Warum immer so viel ...
zurückschauen?
Das Leben lebt sich vorwärts. Dinge, die waren, sind vorbei und kehren nicht mehr zurück.
Wenn ich jemanden liebe und mit ihm zusammen leben möchte, heisst das, dass ich mir im Hier und Jetzt und in der Zukunft schöne Momente verspreche, die das Leben für mich lebenswert machen - egal welche Momante das auch sein mögen, jeder Mensch hofft da auf etwas anderes - Momente der Geborgenheit, der Freude, der Sicherheit, der körperlichen Erfüllung usw.
Das ist die Motivation, die uns treibt, mit anderen Menschen unser Leben zu verbringen.
Bei den wenigsten Menschen ist das eine Art von Hörigkeit, sondern einfach die Sehnsucht, bestimmte Momente zu erleben. Und wenn man bei einem bestimmten Menschen bleibt, dann in der Hoffnung wieder und wieder schöne Momente zu erleben.
Nun ist körperliche Untreue für viele ein gravierender Einschnitt, der ein weiteres Wohlbefinden in der Paarbeziehung beeinträchtigt wenn nicht gar ausschließt.
Langer Rede, kurzer Sinn: Was erwartest Du für Dich und bist Du bereit, dafür die Gefahr einer Wiederholung dieser Untreue auf Dich zu nehmen? Du kennst Deinen Freund am besten: Was also kannst Du gewinnen und was kannst Du verlieren?
Wenn bei diesen Fragen der Saldo positiv ist, würde ich mein Herz in beide Hände nehmen und mir sagen 'ich versuchs'. Es kostet Kraft, aber in der Regel ist die Belohnung dafür ja auch nicht übel.
Jede Geschichte, die zwei Menschen schreiben ist wieder neu und nirgends gibt es eine Gewähr, dass es so oder so läuft. Natürlich gibt es überall Parallelen, aber welche genau das sein werden, weiß man erst hinterher.
Problematisch finde ich nur, die ganze Zeit den Blick rückwärtsgerichtet zu lassen und wie das Kaninchen vor der Schlange darauf zu warten, dass sie zubeißt. Dann lieber Tabula rasa, game over und Neustart.
LG
Larsen