Hi,
ich finde es immer sehr hilfreich sich das traurige Leid anderer durchzulesen, um zu merken, dass man nicht alleine ist oder dass es anderen sogar schlechter geht als einem selbst. Die Antworten sind auch so gut wie immer Balsam für die Seele und helfen da. Deswegen erzähle ich jetzt mal meine Geschichte.
Vor 2 Jahren lernte ich(30) meine Freundin(27) auf der Arbeit kennen. Wir haben uns schnell gut verstanden, aber wollten keine Beziehung eingehen. Nach 3 Monaten fing dann eine reine Sexbeziehung an, weil ich ihr an einer Ampel nach der Arbeit ein Ultimatum stellte, dass sie Zeit hat zu überlegen bis wir auf der anderen Straßenseite sind, ob ich zu ihr jetzt mitgehen soll und wir Spaß haben ;) Auf der anderen Seite konnte sie mir keine Antwort geben und ich ging nach Hause. 3 Stunden später kam eine SMS, dass sie einverstanden ist, wenn wir keine Gefühle mit ins Spiel bringen :D so fing das mit uns an....und wie es halt so oft ist...regelmäßig Sex ohne Gefühle gibts halt nicht ;) So startete nach 3 Monaten Sexfreundschaft unsere Beziehung. Ein halbes Jahr darauf sind wir auch schon zusammengezogen, was definitiv zu früh war, aber es hatte sich perfekt angeboten, da wir beide in dieselbe andere Stadt umziehen wollten. Das erste Jahr in der neuen Wohnung war ok-gut. Wir lebten anderthalb Jahre zusammen in einer Wohnung und das letzte halbe Jahr war einfach nur noch Scheiße für uns beide. Die Gründe sind einfach, dass sie halt kein Mensch ist, der offen ist neue Menschen kennenzulernen, was aber äußerst wichtig ist in einer neuen Stadt. Wenn ich neue Leute kennenlernte, wollte Sie nicht kennenlernen, weil es halt Fremde sind und sie da keine Lust drauf hat. Generell hatte sie keine Lust etwas zu unternehmen, war aber gleichzeitig unzufrieden Zuhause weiter rumzugammeln. Also saßen wir die meiste Zeit aufeinander, sie war immer daheim bis auf 2-3 mal in der Woche was essen gehen mit mir. Viel unternehmen konnten wir auch aus finanzieller Sicht nicht, da ihr Hartz4 nach einer Woche immer leer war, da sie über ihren Verhältnissen lebte und somit musste ich, der sein Fachabitur nachmachte und ebenfalls nur Hartz4 bezog für ein Jahr, den Großteil des Monats für uns beide auffüllen. Somit blieb nichts übrig, um oft was zu unternehmen. Selbst wenn es nur ein Kaffee trinken ist oder mal verreisen oder weiß der Teufel was. Alles kostet Geld, dass wir nicht hatten, weil sie nicht haushalten konnte. Arbeiten wollte sie nicht. Sie will nichts, was mit Menschenkontakt zu tun hat und sie kann auch nichts machen, was ihren Rücken belastet, da sie da schon Probleme hat. Also lebten wir dahin. Hier beginnt nun mein Fehler. Ich habe das einfach so laufen lassen, obwohl auch ich merkte, dass sie mit der Lebensweise immer unzufriedener wird und gleichzeitig habe ich mich auch immer mehr zurückgezogen ( 5-6 Std am PC/Tag). Abends haben wir dann immer zusammen auf der Couch gegammelt sobald ich von der Abendschule zurückkam. Desweiteren hat sie auch angefangen ihre Familie mit den Jahren mehr und mehr zu vermissen, weil sie vor 6 Jahren dort wegzog wegen nem Typen und die Strecke beträgt 500km. Kurz zusammengefasst: Wir saßen zuviel aufeinander, weil sie nicht offen war neue Leute kennenzulernen und somit blieb halt all ihre Unzufriedenheit und Gemecker an mir hängen und ich hingegen habe das Problem ignoriert, mich gehen lassen und sie aufgrund der Übersättigung vernachlässigt und meine Liebe nicht mehr gezeigt, weil ich die Liebe fast gar nicht mehr gespürt hab. Vor genau einem Monat gab es dann einen Riesenzoff