Hallo zusammen,
bin relativ neu hier und habe zu meinem Problemchen leider keinen passenden Threat gefunden.
Ich (21) bin seit 3,5 Jahren mit meinem Freund (33) zusammen. Angefangen hat das ganze als Affäre, bis er sich dann schlussendlich vor gut einem Jahr definitiv getrennt hat. Ich war diejenige, die zu erst das "Ich liebe dich" ausgesprochen hat. Damals und bis vor ein paar Wochen habe ich ihn noch von Kopf bis Fuß geliebt, mit all seinen Macken usw. Er lag mir seit letztem Jahr immer wieder in den Ohren, wie schön es doch wäre, wenn ich endlich zu ihm ziehen würde. Ich hatte ihn auf Februar diesen Jahres vertröstet. Allerdings bin ich ein ziemlicher Familienmensch und konnte mich dementsprechend nicht von meiner Familie lösen. Es wären zwar zwischen ihm und meiner Family nur 12 km, aber schon alleine der Gedanke ohne sie frühstücken zu müssen, hat mich damals verrückt gemacht.
An unserem 3. Jahrestag hab ich ihm dann versprochen, im Juli zu ihm zu ziehen, was ich dann auch getan habe. Bis Anfang August war noch alles ok. Allerdings habe ich da schon gemerkt, wie meine Gefühle für ihn nachließen. Ende August sollte ich mit meiner Familie in den Urlaub fahren. Darauf freute ich mich riesig und es machte mir nicht einmal etwas aus, zwei Wochen ohne ihn zu sein. Er hatte damit natürlich ein Problem.
Lange Rede kurzer Sinn, schon im Urlaub habe ich gemerkt, wie wenig ich ihn vermisste. Außerdem genoss ich die Zeit mit meinen Eltern, sowie die Zeit, in der ich einfach tun und lassen konnte, was ich wollte, ein Buch lesen konnte, abends nicht vor dem Fernseher sitzen zu müssen usw. Die größte Erleichterung war, nicht ständig "begrabscht" zu werden und nicht ständig Sex haben zu müssen. Als es dann wieder Richtung Heimat ging, freute ich mich nicht einmal mehr, ihn wieder sehen zu dürfen. Schon einwenig, aber nicht so sehr, wie es sein sollte.
Und so geht das nun weiter. Ich habe irgendwie so gut wie keine Gefühle mehr für ihn. Da ich Schüler bin, aber früher zu Hause als er, schmeiße ich nun größtenteils den Haushalt, gehe einkaufen und lerne nebenher noch. Kommt er abends nach Hause, dann kommt nicht das Gefühl von Freude auf. Es ist eher ein "ah, er ist wieder da". Wenn ich mittags esse, dann denke ich eher an meine Familie, als an ihn. Wie schön es nun wäre zu Hause zu sein... Ja, man merkt schon, ich kann unsere gemeinsame Wohnung nicht als dieselbige anerkennen. Ich wohne nun bei ihm und nicht mit ihm gemeinsam zusammen.
Soll ich mit ihm reden, wie ich mich fühle? Wenn ja, wie??? Es wird ihn verletzen, wenn ich ihm das alles erzähle... Sollte ich vielleicht vorerst damit anfangen, dass ich mich nicht wohl fühle, dass, egal wo wir sind und was wir tun, sobald wir alleine sind, er mich "begrabscht"? Es fühlt sich für mich nicht mehr liebevoll sondern einfach nur noch begierig an... Als ob ich seine Sexfreundin wäre... Er liebt mich über alles, er redet auch ständig über heiraten und gemeinsame Kinder... (klar, mit 33 ist irgendwann der Zug abgefahren). Früher habe ich mitgezogen, heute sehe ich ihn dabei an und kann mir kaum oder nur verschwommen eine gemeinsame Zukunft vorstellen. Auch sehe ich ihn an und denke an die Zeit zurück, in der ich ihn noch geliebt habe. Nun frage ich mich, was ich an ihm liebe und kann mir keine Antwort darauf geben...
Momentan ist auch beinahe alles, was ich sage überheblich, egoistisch oder einfach nur falsch... Was kann ich jetzt tun?
Ich hoffe, ich konnte mein Problem soweit verständlich erklären und hoffe auf guten Rat und Hilfe.