freundschaftlich.
Aber wir dürfen nicht.
Was soll ich tun?