und wir beschlossen beide, dass wir uns zwar lieben, aber vom Kopf her merken, dass es zu nichts führt. Das kam zuerst von ihr, weil sie mir wohl Druck machen wollte, dass sich was ändern muss. Ich fragte sie, ob sie sich sicher sei. Sie sagte:" ja, ich will die Trennung". Daraufhin stimmte ich ihr zu und sagte, dass es dann jetzt endgültig aus ist zwischen uns. Noch am selben Abend fing sie dann an das ganze wieder rückgängig machen zu wollen. Ich blieb stur...wie Männer so sind...man fühlt sich erstmal frei und toll und alles ist so schön...bis es einen einholt. Sie hat halt zwei Tage lang versucht, mich zurück zu bekommen durch Gespräche, hat viel geheult, aber ich stellte auf Durchzug, da wir beide nicht mehr glücklich waren. Nach zwei Tagen war sie dann aber wie ausgewechselt und redete so mit mir als ob es da nie was gab, was sie fertig gemacht hat. Am darauffolgenden ersten Wochenende war sie mit nem alten Freund weg inklusive fremder Menschen (jetzt auf einmal gehts?!?!) . DIe Tage davor habe ich schon immer mehr angefangen an meiner Entscheidung zu zweifeln und an dem Wochenende merkte ich dann, wieviel Liebe für sie doch noch in mir geschlummert hatte. Also begann ich ihr zu sagen als sie nach dem Wochenende zurückkam, dass ich sie nicht verlieren will, habe sie absolut idealisiert und dass wir alles wieder so hinkriegen, wie es mal war. Typisch Männer und ihr Handwerker-Gen :D Ich merkte wie sie schwankte und freute mich darüber, dass es wohl doch nicht aus ist. Sie schlief dann eine Nacht darüber und sagte mir am nächsten Tag, dass es doch bei der Trennung bleiben wird. Herz sagt weitermachen, Kopf sagt das wird auch in Zukunft nicht klappen. So wars bei mir auch...nur dass ich nicht auf meinen Kopf hören wollte. Wir mussten also insgesamt nach der Trennung noch 3 Wochen zusammenwohnen, die mich übelst runtergezogen haben, während es ihr gar nicht so schlecht ging, außer dass sie sich langweilte alleine im Schlafzimmer, da sie halt hier absolut niemanden außer eine Freundin hat und viel Telefonierei. Wie gesagt, die 3 Wochen waren echt eine Hölle und ich habe auch 5 Kilo verloren...und ich bin alles andere als dick^^ Dann kam der Tag ihres Auszuges und so nett wie ich bin, half ich ihr auch dabei. Ich hatte so riesen Angst vor diesem Scheiß Tag und dann kam er halt. Paar Tage davor habe ich auch erfahren von ihr, weil ich die ganze Zeit nachhakte, warum sie nach zwei Tagen wie ausgewechselt ist. Sie hat ab Tag zwei nach der Trennung angefangen mit jemandem jeden Tag zu telefonieren, der es schon während unserer Beziehung bei ihr probiert hatte. Und diesmal hat er es geschafft. Jeden Tag haben sie stundenlang gelabert und am zweiten Wochenende während sie noch hier wohnte, erzählte sie mir, dass sie das WOchenende über auf einem Geburtstag ist. Ich fand heraus dank Facebook, dass es eine Lüge ist und stellte sie nach ihrer Rückkehr zur Rede. Sie hat in der Stadt einen Freund besucht und diesen anderen Typen eingeladen ebenfalls zu kommen. Sie erzählte mir, dass sie sich innig geküsst haben und viel gelacht haben. Und das obwohl er ihr kurz vor dem Wochenende gestanden hat, dass er ja auch noch ne Freundin hat, mit der er plant zusammen zu ziehen...flirtet tagelang mit ihr, gesteht, dass er noch ne Freundin hat. Sie wird sauer, will nichts mehr mit ihm zu tun haben und direkt am nächsten Tag telefoniert sie wieder mit ihm und knutscht am darauffolgenden Wochenende mit ihm, weil er anscheinend für alles eine gute Erklärung hat.Dabei ist sie ein sehr misstrauischer Mensch und würde so einen