Hallo liebe Community,
ich habe mich dazu entschieden einen neuen Thread auf zu machen, da ich eine Stunde lang im Internet nach dem Problem gesucht habe, aber bloß ÄHNLICHE aber nicht die gleichen Probleme gefunden habe.
Im Internet findet man lediglich Antworten zum Problem mit der Form:
Ich liebe ihn nur, wenn ich NICHT bei ihm bin. Was für mich relativ simpel zu verstehen ist, da es dieser klassische "ich wills haben, wenn ichs nicht haben kann" - Mechanismus ist.
Bei mir ist das aber leider genau umgekehrt und deswegen sehr verwirrend.
Die Story in aller Kürze:
Ich, 26, bin seit fast 5 Jahren mit meinem Freund, 29, zusammen und wir haben alles wirklich alles mögliche gemeinsam durchgemacht und durchgestanden. Dazu gehören Höhen, Tiefen, Eifersuchtsdramen von ihm und mir und mehrmalige Untreue aller coleur meinerseits. All das haben wir durchstanden und überwunden.
Der Anfang der Beziehung war etwas holprig, weil ich um sein Herz buhlen musste, ihn aber letztlich für mich gewinnen konnte. Er war total zerstört von seiner Ex, weswegen es etwas gedauert hat, bis die Beziehung in geregelten emotionalen Bahnen verlaufen ist auch das haben wir geschafft.
Im laufe der Beziehung hat er sich komplett auf mich eingelassen und liebt mich. Nach seiner eigenen Aussage hat er wohl sich selbst überwunden, indem er von allen reizvollen Angeboten und Möglichkeiten ablassen konnte um sich auf mich einzustellen, womit er nach eigener aussage auch sehr glücklich und damit mit sich im reinen ist.
Und seit geraumer Zeit zweifle ich nun an der Beziehung.
Zu den essenziellen Problemen, zu denen Familienplanung und Lebensentwurf gehören, möchte ich gerade nicht viel sagen, denn das ist ein anderes Thema, das wir denke ich zu bewältigen wissen und das sich im normalen Rahmen unserer altersspezifischen Entwicklung aufhält. Es sind auch kleinigkeiten die mich nerven, die Art wie er seine Wohnun (nicht) einrichtet, er mich wenn es stressig ist oft nicht so wahr nimmt, wie ich es gerne hätte; jedoch muss ich sagen, dass er mir alles in allem ein wirklich guter Mann ist und ich total glück mit ihm habe. Er ist interessant, gebildet, gutaussehend, wahnsinnig liebevoll und macht etwas aus sich und seinem Leben. Er ist in einem guten Maß wild und progressiv und am ende des Tages doch bodenständig. Er gibt mir zuneigung, ist aber keine jammerklette.
Mein persönliches Problem, das ich seit geraumer Zeit habe ist also viel schlimmer:
Wann immer ich NICHT bei ihm bin will ich mich von ihm trennen. Ich will mich von ihm los lösen OBWOHL ich ihn liebe. Aber ich muss mich trennen, ich weiß nur nicht warum! Ich habe das Gefühl mich von ihm trennen zu müssen.
Sobald ich aber bei ihm bin und mich trennen will (wir hatten schon 4 solcher gespräche) schaffe ich es einfach nicht ihn zu verlassen. Ich kann ihn dann plötzlich nicht mehr verlassen.
Das ist genau das Gegenteil der Probleme die man sonst immer im Internet findet.
Was ist los mit mir?
Erschwerend kommt hinzu, dass ich sehr leicht von männern zu triggern bin, die mir Aufmerksamkeit und Bestätigung geben und so einer steht auch im Raum. Ich weiß auch, dass der Typ, der da im Raum steht austauschbar ist, aber trotzdem bin ich diesem Mechanismus ausgesetzt.
Mein Freund weiß von ihm und hat im Letzten die Größe mir zu verzeihen (wie so oft schon) und mir zu sagen, dass ich gehen kann, wenn ich möchte und jeder Zeit zurück kommen kann, wenn ich will. Das hat mir natürlich den Schalter raus gehauen.
Wieso will ich ihn verlassen, wenn ich nicht bei ihm bin und krieg es nicht übers Herz, wenn ich bei ihm bin? Ich fürchte es ist nicht die Gewohnheit, ich glaube tatsächlich, dass ich mir meiner ehrlichen Gefühle bewusst werde, sobald ich im Realen vor dieser Entscheidung stehe. Sobald ich nicht bei ihm bin bekomme ich genug rationale Gründe zusammen (die Summe der oben genannten Probleme) um ihn zu verlassen.