Hallo zusammen :kikou:
Ich muss hier einfach mal was los werden, weil ich anfange zu verzweifeln.
Mein Mann und ich sind seit 10 Jahren zusammen und von Anfang an kommt es immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen die leider immer häufiger werden und Auslöser sind meist Nichtigkeiten (oder auch nicht???). Erschwerend hinzu kommt dann noch, dass wir beide Dickköpfe und stur sind. :-/
Wir geraten meist wegen der Art des anderen aneinander. Er ist mir zu emotionslos; ich motze in seinen Augen zu viel.
Gut: ich gestehe mir und ihm gegenüber ein, dass ich nicht fehlerfrei bin und teilweise sicher mal überreagiere und zu empfindlich bin. Aber das läßt er nicht gelten, ich soll dann an meinem Verhalten arbeiten und mich ändern. Er gesteht sich dieses Recht aber umgekehrt zu.
Einfach ausgedrückt: wenn er mich kritisiert sind das entweder Fakten und/oder er hat es nicht böse gemeint, was ich ja schließlich wissen müsste. Er ist dann sauer und es ist ihm unverständlich warum ich "beleidigt" bin bzw. mit ihm darüber reden möchte. Auf der anderen Seite erträgt er selbst aber keine Kritik, da ich das in seinen Augen immer zu heftig rüberbringe.
Ich versuche die Dinge objektiv zu sehen und eine Lösung zu finden. Ich denke nicht, dass sich einer von uns grundlegend verändern kann bzw. sollte. Ich bin eher der Meinung, dass wir mit den Macken des anderen umzugehen lernen müssen. Aber dazu müssen doch beide bereit sein!?!
Aktuelles Beispiel: Wir hatten wochenlang Frieden und Harmonie (zumindest habe ich das so empfunden und war glücklich und voller Hoffnung). Und dann aus dem Nichts entsteht ein riesen Streit, der bis heute andauert :o(
Er hat angefangen in der Wohnung aufzuräumen, wofür ich ihn auch gelobt habe bzw. gesagt habe, dass ich toll finde das er das macht. Dann wollte er wissen wo er ein Teil von mir hinräumen soll. Ich habe ihm geantwortet, das ich das später selber mache und das er erstmal seine eigenen Sachen wegräumen soll. BUMM .... das war ihm zuviel und er fühlte sich angegriffen.
Er ist dann wutschnaubend auf den Balkon und ich nach einer Weile hinterher. Ich habe versucht zu beschwichtigen, ihm versucht zu erklären, dass ich das nicht als Vorwurf oder böse gemeint habe, aber er ließ das nicht gelten. Ich solle selber mal sehen wie aggressiv ich dann rüberkomme und ich hätte das auch anders sagen können. Ich bin sicher ein recht impulsiver Mensch, aber agressiv war ich ganz bestimmt nicht. Er glaubt(e) mir nicht. Ich habe ihn gebeten einzulenken, aber das wollte er nicht (hat er eindeutig gesagt!!!). Dann kamen von seiner Seite noch etliche Vorwürfe, über die Dinge die ich liegen lasse, die ich in der Vergangenheit falsch gemacht habe usw. bevor er dann mit unserer Tochter schwimmen gefahren ist.
Ich habe mich in der Zwischenzeit bemüht wieder runterzukommen (denn eigentlich war ja nichts schlimmes passiert) und bin davon ausgegangen das hätte er auch getan. Aber leider Fehlanzeige.
Als er zurückkam, hab ich ihn gefragt ob er denn jetzt noch Lust hätte zu grillen (am Vortag war es ihm zu spät und er war kaputt). Da hat er mich direkt wieder angefahren, was das für eine dämliche Frage wäre, aber mich würde ja eh nicht interessieren ob die Kinder essen oder nicht. Da ist mir dann auch der Kragen geplatzt und es gab einen heftigen Schlagabtausch bei dem dann gegenseitig wieder alles hochgeholt wurde was wir in der Vergangenheit falsch gemacht haben und das war auf beiden Seiten so einiges.
Ich kann auch sehr verletzend und gemein sein, das ist mir durchaus bewusst, aber er sieht einfach nicht, dass er mich mit seinem ignoranten Verhalten dorthin treibt.
