Ich bin gerade ziemlich niedergeschlagen. Nach einigen ziemlich schwierigen Monaten habe ich schweren Herzens den Entschluss gefasst, dass ich aus der Wohnung, in der ich gemeinsam mit meinem Freund leben, ausziehen muss.
Zur Vorgeschichte: Einige Dinge haben mich in der Beziehung schon immer gestört. Dazu gehört sein Mangel an Energie, wenn es darum geht, etwas zu unternehmen. Unser Sexleben ist meiner Ansicht nach eine Katastrophe (ich will, er nicht - eben weil er immer müde ist, den Kopf nicht frei hat, etc.) Bis vor kurzem hatte ich über mehrere Monate eine Affäre, was mir gezeigt hat, wie aufregend und intensiv Liebe sein kann. Mein Freund weiß, dass ich mich mit einem anderen Mann getroffen habe, er weiß aber keine Details. Als ich ihm gesagt habe, dass ich mich in einen anderen Mann verliebt habe, war er zuerst eingeschnappt und am nächsten Tag hat er so getan, als ob nichts gewesen wäre. Er verdrängt alle Probleme in unserer Beziehung.
Ich habe vieles versucht, damit die Beziehung funktioniert. Eines Tages hatte ich keine Lust mehr, die einzige zu sein, die sich bemüht, also hab ich meine Versuche eingestellt und war richtig erschrocken, wie wenig dann noch übrig bleibt.
In vielen Bereichen passen wir gut zusammen. Für ihn bin ich seine Traumfrau. Ich möchte ihn nicht verletzen und denke mir immer wieder, eigentlich passt es eh ganz gut zwischen uns. Dann denke ich an alles, was ich bei ihm vermisse und merke, so kann es nicht weitergehen. Ich werde also ausziehen müssen. Mit welchem Ziel, weiß ich noch nicht. Vielleicht, um ihn aufzurütteln, vielleicht, um einen "Schlussstrich auf Raten" zu machen. Ich werde meine Möbel in der gemeinsamen Wohnung lassen und nur mit dem nötigsten ausziehen.
Ich finde das gerade sehr deprimierend und würde mich über eure Einschätzung der Situation freuen.