Hallo zusammen,
ich wende mich an euch, weil ich derzeit einfach nicht weiter weiß.
Seit langem habe ich immer wieder völlig eskalierende Streitsituationen und wir kommen aus dieser Spirale nicht mehr raus.
Wir sind seit 7 Jahren ein Paar, er kommt aus Argentinien, wo wir uns auch kennengelernt haben.
2 1/2 Jahre haben wir in Argentinien gelebt, dann sind wir nach Deutschland gezogen und leben seitdem hier. Wir sind sogar verheiratet.
Unsere Beziehung war nie einfach. Es mag an den unterschiedlichen Mentalitäten liegen, das spielt auf jeden Fall eine große Rolle bei uns, da bin ich sicher.
Doch in letzter Zeit eskaliert der Streit völlig. Wir haben uns schon immer viel gestritten, doch irgendwann immer versöhnt, umarmt und es war gut.
Das ist nun nicht mehr so. Wir streiten, er ist beleidigt, und das über teilweise eine gesamte Woche. Es wird sich nicht ausgesprochen und im nächsten Streit eskaliert wieder alles komplett.
Wenn ich uns so analysiere, dann sind folgende Punkte unser größtes Problem:
- Er ist sehr kompliziert und macht alles zum Problem
- Er raucht sehr viel Marihuana (täglich) und ist dadurch unmotiviert
- Er wird aggressiv, wenn er in seiner "Freiheit" eingeschränkt wird, das kann schon sein, wenn er mal kein Gras rauchen kann
- Er weiß nicht so richtig was er will und wo er mal hinwill (er ist jetzt immerhin 35 und hat noch keinen Plan von seinem Leben...)
- Ich bin sehr kontrollierend und will immer meinen Kopf durchsetzen
- Ich habe einen hohen Anspruch an mich und setze das auch bei anderen vorraus
- Ich bin eine Macherin und nehme die Dinge schnell in die Hand und bin auch schnell gereizt, wenn es bei anderen nicht so schnell läuft wie bei mir
Kurzum, wir sind sehr gegensätzlich.
Zudem finden wir beide, dass sich der jeweils andere stark verändert hat. Ich finde, dass alles was ich an ihm mochte, verändert ist: Er war sehr lieb, humorvoll, offen und zärtlich. Ich habe selten bei einem Mann so viel Liebe gespürt wie bei ihm, er hat mich ständig umarmt, geküsst und mir Komplimente gemacht.
Das ist quasi mittlerweile gänzlich verschwunden.
Er meint das gleiche von mir und sagt ich wäre kontrollierend geworden, müsste alles entscheiden und würde ihm keinen Raum zum atmen geben.
Wir haben lange gegeneinander gekämpft, es ging in unseren Streits oft um "wer hat hier das sagen und mehr Macht", es ging viel um "du hast angefangen, also darf ich ja wohl auch schreien".
Mittlerweile sehe ich das glaube ich ein bisschen anders. Recht zu haben ist mir nicht mehr so wichtig. Mir ist wichtiger, dass wir uns wieder aufeinander zu bewegen, denn unsere Situation hält man so kaum mehr aus. Ich nehme oftmals die Schuld auf mich, auch wenn ich es eigentlich anders sehe, nur, damit sich die Sache endlich mal wieder beruhigt.
Ich weiß, dass ich viele Fehler mache. Und sage ihm das auch. Doch er meint dann "Das sagst du jetzt nur, um wieder als die Gute dazustehen". Und das macht mich sehr traurig, denn das ist es wirklich nicht. Ich will einfach nur, dass es wieder gut wird zwischen uns.
Was kann ich nur machen, damit er versteht, dass es mir wirklich darum geht unsere Beziehung zu retten? Ich will ihn nicht verlieren, denn ja, ich liebe ihn noch immer von Herzen.
Vielleicht hat ja jemand einen Gedankenanstoß für mich. Soll ich mich komplett zurücknehmen?