janene_12645599Vom Verstand her
ist mir das schon klar. Natuerlich kann ich mir nicht aussuchen, wen oder ob ich jemanden lieben moechte. Was ich aber weiss,ist, dass ich IHN moechte, nicht irgendeinen tollen Menschen.
Mein Problem ist vielleicht auch nicht 100&ig so gelagert wie bei der Verfasserin dieses Threads. Es ist echt schwierig zuerklaeren; meine Zweifel gehen auch mehr in die Richtung, was Liebe ist, wo dann natuerlich auch wieder das Argument aufkommt, dass jeder das fuer sich selber entscheiden muss.
Meine Suche nach der Definition der Liebe laesst sich eventuell auch mit meiner Vergangenheit/ Kindheit ein wenig erklaeren. Meine Familie gehoert/e dem hoeheren Mittelstnad an, uns fehlte also materiell gesehen nichts, mein Bruder und ich bekamen so fast alle kleinen und grossen Wuensche erfuellt. Da aber die Ehe zwischen meinen Eltern mehr als bescheiden lief, meine Mutter (immer noch) unter Zwangsstoerungen (Waschzaengen) und meine Vater absolut damit ueberfordert war, waren wir KInder natuerlich immer aussenvor. Meine Eltern trennten sich, als ich 13 war und wir ( bzw. ich, mein Bruder war psychisch auch total ueberfordert ) waren mit unserer schwer zwangsgestoerten Mutter alleine und ich habe fuenf Jahre meines Lebens ( bis ich mit 18 auszog) im wahrsten Sinne Wortes in unseren Badezimmer verbracht,um meiner Mutter bei ihren Zwangshandlungen zu "helfen".
Das alles klingt zwar so, als ob es gar nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat, fuer mich ist es aber so, dass ich in all den Jahren nicht wirklich jemanden interessiert habe. Wenn man meine Mutter heute fragt, ob sie ihre Kinder liebt,wurde sie mit "ja" anworten und jeder wuerde ihr glauben. Ich denke, sie selber ist davon auch ueberzeugt, sie hat ja "soviel Geld in uns Kinder hineingesteckt".
Niemand kann verstehen, durch was fuer eine Hoelle man mit 13 Jahren geht, wenn man 18 Stunden oder mehr in einem kleinen Badezimmer sitzt, mehr in der Schule fehlt als anwesend ist, nur weil die eigene Mutter sich weigert, eine Therapie zu machen bzw. ihrem Therapeuten aus Scham (laut eigener Ausage) nicht von ihren sehr schlimmen Zwangshandlungen erzaehlt, sondern stattdessen lieber mit ihm beredet, wie sie ihren Ehemann ueber den Tisch ziehen kann, waehrend wir Kinder zu Hause durch die Hoelle gehen. Wenn die Mutter einem droht, sich vor den Zug zu schmeissen, wenn man ihr nicht "hilft", ueber eine Waschzwangattacke zu kommmen?
Vater war auch keine Loesung,er hatte eh eine zu kleine Wohnung und wollte uns auch nicht.
Um auf den Punkt zu kommen: Dies war ungefaehr der Zustand von Geburt an bis ich mit 18 ausgezogen bin. Mir wurde zwar immer von meinem Eltern gesagt, sie "haetten mich lieb",doch gehandelt haben sie beide anders. Mein Vater hat nie Interesse gezeigt fuer irgendetwas, was fuer mich wichtig war und meiner Mutter war es nur wichtig, dass nichts an die Oeffentlichkeit kam ueber die Zustaende bei uns, nur um meinem Vater eins auszuwischen ( der natuerlich in etwa wusste, was bei uns so los war und deswegen ja auch dann abegehauen ist).
So frage ich mich immer: Was ist Liebe? Was genau muss ich fuehlen, wenn ich jemanden liebe. Auch wenn Elternliebe und romantische Liebe selbstverstaendlich unterschiedlich sind,so lernt man doch in der Beziehung zu den Eltern die Grudsaetze kennen. Da ich es nie erfahren durfte, weiss ich auchnicht so genaum, was ich eigentlich fuehlen "muss", wenn ich jemanden liebe. Deswegen denke ich auch,dass es nichts mit meinem Freund zu tun hat, sondern dass es bei jedem anderen genauso waere, denn verliebt war ich ja am Anfang- also die ganze Geschichte mit den Schmetterlingen.
Und selbstverstaendlich weiss ich auch, dass das mit dem Suchen nach Gruenden fuer die Liebe nicht wirklich funktioniert, es passiert eher immer automatisch. Logisch ist Liebe nichts rationales.
LG