Es kommt mir so vor, als wäre es bei mir sehr kompliziert eine Partnerschaft aufzubauen. Bei mir ist der Gedanke, dass ein Mann mich lieben könnte, den ich dann auch liebe in sehr weiter ferne. Ich empfinde es einfach als abstrus. Bei anderen ist es normal eine Beziehung zu haben und sich Männer in die Frauen verlieben, aber ich hätte mir das bei mir nie vorstellen können. Warum nicht? Hmm, weil ich zwei Jahre lang keine andere Erfahrung gemacht habe. Aber ganz von vorne:
Meine Mutter hatte zwei Ehemänner bevor sie alleinerziehend war, da war ich 12 Jahre alt. Ab dato habe ich mich um meine drei jüngeren Geschwister, damals 2, 3 und 8 Jahre alt gekümmert und den Haushalt erledigt, damit Mama Vollzeit arbeiten gehen konnte. Sie hatte zu dieser Zeit ca. alle 2 Monate nen neuen Typen mit nach Hause angeschleppt. Darunter waren Alkoholiker, Kinderschänder, 10 Jahre jüngere Männer... Ich habe mich dafür verantwortlich gefühlt, dass die Kinder das nicht so mitbekommen. Ich fühlte mich in dieser Zeit häufig einsam und minderwertig, denn ich wollte auch eine ,,normale" Familie haben, denn ich wurde gehänselt, auch von einem Lehrer und von Nachbarn. Zumindest war meine Wahrnehmung so. Mein Ehrgeiz war immer recht gross, da ich es allen beweisen wollte, meine Fachhochschulreife bestand ich mit der Note 1,8. Mit 13 Jahren hatte ich eine Partnerschaft, die 7 Jahre hielt. Danach eine Beziehung, die hielt 3 Jahre. Kurz nach Beendigung dieser Beziehung im Februar 2002 wurde ich schwanger von einem Mann, der lieb war, aber nicht zu mir passte, was ich heute weiss. Damals dachte ich, er hätte mich nur ausgenutzt und würde denken, ich wäre ein totales Dummerchen. Von da an hatte ich nur noch Pech mit meinen ,,Liebschaften", was sicherlich auch an meiner Naivität etc. liegt. Einer der traf sich mit mir, erzählte mir, dass er mich mag, aber nicht wüsste ob er eine Beziehung möchte. Ich habe daran geglaubt ihm schon zu beweisen, dass ich toll bin, und er mich haben will... so ein Blödsinn!!! Dann traf ich den Michael, mit dem ich bis heute eine Beziehung in sexueller Hinsicht führe... aber ganz offen und ehrlich und super-schön. Natürlich war ich anfangs aber auch in ihn verliebt. Dann war da noch einer, mit dem ich dann keinen Sex mehr machte, da ich dann immerhin schon so schlau war, der traf sich ein paar mal mit mir und dann meldete der sich gar nicht mehr. Nach einer Woche schrieb er dann via SMS, dass er den Kontakt abbreche. Und das hat mich ganz krank gemacht, denn ich hab mir tierische Sorgen um ihn gemacht, denn ich konnt mir bei ihm gar nicht vorstellen, dass er so feige und unfair sein würde. Er hat mich mit seinem Verhalten wirklich sehr verletzt. Und jeder Mann hat dieses Misstrauen immer wieder ein bisschen mehr verstärkt. Und um abschließend zu bemerken: Ich mag Sex, ich hasse es nur, wenn Männer meinen, Sex so zu kriegen, indem sie Liebe schwören, aber doch nur Sex meinen.
Naja, und nu... hab ich den Marco kennengelernt... meine Freundin hat das organisiert... Wir telefonierten jeden Abend zwei Std lang... Er mag mich... schrieb er mir gestern... wir telefonierten wieder... das Gefühl des Verleibtseins entfachte wieder... und ich habe ANGST! Angst davor wieder nur verletzt zu werden. Dabei macht er nicht den Anschein, als würde er das machen... am ersten Tag sagte ich ihm, dass ich von ihm Ehrlichkeit erwarte. Trotzdem, ich kann mich nicht gegen diese angst wehren... was soll ich jetzt machen? Soll ich ihm das erzählen? Ich sagte ihm auch, das ich ihn mögen würde, dabei hatte ich ein Gefühl, als müsste ich mich gegen dieses Gefühl des Mögens wehren. Er bemüht sich um mich...
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Silvia