Menschen direkt zur Hölle schicken. Das alles hat mich so extrem wütend gemacht und auch verzweifelt, weil ich merkte, dass es jetzt definitiv keine Chance mehr für uns gibt.Es hat sehr weh getan, aber es half mir auch gleichzeitig sehr. Ich erkannte, dass sie, die ihre Gefühle nach zwei Tagen Trennung und Schmerz weitergeben kann, an den erstbesten und das ist dann auch nicht die richtige Frau für meine Liebe, wenn sie mich so schnell ersetzen kann. Anfangs sah ich ihn nur als einen emotionalen Tampon, aber egal was war...sie stand immer zu 100% hinter dem was er tat...einfach nur zum kotzen. Dabei war ich der Mann, der zwei Jahre jeden Tag an ihrer Seite stand und ein Leben mit ihr geteilt hat. Jedenfalls kam dann der Tag des Auszugs und die vergangen drei Wochen waren wohl genug Zeit um vieles zu verarbeiten, denn kaum war sie weg, merkte ich auch, dass es gar nicht so schlimm ist. Das schlimmste ist die fehlende Nähe, ihre Nähe, sie jeden Abend in den Arm zu nehmen. Sie zog 500 km nördlich zu ihrer Familie zurück. Wir hielten freundschaftlichen Kontakt, was eine beschissene Idee war. Ich merkte das und sagte ihr gestern, dass ich den Kontakt abbrechen werde, weil sie zwar nicht mehr Schmerzen in meinem Herzen verursacht, aber ich jede Minute, die ich alleine bin, an sie denken muss. was sie gerade macht, wie es ihr geht, ob sie an mich denkt...Und wie reagiert sie auf meine Ansage, dass ich den Kontakt abbrechen werde...sie ruft mich heute morgen an und redet ganz normal freundschaftlich mit mir. Ja, ich war schwach und freute mich über das Gespräch...wie jedesmal seit der Trennung, weil es sich einfach gut anfühlte. Wir legen auf und 5 Stunden später schreibt sie mir, dass wir reden müssen. Auf einmal kriegt sie einen Anflug extremer Ehrlichkeit und will mir alles gestehen. Dass am Samstag ihres Einzugs bei ihrer Familie, der andere Typ, mit dem sie zwei Tage nach der Trennung jeden Tag telefoniert hatte, mit dem sie sich am zweiten Wochenende nach unserer Trennung getroffen hat, um zu küssen und Zeit mit ihm zu verbringen, auch zu ihrer Familie kam und sie hatten gleich in der Nacht Sex. Am darauffolgenden Tag erfuhr sie, dass seine Freundin auch noch schwanger ist, er sich aber trennen will und nur bei seiner Freundin bleibt, weil sie ihn sonst nie das Kind sehen lassen wird. Als sie das erfahren hat, hat sie den Kontakt zu mir gesucht, um sich auszuheulen und auszuquatschen. Zwei Tage nachdem die beiden Sex hatten, hat er sie wieder weichgeklopft und sich dann auch von seiner Freundin getrennt. Nun hatten sie dieses Wochenende auch wieder Sex... Und das alles erzählt sie mir einen Tag nachdem ich ihr sagte, dass ich weniger Kontakt will, weil sie Tango in meiner Birne tanzt. Ich habe kein Recht ihr irgendwas vorzuschreiben und uns Kloster schicken kann ich sie ja auch nicht. Aber es kotzt mich alles dermaßen an! Dass sie mir die ganze Scheiße erzählt, die ich mir eh schon denken kann. Aber es von ihr selbst zu hören, tat wieder so übelst weh. Dass sie mir noch Sätze drückt, dass sie nicht einmal an mich denkt, obwohl sie erst seit 2 WOchen hier weg ist, dass jetzt alles soviel besser ist und dass sie auch schon sex mit dem Typen hat und er praktisch meinen Platz in ihrer Familie einnimmt, ist ein absolut beschissenes Gefühl...
Ach ich merke, dass der Text zu lang wird und es vielleicht jetzt zu verworren wird, weil beim Schreiben alles so ein bisschen wieder hochkommt....deswegen stoppe ich jetzt hier mal abrupt...
Vielen Dank an alle, die sich die Mühe machen das hier komplett zu lesen :)