Seit Anfang des Jahres habe ich mehrmals versucht an seine Vernunft zu appellieren und ihm klar gemacht, dass ich die Beziehung so nicht mehr weiterführen kann/will und das wir dringend etwas ändern müssen. Das sieht er dann teilweise auch ein und schwört Besserung. Aber im Ernstfall kann er es dann nicht umsetzen. Ich flehe ihn an mir zu glauben, dass das kein Motzen oder keine Aggressivität von mir ist, sondern dass ich mich in bestimmten Situationen nunmal so verhalte. Er pocht darauf, dass ich doch auch anders kann und er noch nie erlebt hat, dass ich so auch mit anderen rede. Er will meine Art nicht akzeptieren sondern erwartet, dass ich mich ändere.
Andersrum nimmt er sich das Recht raus mich anzuschreien wenn ich in seinen Augen etwas falsches tue oder sage und sagt ich solle in Zukunft halt besser nachdenken...
Wenn ich ihn bitte sein Augenrollen und Schnaufen mir gegenüber zu unterlassen, da das auf mich wie Genervt-sein und Respektlosigkeit wirkt meint er nur so ist er nun mal und damit müsste ich leben.
Seit 14 Tagen geht das nun so: entweder wir ignorieren uns bzw. reden nur das nötigste oder ich suche das Gespräch und es eskaliert total.
Ich bin nunmal der Meinung, dass wir über Probleme reden und zu einer Lösung kommen müssen. und wenn das beim letzten Mal nicht funktioniert hat muss man es weiter versuchen. Er wartet lieber bis Gras über die Sache gewachsen ist und geht dann wieder zur Routine über.
Ich mache ihn mit meinem "Gespräche und Lösungen suchen" wahnsinnig und pusche in damit auf 180 (was ich natürlich wissen und berücksichtigen soll). Und er versteht nicht, dass er mir mit seiner Ignoranz und seinem Unverständnis die Hoffnung nimmt. Was ist so schwer daran einen Streit auch mal zu vermeiden? Er will die Vorwürfe raus hauen und danach soll ich einlenken und nicht darauf eingehen bzw. über mein Verhalten nachdenken.
Ein Kompromiss wäre für mich gewesen dass ich ihn erstmal zufrieden lasse (was ich getan habe) und er dann im Gegenzug auf mich zukommt. 11 Tage ist von seiner Seite leider Garnichts gekommen. Er weiß dass sein Verhalten nicht ok war rechtfertigt sich aber jetzt damit dass ich auch nicht liebevoll reagiert habe und demnach muss er sich auch nicht entschuldigen.
Meine Gerede von "Ändern oder Trennen" ist für ihn eh keine Chance, sondern ein "Pistole-auf-die-Brust-setzen" und das lässt er sich nicht gefallen. Und er müsse nicht vor mir auf den Knien rutschen. Aber das verlange ich doch auch garnicht oder kommt das so rüber???
Ich bin momentan total verzweifelt, demotiviert, versinke in Depressionen. Teilweise heule ich stundenlang, dann schlägt es wieder in Wut um oder ich betrinke mich sinnlos damit ich für eine Zeit vergessen und wenigstens schlafen kann. Und das macht er mir dann natürlich sofort wieder zum Vorwurf oder stichelt rum bis ich wieder eine Hasstirade auf ihn abfeuer die ihm dann wieder bestätigt wie böse ich doch bin.
Er weiß genau wie sehr ich es hasse im Streit auseinander oder ins Bett zu gehen. Dass ich dann nicht mehr essen und schlafen kann, körperliche Probleme bekomme etc. Aber er kann oder will nicht über seinen Schatten springen. Meine Drohung ihn zu verlassen wenn das so weiter geht nimmt er scheinbar überhaupt nicht ernst und mir nimmt er damit jegliche Hoffnung. Aber anstatt das mal einzusehen gibt er mir die Schuld, dass es kein Wunder wäre dass er sich so verhält, da er ja nicht wisse wo er dran ist wenn ich ständig die Beziehung in Frage stelle....
Ich bin mit meinem Latein echt am Ende, ziehe mich zurück, weiß nicht mehr weiter...
Sorry, ist wahrscheinlich sehr verwirrend und arg lang geworden. Danke fürs Lesen und für Eure Meinungen :-)