Könnt ihr euch das vorstellen?
Es ist wirklich als würde ein Fluch über meinem sozialen Dasein liegen.
Seit einigen Monate ist es sogar so, dass ich kaum noch was unternehme, um mich an Menschen anzuschließen und auch meine innere Erwartungshaltung ist total locker geworden, dennoch bleibe ich allein.
Vorher sah das so aus:
Ich war sehr unzufrieden mit meinem sozialen Netzwerk. Fühlte mich alleine. Es waren keine Freunde da, bedingt durch Umzug, Job, Kinder...
Wollte dann nicht jammern, sondern aktiv werden.
Ich verinnerlichte dabei eine Haltung von: Zum Einen Nett auf Leute zugehen, fröhlich sein, aber nicht zu viel fordern, ganz locker sein. Eine gesunde Mischung wie mir schien.
Ich besuchte eine Hobbygruppe.
Die entschieden sich nach vier Jahren, dass ich nicht mehr mitwirken sollte, da ich irgendwie zu unmotiviert wirkte. Ich verfiel danach fast in Depressionen. Kontakt habe ich zu keinen von diesen Menschen mehr. Niemand hat mich je wieder kontaktiert.
Ich fasste neuen Mut und geriet zufälligerweise in eine Tanzgruppe. Diese löste sich nach einigen Monaten wieder auf, obwohl wir immer eine total schöne Zeit hatten. Ich war sprachlos. Man sagte, dass man die Gruppe ja auflösen könne, da ja nicht genug Interesse bestünde. Das habe ich nie so empfunden.
Die einzigen drei Freunde, die ich in diesen Jahren kennenlernte sind alle weg. Einer weggezogen, der Andere krank, total zurückgezogen und die dritte musste ich diesmal beenden, da ich mich aufgrund ihres Geruchs und total lautem Organ zunehmend unwohl fühlte in ihrer Nähe.
Es ist jedes Mal das Gleiche: JEGLICHE Kontakte gehen immer nur von mir aus. Kümmere ich mich nicht, kommt da nix, wirklich rein gar nichts. Keine Einladungen zum Kochen, keine Ideen für Aktivitäten. Alles Dinge, die ich Jahre lang mit Anderen gelebt habe. Irgendwann war es mir zu blöd.
Auch Versuche sowas offen anzusprechen und darauf hinzuweisen, dass ich mir mal Zukommen wünschen würde, schlugen fehl.
Nun geht es weiter: Mein Kind triffft selber null Verabredungen, was auch dazu führt, dass ich mich mit dem Kind isoliert fühle. Es möchte keine Kontakte. Habe auch aufgehört die Verabredungsmamma zu spielen.
Auch das lässt mich zunehmend einsam fühlen.
Mindestens zehn Jahre lang habe ich mich nicht runterziehen lassen. Wenn irgendwas in die Brüche ging, bin ich halt wieder in Vereine.... Jahre lang. Mit dem Ergebnis, dass NIE eine einzige Freundschaft hängen blieb.
Vor einem Jahr lernte ich erneut ein sehr nettes Mädchen kennen. Zwischen ihr und mir war alles herzlich. SIe hat eine Tochter und sogar unsere Kinder verstanden sich gut. Ich war wirklich so glücklich über diese enge Bindung. Vor zwei Monaten ist sie nach Australien ausgewandert.
Ein anderes Mädchen zog weg.
Langsam frage ich mich, ob ich einfach zum Allein sein verdammt bin. In einer familiären Blase. Auch mein Mann hegt KEINERLEI Freundschaften. Er ist glücklich so. Irgendwie ein komisches Karma. Was denkt ihr? :cry:
Mich macht das oft einfach alles nur traurig. Mit Kind und Mann ist es schon alles sehr schön, aber mir fehlen einfach mal Gespräche mit Freundinnen; Aktivitäten, Leben zu Hause.
Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich mal Versuche unternommen habe Leute einzuladen.
Auf Leute zugehen, oder auch einfach entspannt sein. Nix hilft.