Hallo,
ich muss mir mal einfach alles von der Seele schreiben. Ich bin 52 Jahre alt, seit 18 Jahren verheiratet, 3 Kinder (15, 17, 19) und erkenne immer mehr, dass ich meinen Mann nicht mehr liebe. Und das tut so weh, weil er eigentlich gar nichts dafür kann. Er ist immer zuvorkommend, wir haben immer viel geredet, er unterstüzt mich in allem, was anfällt - aber ich fühle mich in seiner Gegenwart einfach nicht mehr wohl. Er hat sich auch optisch sehr verändert. Viele Falten, runterhängende Mundwinkel, dann hat er die Vitiligokrankheit, d.h. dass er nicht in die Sonne kann und er hat überall am ganzen Körper weiße Flecken und im Gesicht ist er meistens rosa. Ich dachte, das macht mir alles nichts aus, weil ich ihn doch liebe, aber vielleicht habe ich ihn nie so geliebt, wie es hätte sein sollen. Vor ihm war ich in einen Mann verliebt, der aber leider verheiratet war und ich habe die Beziehung nach 3 Jahren beendet, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe 5. Rad am Wagen zu sein. Was ich damit sagen wollte: Ich weiß, wie es ist, wenn man sich zu einem Mann hingezogen fühlt. Dieses Gefühl habe ich seit mindestens 6 Jahren nicht mehr. Es ist alles von meiner Seite aus so krampfig. Habe keine Lust auf ihn. In den letzten Tagen wird es immer schlimmer, Mich schüttelts sogar, wenn er mir einen Gute-Nacht-Kuss gibt.
Keine Ahnung, was ich machen soll: Mein Gefühl sagt mir, trenne Dich. Aber so einfach ist das nicht. Wir haben ein Haus gekauft, das noch nicht abbezahlt ist, alle drei Kinder wohnen noch zu Hause und ich gehe nur halbtags arbeiten. Versuche schon die ganze Zeit einen Ganztagesjob zu bekommen, gar nicht so einfach. Ich bringe es auch nicht übers Herz meinem Mann meine Gefühle oder Nichtgefühle zu beichten. Ich habe das mal vor Jahren gemacht, da war er todtraurig, geändert hat sich aber nichts. Ich habe bei ihm das Gefühl, dass er sogar damit zufrieden ist, dass er mich über alles liebt und ich ihn nicht. Ist ja trotzdem alles sehr bequem für ihn. Ich wünsche mir manchmal, dass er fremdgehen würde oder sich in eine andere Frau verliebt, damit ich nicht Schluss machen muss. Er hat mir ja nichts getan, es ist alles einfach so eingeschlafen. Alle Initiative geht von mir aus. Er geht arbeiten, kocht, lässt Drachen steigen und ist ein sehr genügsamer Mensch. Wenn ich will, dass wir uns mit Freunden (die paar, die wir noch haben) treffen, muss ich das arrangieren. Habe seit Wochen Kopfschmerzen, bin sehr traurig und weiß keinen Ausweg. Ein anderer Mann ist nicht im Spiel. Habe Angst, Depressionen zu bekommen. Bin eigentlich immer froh, wenn er nicht da ist. Es tut so weh, zu sehen, wie sehr er micht liebt und ich immer gefühlskälter werde. Ich kann doch nichts dafür, ich wollte das nicht.
Vielleicht kann mir irgendjemand helfen oder raten oder hat eine ähnliche Situation erlebt und etwas verändert?
Herzlichen Dank.