Hallo!
Ich habe ein Problem- ich bin seit einiger Zeit super eifersüchtig und total besitzergreifend, aber dass bin nicht ich und so möchte ich auch nicht sein, aber ich schaff es nicht, diese schlechten Eigenschaften loszuwerden. Wie bekomme ich wieder eine gesunde Einstellung ohne zu klammern?
Kurz zum Hintergrund:
Mein Mann und ich sind seit 17 Jahren zusammen und 10 davon verheiratet, haben 2 Kinder.
Vor etwas über einem jahr begann die Misere. Ich hatte zwei fg, die beide nicht spurlos an uns vorbei gegangen sind und irgendwie krieselte es häufig bei uns. Außerdem wechselte mein Mann innerhalb die Stelle und lernte viele neue Leute kennen. Darunter auch viele neue Kolleginnen, aber eine stach ganz besonders heraus. Immer war sie irgendwie dabei, wo sie vorher nie Thema war. Und plötzlich hing mein Mann immer häufiger am Handy, trug es ständig bei sich, drehte es weg wenn ich schaute, Überstunden, neuerdings abendliche treffen mit alten Kollegen, neues Parfum, ... das ganze nahm solche Ausmaße an, dass ich ihm schlussendlich eine Affäre mit ihr unterstellte, denn es sprach eine Menge dafür. Er jedoch bestand darauf, dass da nichts Ist, doch ändern tat sich in seiner heimlichtuerei zunächst nichts. Er meinte, sie verständen sich nur gut und könnten super über probleme (auch von zu hause) reden und er würde sich bei ihr total wohl fühlen. Toll, oder? Das will man als ehefrau wissen, vor allem, wenn die Luft zu Hause nicht die beste ist zur Zeit.
Irgendwann erzählte er mir, auf der Arbeit würden Wetten laufen, wie lange es dauern würde, bis er mich abschießen und mit ihr durchbrennen würde. Somit war nicht nur mir aufgefallen, dass das über ein normales kollegiales Verhältnis hinaus ging, was sie beiden da betrieben. Der Druck auf meinen Mann nahm also zu, zu Hause und auch auf der Arbeit, denn viele seiner Kollegen kennen und schätzen mich. Deswegen hat mein mann mir auch selber von der Wette erzählt, bevor ich es von anderen erfahre.
Naja, irgendwann beruhigte sich dann mit und mit sein Verhalten, er hat seit vier wochen urlaub. Sein Handy ist zwar weiterhin mit Passwörtern geschützt, aber er nutzt es nicht mehr so häufig. Auf einmal hat sie angeblich einen Freund.
Er beteuert aber immer wieder, dass da nichts war. Und weil ich keine direkten Beweise habe, sie also nie in flagranti erwischt habe, und ihn liebe, will ich ihm einfach glauben. Aber mein Vertrauen ist dermaßen angeknackst, dass ich bei Kleinigkeiten wieder total unruhig werde, sich in meiner Brust alles zusammen zieht und ich nur heulen könnte.
Aber ich will das Nicht! Ich Kämpfe dagegen an und trotzdem überkommt es mich.
Eben schrieb ihn ein kollege an, ob Halloween irgendwo was los Ist und ob sie nicht mit ein paar Mann los ziehen wollen. Ohne Frauen, jedenfalls die eigenen. (Oft wars in der vergangenheit nämlich so, dass bei den "Männertouren" auch einige kolleginnen dabei waren, die single und nicht den besten ruf hatten, sie auch. Aber das kam immer erst hinterher und meist nur durch blöde Zufälle raus, dass die Mädels dabei waren.) Mein Mann schlug sogleich die Disco vor, in der sie nebenbei arbeitet und sofort brach es wieder über mir zusammen. Er merkte sofort, dass was nicht stimmt. Zunächst wollte ich nichts sagen, aber schließlich beichtete ich ihm meine angstgefühle. Er lachte, meinte, mach dir doch nicht so nen Kopf, ich hab doch noch nicht mal zugesagt.
Er bemüht sich wirklich, mir entgegen zu kommen, ist lieb und tut viel, um mich davon zu überzeugen, dass ich die einzige für ihn bin.
Und deshalb schäme ich mich so für meine Gefühle. Ich will nicht so sein. Wenn ich weiter mit ihm zusammen sein möchte, muss ich ihm Vertrauen und ihn vor allem nicht einengen. Aber es fällt mir so schwer.
Wie schaffe ich es, wieder entspannter zu sein?:shy: