Ich bin seit drei Monaten mit meinem Freund zusammen, und zum ersten Mal seit vier, fünf Jahren wieder so richtig verliebt. Er ist absolut wunderbar und gibt mir in keiner Weise das Gefühl, dass ich ihm nicht wichtig bin. Im Gegenteil, er zeigt mir oft, wie verliebt er in mich ist. Wenn wir zusammen sind mache ich mir auch nie Gedanken darüber, dass irgendetwas nicht in Ordnung sein könnte. Wir haben auch schon darüber gesprochen, dass wir uns eine gemeinsame Zukunft wünschen. Es ist uns also schon beiden sehr ernst miteinander.
Aber wenn wir mal nicht zusammen sind, geht das Kopfkino los. Besonders jetzt, wo wir uns voraussichtlich zwei bis drei Monate höchstens sporadisch sehen, weil er am anderen Ende von Deutschland eine Stelle bekommen hat. Er war schon drei Wochen dort und hat gearbeitet. Währenddessen haben wir zweimal die Woche eher kurz telefoniert, damit es nicht so teuer wird, weil er nur sein Handy dabei hatte. Die letzte Woche war er dann wieder zuhause.
Während er weg war habe ich mir die ganze Zeit Sorgen gemacht, dass er mich jetzt wieder verlässt wegen der Entfernung oder dass er wegen der langen Trennung das Interesse an mir verliert. Völlig ohne dass er mir einen Anlass dazu gegeben hat! Er hat mir immer wieder gesagt wie sehr er mich vermisst und dass er sich darauf freut mich wiederzusehen. Aber diese dummen Gedanken hatte ich trotzdem. Das ging soweit, dass ich fast durchgedreht bin, als er mal nicht angerufen hat, obwohl er es versprochen hatte (er war müde von der Arbeit und etwas früher als geplant eingeschlafen und ich hatte mir das auch schon gedacht, trotzdem kam es zu Tränen und Vorwürfen von meiner Seite aus - sehr dämlich von mir).
Die letzte Woche, in der er wieder da war, haben wir sehr viel miteinander unternommen. Ich hatte mir extra Urlaub genommen und daher viel Zeit für ihn. Es war sehr sehr schön, und ich habe mich endlich wieder sicher gefühlt in unserer Beziehung, weil wir uns so gut verstanden haben.
Heute ist er wieder weggefahren und es war alles in Ordnung. Aber jetzt, nicht einmal sechs Stunden später, beginnt schon wieder die Angst an mir zu nagen. Was wird die Zeit unserer langen Trennung bringen? Wir sind doch erst drei Monate zusammen. Ist die Beziehung schon stabil genug, um diesen Härtetest auszuhalten? Von meiner Seite aus sind die Gefühle da und die werden sich auch in zwei Monaten nicht ändern. Und in meinem tiefsten Inneren weiß ich, dass es ihm auch so geht. Aber trotzdem habe ich aus irgendwelchen Gründen kein Vertrauen, obwohl ich ihm gerne vertrauen möchte...
Was soll ich nur gegen diese offenbar völlig unbegründete Unsicherheit tun?! Ich habe Angst, dass ich alles kaputtmache durch diese Zweifel an ihm...