Den Glauben verloren...
Hallo Ihr Lieben,
ich danke euch für eure Antworten.
Ich bin völlig am Ende. Am schlimmsten ist es morgens, wenn ich aufwache, nachdem ich die ganze Nacht von ihm geträumt habe, und realisiere, was passiert ist. Gnädig sind die wenigen Stunden, in denen mich die Müdigkeit so übermannt, dass ich schlafen kann. Das viele Heulen erschöpft...
Wir haben uns als Familie bezeichnet, weil wir gemeinsam alt werden wollten. Kinder waren noch keine da. Wir stehen beide am Anfang unseres Berufslebens.
Ich habe meinen Glauben an die Menschen verloren. Niemals hätte ich geglaubt, dass er mich am Ende der Beziehung mit so wenig Respekt behandeln würde. Vielleicht mache ich aus einer Mücke einen Elefanten, aber wenn jemand sich für einen anderen Menschen interessiert (ich meine im Sinne von Verliebtheit oder so) und dann losgeht, um den Kontakt aufzunehmen und ihn über mehrere Wochen heimlich zu halten, dann ist das für mich schon ein Betrug. Sicher, es geht noch schlimmer, aber das wird unserer bisherigen Beziehung nicht gerecht.
Dass er das Gefühl hat, sich entliebt zu haben, ist bitter, aber für sowas kann im Grunde niemand was. Auch nicht dafür, sich in jemand anderes verguckt zu haben. Aber heimlich schon mal sein Glück zu versuchen, dass ist falsch. Oder sehe ich das falsch?
Es tut so weh, so furchtbar weh. Ich versuche, mir Gutes zu tun, aber eigentlich finde ich es lächerlich. Mein Herz ist gebrochen und meine Seele geschunden. Und das durch ihm, für den ich mich in jeder Hinsicht verbürgt hätte.
Ich kann nicht aufhören, daran zu denken, dass ich hier leide und er unsere sechs Jahre in die Tonne tritt und sich der nächsten zuwendet. Ich weiß nicht, wohin mit mir vor lauter Schmerz, sehe ihn überall, vermisse ihn schrecklich, erinnere mich an unseren Urlaub vor drei Wochen.
Ich zerbreche an dieser Unehrlichkeit seinerseits. Das nimmt mir alles, worauf ich vertraut habe. Jede Hoffnung, jede Zuversicht, jedes Vertrauen. Auch in mich selbst.
Ich weiß, ich werde mein Leben hinkriegen, werde arbeiten, meine Zeit rumkriegen, meine Sachen geregelt kriegen. Aber mit dem Wissen, von dem einzigen Menschen, dem ich jemals so tief vertraut habe, so schlimm verletzt worden zu sein, hat doch alles keinen Sinn mehr.
Ich ertrage das nicht.