Hallo,
da ich zurzeit in einer für mich schwierigen Situation stecke, dachte ich, ich schreibe sie mir mal von der Seele in der Hoffnung etwas Ruhe zu bekommen.
Zum April letzten Jahres habe ich einen neuen Job begonnen. Zu dem Zeitpunkt lebte ich mehr oder weniger glücklich in einer festen Beziehung. Ich war zufrieden, aber nicht glücklich. So würde ich es beschreiben. Aber um meine alte Beziehung geht es hier nicht.
Ja, wie es manchmal so läuft gab es dort einen interessanten Arbeitskollegen. Das erste Mal aufgefallen ist er mir beim Vorstellungsgespräch.. wir haben uns ca. 10 sek auf dem Flur gesehen. Zu meinem Erstaunen sagte er mir im Laufe unserer gemeinsamen Zeit unabhängig von mir, dass auch ich ihm dort das erste Mal aufgefallen bin.
Versuche alles Erlebte möglichst kurz zu fassen, wenn Fragen zu speziellen Dingen sind, schreibe ich es gern im Nachhinein ausführlicher.
Von Mai Ende August hatten wir zusammen ein externes Seminar würd sagen ca. im 2 Wochentakt und dann jeweils einen Tag. Da wir beide die jüngsten dort waren (27 und 32) hingen wir viel zusammen. Auch geflirtet haben wir etwas, aber ohne dass ich mir groß was dabei gedacht habe kommt ja immer mal vor. Ich fand ihn nett, ganz süß und es tat gut mal wieder etwas Anerkennung zu sammeln. Er und ich wussten beide voneinander, dass wir in festen Beziehungen stecken (ich 6 Jahre, er 11 Jahre). Wir haben auch über unsere Partner geredet, also eigentlich alles geklärt.
Naja, am letzten Seminartag änderte sich meine innere Einstellung plötzlich. Ging es mir an dem Tag doch nicht gut.. und er hatte es bemerkt und sich besonders liebevoll um mich gekümmert. Plötzlich machte mein Herz einen Sprung, wenn er mich rief.. wenn er mir in die Augen schaute..
Nachdem das Seminar vorbei war, wurde es schlimmer.. wir hatten ja keinen Grund mehr uns regelmäßig zu sehen oder zu schreiben (sehen uns auf der Arbeit nicht, außer wir wollen es).. also suchte ich seinen Kontakt.. was auch gut einschlug.. wir flirteten stärker als je zuvor fingen an die Pausen miteinander zu verbringen.. wussten dass da mehr sein könnte zwischen uns.. die Sehnsucht wuchs ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, was er wohl von mir wollte? Wollte er nur ein Affäre? Wollte er mehr? Mir war zu dem Zeitpunkt schon bewusst, dass meine Beziehung zu Ende sein wird ich konnte an nichts mehr denken, außer an ihn..ich wusste ich würde meinen Freund mit ihm betrügen.. und ich wusste, wäre meine Beziehung noch in Ordnung, würde ich nicht mal ansatzweise mit dem Gedanken spielen. Naja, aber natürlich war ich auch verunsichert. Schluß gemacht habe ich nicht sofort, wollte ich doch auch erst mal meinem Freund eine Chance geben.
Naja wir wussten beide, dass wir unglaublich gern beieinander sind.. wir haben lange Zeit geschafft uns nicht zu küssen.. aber wir haben uns schon die ein oder andere Pause lange in den Armen gelegen und es einfach nur genossen.. es fühlte sich so richtig an.. aber was sollten wir machen? Wir können doch nicht alles Alte über Bord werfen, weil wir meinen uns gefunden zu haben? Oder konnte man es doch? Wir haben viel drüber geredet.. zumindest so viel, wie man mit ihm drüber reden konnte. Er gab mir das Gefühl, dass er das Risiko für mich eingehen würde.. das ich das bin was er gesucht hat..auch ich fühlte mich so.. wir fingen auch an uns heimlich nach der Arbeit zu treffen und einfach Zeit miteinander zu verbringen.
Mitte Oktober wollte ich mir meinem Freund in einen neue Wohnung ziehen. Für mich war klar, dass ich bis dahin eine Entscheidung treffen musste wollte ich ihn noch mitnehmen, es noch mal versuchen? Ich konnte es in dieser Situation nicht.. also bat ich ihn zu gehen. Ich erzählte ihm von meinen Gefühlen für jemanden anders und bat erst mal um etwas Zeit.. aber unsere Beziehung war nicht mehr zu retten.. Ende Oktober war es aus.. Und das ist auch alles gut so!!
Naja, bei meinem Kollegen lief es etwas anders ab..und das ist nun mein Problem. Er schlief zwar schon ab Mitte September auf dem Sofa, bzw im Arbeitszimmer.. weil sie merkte dass etwas nicht stimmte und er auch im Oktober mit ihr schluss machte allerdings hat er ihr nie gesagt, dass es wen anderes gibt.. er bat mich es zu verstehen, weil sie zusammen vor 5 Jahren 600 km aus ihrer Heimat hergezogen waren und er ihr noch helfen wollte, wenn sie Hilfe brauchte..und wenn sie es wüsste, würde sie nicht mehr mit ihm reden. Ich willigte ein, weil auch ich mit meinem Ex befreundet bleiben wollte
Naja, ich wusste von Anfang an für ihn würde die Trennung schwerer werden als für mich.. hat er mir immer wieder gesagt, was für ein komplizierter Mensch er wäre und bei Ihr wüsste er halt, dass sie ihn kennt und mit ihm umgehen kann. Und sie zusammen in den 10 Jahren schon so viel durchgemacht haben und sie immer für ihn da war. Wir haben viel geredet, ich hab ihm immer wieder gesagt, wenn er sie nicht verlassen kann..das ist das in Ordnung, dann werde ich mich nicht einmischen. Immer wieder sagte er, nein er möchte ja.. er fühle sich nur verpflichtet.. liebe wäre es nicht mehr.. Zudem machte sie es ihm auch nicht leicht..immer wieder ein schlechtes Gewissen (vllt auch zurecht, aber trotzdem nicht wirklich fair, finde ich) sie könne die Wohnung nicht alleine halten, würde wieder nach Haus gehen, ohne ihn hält sie hier nichts usw. Naja, im Oktober lebte er erst mal mehr oder weniger bei mir.. zwischen uns lief es super wir verstehen uns es gut.. kein Stress, viel Gefühl, schöne Unternehmungen.. trotzdem spürte ich, dass er nicht zu 100% bei mir war.. auch da redeten wir immer wieder drüber.. immer wieder das gleiche.. er wüsste, er wolle mich, aber er weiß nicht, ob er sie hängen lassen kann.. er hat ihr so viel zu verdanken..
