Guten Abend Community!
Mich(m25) würden eure Meinungen zu den Gedanken & Sorgen die ich zu der Beziehung zu meiner Freundin habe interessieren. Ich skizziere das mal:
Sie(w24) steht auf ziemlich harten Sex. Das ist cool, mir gefällt das auch.
Es ist aber so, dass sie in der Vergangenheit vor mir sehr viele Affären und one night stands hatte, bei denen sie als Mensch von den meisten Typen kaum geschätzt wurde, und es nur um den Sex, -beziehungsweise präzieser- sie als Sexobjekt ging.
Sie selbst hat mir von Malen erzählt, bei denen sie sich danach "eklig" gefühlt hat, und gelegentlich weint sie nach unserem Sex, weil sie sich dadurch an vergangenen Sex erinnert wird, bei dem Sie "nicht auf sich und ihre Bedürfnisse geachtet hat".
Ich weiß zum Beispiel auch von einem Mal, bei dem sie einem Typen auf einer Clubtoilette einen geblasen hat. Ich finde das sehr entwürdigend.
Es wäre etwas Anderes, wenn ich oder ein anderer Exfreund das gewesen wären, weil das dann jemand gewesen wäre, der ihr nach der Sache noch emotional verpflichtet gewesen wäre, und nicht jemand, der sie einfach nur objektifiziert und benutzt hat.
Damit sind wir schon beim Kern des Problems- wie gesagt komme ich ihrem Wunsch nach dominiert werden gerne nach, weil es mir auch gefällt. Allerdings kann ich sie in dem Moment nur so behandeln und ihr gewisse Dinge antuen, weil ich weiß wie sehr ich sie liebe, und in allen anderen Momenten auf Händen tragen möchte.
Ich glaube, dass Sie einen relativ geringen Selbstwert hat, den sie früher mit den erwähnten one night stands kompensiert hat. Ich bin überzeugt davon, dass an one night stands die erfahrene Bestätigung wichtiger ist, als der Sex selbst.
Außerdem glaube ich das dieser geringe Selbstwert aufgrund irgendeines Kindheitstraumas -Freud lässt grüßen- manchmal in Selbsthass umschlägt, der sie dazu treibt sich zu so erniedrigenden Dingen herbzulassen.
Wenn sie das mit mir lustvoll, sich ihrer Selbst und meiner Liebe bewusst tun kann, ist das super. Ich vertraue ihrer Liebe und sie meiner, ich weiß das ich ihr sehr viel Halt gebe und sie weit davon entfernt ist unzufrieden zu sein.
Aber leider habe ich die große Befürchtung, das sie in einem bestimmt noch einmal auftrenden Moment des Selbsthasses, wahrscheinlich betrunken beim Feiern o.Ä. ihre eigenen Grenzen wieder ignoriert. Ich kann mir vorstellen, dass sie in einem weiteren Moment der Selbstvergessenheit besondere Lust daraus zieht, Dinge zu tun und mit sich tun zu lassen, von denen sie jetzt schon weiß, dass sie sie spätestens am Tag danach bereut und sich selbst dafür noch mehr hasst. Und ich glaube sie würde es, grade weil sie mich tatsächlich liebt und sich das bewaren will, auf jeden Fall heimlich tun.
Ich weiß jedenfalls, dass es mein Ego zum platzen bringen würde, wenn ich der naive und loyale Kuschelfreund wäre, auf dessen wiederaufpäppelnde Liebe und Fürsorge sie sich nach der ein- oder anderen heißen Nacht verlassen kann.
Ich glaube diese Zerrissenheit ist bei Frauen bzw. Menschen generell garnicht so selten verbreitet. Mich würden deshalb natürlich insbesondere die Meinungen von Frauen interessieren, die das kennen oder sich zumindest damit identifizieren können.
Abschließend noch ein kurzes, selbstreflektive Eingeständnis: Das das hier das Gedankengebäude eines Mannes ist, der selbst eigene Zweifel mit sich herrum trägt, ist sicherlich deutlich geworden und mir selbst durchaus bewusst. ;-)
Ich freue mich auf eure Antworten