Hallo,
ich hab seit etwas mehr als 7 Monaten eine glückliche Beziehung mit meinem Freund. Zumindest ist sie das meistens. Leider haben wir das Prob, dass wir fast immer aneinander vorbei reden. Ich bin typisch Frau und rede viel, weil ich es so gut wie möglich ihm verständlich machen möchte, was mich z.b. stört. Und er ist eher der ruhige Typ, der nicht viel sagt. Wenn ich dann mal wieder ausschweifend rede, macht er irgendwann dicht oder unterbricht mich einfach andauernd. Ich lerne natürlich auch draus und versuche mittlerweile alles so kurz wie möglich zu halten. Aber oft habe ich auch einfach Angst, überhaupt noch was zu sagen, was mich stört, weil es im Endeffekt darauf hinausläuft, dass ich mich wegen "Nichts" aufrege (dabei red ich ruhig und sachlich) und am Ende diejenige bin, die ihn verärgert hat und sich entschuldigen müsste. Und er ist es dann immer leid, ständig über dasselbe diskutieren zu müssen. Dabei hab ich genausowenig Lust drauf, zu debattieren.
Dadurch, dass er so ruhig ist, hab ich manchmal das Gefühl, dass ihn irgendwas bedrückt oder er etwas abwesend ist und frage dann natürlich, was ihn bedrückt oder ob denn alles okay sei. Er sagt dann ja, es sei alles in Ordnung, aber ist weiterhin so "abgelenkt". Daraufhin frag ich weiter, ob ihn irgendwas belaste oder er über irgendwas nachgrübelt (viell. mach ich das auch nur, weil ich mir sicher sein will, dass es nix mit uns zu tun hat). Und er reagiert dann darauf genervt, dass ich immer nachbohren muss. Dabei mach ich mir doch nur Sorgen. Ich bin von Natur aus so, mich um jeden zu sorgen und allen helfen zu wollen und wenig an mich selbst zu denken. Aber daraus kann er mir doch keinen Vorwurf machen, oder? Ich mein, soll ich aufhören lieb und nett zu sein und ne berechenbare Zicke werden? Nee, danke.
Das Hauptprob ist einfach, wenn er genervt ist , dann ist er auch verdammt stur und sobald seine Laune im Keller ist, dann ist sie das eben. Und das kann 30 min, aber auch 3 Stunden dauern, bis er sich beruhigt hat innerlich und man wieder mit ihm reden kann, bzw. er mich in Arm nehmen kann. Und ich bin ein Mensch, der nicht länger als 10 min in dieser Disharmonie auskommt, mich am liebsten schnell wieder versöhnen will (vorallem bei so banalen Sachen). Aber er kann im dem Moment nicht über seinen Schatten springen und ich muss mich gedulden, leide dabei aber richtig.
Unsere Beziehung läuft sonst recht gut und wir machen viel zusammen und er bringt mich auch immer zum lachen, aber manchmal ist er eben etwas "grummeliger", wenn er nen schlechten Tag hat und ich brauche sehr viel Zuwendung und Streicheleinheiten, da ich zu depressiven Verstimmungen neige.
Hatte vor ihm eine sehr komplizierte und stressige Beziehung gehabt mit wenig Liebe und reagiere daher sehr leicht auf seine "abwesende Haltung" und denke immer gleich, er liebt mich vielleicht nicht mehr. Aber eigentlich weiß ich selbst, dass diese Ängste unbegründet sind.
Aber was kann man nun tun, wenn man das Gefühl hat mit seinem Partner nicht wirklich reden zu können? Ich hab Angst davor, dass wir uns irgendwann garnix mehr zu sagen haben oder dass man alles verdrängt, bis man irgendwann explodiert, nur weil man Angst hat, man könnte einen Streit vom Zaun brechen, wenn man seinem Ärger mal Luft macht...
Denn sonst hab ich nichts an ihm auszusetzen, ausser diese Sturheit, er ist sonst ein echt toller Mensch und ich lieb ihn ja auch so, wie er ist.