Hallo ihr Lieben,
ich zerbreche mir seit gut zwei Wochen nun den Kopf wegen diesem einen Mann. Ich möchte mich jedoch nicht bei ihm melden, um das Thema erneut anzusprechen irgendwie vermittelt das den Eindruck, ich liefe ihm hinterher, und das will ich vermeiden.
Es fing an vor vier Wochen. Unser erstes "Date" (quasi Blinddate), bei dem wir uns eigentlich erst kennengelernt haben, verlief klasse. Lange fünfeinhalb Stunden konnten wir miteinander verbringen. Wir hatten immer genug Redestoff, waren auf einer Wellenlänge und alles passte. Er hat mir Signale gesendet, dass er sich sehr wohl fühlt und mich ziemlich gut findet. Verabschiedet haben wir uns mit einer Umarmung und mit dem Wissen, dass wir uns wiedersehen werden.
Eine Woche später trafen wir uns dann erneut und sind geschlagene sechs Stunden durch die Stadt spaziert, mit einem kleinen Zwischenstopp in einem Kaffee. Hier muss nun gesagt werden, dass er ziemlich schüchtern ist. Das war mir nach dem ersten Date schon klar. Wieder stimmte alles und ich fühlte mich sehr zu ihm hingezogen. Beim Abschied war es dann ein bisschen unbeholfen. Er sah mich an, als wollte er mich küssen und traute sich nicht. Daraufhin hab ich ihn dann geküsst, er zitterte wahnsinnig. Wir endeten Stirn an Stirn und beide grinsten wir glücklich. Ich versicherte ihm, alles sei gut, weil er wirklich, wirklich stark zitterte. Danach verabschiedeten wir uns. Wie das letzte Mal sah er mir auch dieses Mal noch hinterher.
Danach fuhr ich erstmal zwei Wochen in Urlaub. Vor meiner Abreise schickte er mir noch eine Nachricht, die mir die Bestätigung gab, dass auch er mich gern hat. Gleichzeitig sprach er von seinem Gefühlschaos und, dass er mich wiedersehen möchte, ohne eine Entscheidung über uns treffen zu können.
Ich rief ihn kurz an, um mich zu verabschieden und machte mit ihm aus, dass ich mich aus dem Urlaub ab und zu meldete.
Was ich auch tat, aber leider selten Antwort bekam. 4 Tage vor meiner Rückreise schrieb er mir dann, dass er das mit uns nicht könne im Hinblick auf unsere Perspektive ihn und mich trennen 150km und das wäre ihm zu viel. Er möchte eine Freundin in seiner Nähe und hat keine Kraft für eine Fernbeziehung.
Jetzt kommt aber der Haken: Er ist Ende 20, ich Anfang 20. Ich bin sein erstes Date und er hatte noch nie eine Freundin, weil er so schüchtern ist (war). An seiner Stelle hätte ich doch die Gelegenheit beim Schopfe gepackt!
Am Tag nach meinem Urlaub bat ich ihn um ein kurzes Treffen, weil ich wenigstens für mich klar haben wollte, ob ich das zwischen uns dennoch richtig wahrgenommen habe. Denn, wenn ihr mich fragt, ist das Argument der Fernbeziehung nur vorgeschoben. Da steckt doch irgendetwas hinter! Und wenn es nur ist, dass er nichts für mich empfindet (er hat mir zwar das Gegenteil versichert, bei dem Treffen, aber wer sagt da schon gern die Wahrheit? Seine Entscheidung zeigt mir eigentlich etwas anderes).
Für mich deutete alles darauf hin, dass wir auf einer Wellenlänge sind, dass alles klappen könnte. Und nun bin ich doch ein bisschen verliebt und ziemlich traurig über seine Entscheidung.
Ich kann mir nicht erklären, wie man eine so rationale Entscheidung treffen kann. Ich glaube, es muss einen anderen Grund haben, den ich leider noch nicht sehe. Nun habe ich innerlich das Bedürfnis, ihn zu "gewinnen", zu "überzeugen" oder zu erobern. Ich bilde mir ein, dass er nur zu schüchtern ist, oder dass er sich selbst wahnsinnig macht und sich gedanklich im Kreis dreht.
Gleichzeitig möchte ich jemanden, der sich eigenhändig für mich entscheidet
Meint ihr, es lohnt sich, ihm "hinterherzulaufen"? So schwer es auch zu beurteilen ist, vielleicht hat jemand was Ähnliches erlebt. Für mich ist es einfach nicht zu begreifen, wie man so eine Entscheidung treffen kann, wegen zwei Zugfahrtstunden Ich glaube ich suche nach Ermutigung à la Hollywood-Liebesfilm oder ein klares "Nope, lass es sein, der hat ne Macke". Momentan drehen meine Gedanken sich viel zu sehr um diesen Salat.
Freu mich auf Eure Rückmeldung! :)