Zudem brauchte er unglaublich viel Zuspruch.. dass ich es auch wirklich ernst meine.. hat mir oft vorgehalten, ich wolle ihn ja nur für ne Zeitlang, dann würde ich ihn eh nicht mehr mögen.. usw.. ich glaube er hat viel Angst sich aus seiner gewohnten Umgebung zu lösen. Ich war immer für ihn da, hab ihm gesagt, dass ich zu ihm stehe.. ihm die Zeit gebe, die er braucht..wir haben ja noch unser ganzes Leben in dem wir zusammen sein können.
Im November knickte er einmal soweit ein, dass er für ein paar Tage wieder nach Hause ging.. er wollte es mit mir beenden. Kam aber nach ein paar Tagen zurück und versprach mir, dass er nur mich wolle dass er sich jetz sicher sei.
Das hielt bis jetz an.. ich habe zwar immer noch gespürt, dass es ihn beschäftigte und das da immer noch etwas ist, was ihn hindert zu 100% da zu sein.. aber ich wollte ihm Zeit geben.. so eine Beziehung ist ja nicht mal eben weggewischt. Und ich wusste wie er mit seinem Gewissen zu kämpfen hat.
Naja, nun ist er wieder weg.. diesmal hat er auch seine Sachen in die alte Wohnung geholt. Sie war zwei Wochen weg.. in der Zeit ist er in die Wohnung gezogen.. um Abstand zu haben.. er sagt, er fühlt sich wohl bei mir er möchte bei mir sein.. aber es wäre immer noch irgendwas da, was ihm das Gefühl gibt, erst mal sein Leben ordnen zu müssen.. Er würde mich nicht weiter damit verletzten wollen, nicht so für mich da zu sein, wie ich es für ihn bin. Er weinte dabei.. irgendwie versteh ich ihn.. Es macht Sinn, ich weiß selbst.. irgendwas ist noch nicht richtig.
Also, ich bin mir sicher, dass er mich wirklich mag.. wir haben uns jetz schon einige Male gesehen, seit er weg ist.. Sobald er da ist, ist alles wieder vertraut.. er sagt, sobald er mich sieht, will er wieder bei mir sein, mir nah sein.. aber es ist ein Jojo, weil er immer wieder an den Punkt kommt, an dem er anfängt zu zweifeln..
Habe ihn nun gehen lassen.. mir bleibt ja nichts anderes übrig.. ich habe allerdings damit zu kämpfen, dass sie jetz seit zwei Tagen wieder zu Haus ist.. ich weiß, sie lässt ihn da wohnen.. und wenn ich ihn frage, dann bekomme ich immer die Antwort, dass er die Beziehung nicht mehr retten möchte.. dafür wäre es mit uns zu intensiv.. und überhaupt.. er wolle nur rausfinden, was los ist und sein Leben auf die Reihe bekommen naja, ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn er sich eine eigene Wohnung sucht.. war ich doch am Anfang dagegen ihn hier so aufzunehmen. Aber ich bin doch verunsichert, dass er nun erst mal in die alte Wohnung zurückgegangen ist..
Ich möchte ihm gern Zeit geben über alles nachzudenken.. möchte für ihn da sein wenn wir zusammen sind, liegen wir uns auch oft in den Armen und es fühlt sich so innig an habe nur Angst ich mache mir was vor und sehe das offensichtliche nicht, dass er sich wieder nach Haus geschlichen hat und mir etwas vormacht davor habe ich Angst, dann wollte ich lieber die Hoffnung aufgeben und ihn sein Leben leben lassen.. Spreche ich ihn drauf an, sagt er mir aber immer, dass er einfach nicht wisse was er wollte und deswegen Abstand braucht. Das er weiß, dass er mich will, sobald er bei mir ist.. aber dass uns das so nicht weiterbringt das stimmt ja auch.. ich will ihn gern irgendwann mit seinem ganzen Herzen bei mir haben.. dafür kann ich ihn nur gehen lassen.. das ist wohl so oder?
Es ist nur so schwer.. und wenn ich mir umsonst Hoffnungen mache, würde ich sie einfach gern aufgeben und mein Leben sortieren.. denke momentan im Stundentakt anders letztlich bleibt mir nur warten oder damit abschließen wobei es sich niemals aussichtslos anhört, wenn ich mit ihm rede..
Das ist jetz nur die wirkliche Kurzversion.. und trotzdem ist es so lang geworden.. ich hatte eigentlich das Gefühl es ist etwas besonderes zwischen uns.. nun habe ich Angst, ich habe mir vllt nur etwas vor gemachtsorry, falls es wirr geschrieben ist.. lese es jetz lieber nicht noch einmal..
Viele Grüße