Es ist ein großer Unterschied, ob man verheiratet ist und eine Affäre hat oder ob man Single ist und eine Zweitfrau ist. Und ein weiterer großer Unterschied ist das Alter. Mit Anfang 30 stecke ich eine Affäre ganz anders weg als mit 50.
Es gibt ein Buch das heisst "Die Geliebte" und wenn man das gelesen hat (es ist ein Tatsachenbericht einer ehemaligen Geliebten), dann will man wirklich nicht mehr. Denn es beschreibt all die negativen Elemente einer solchen Verbindung. Der Mann trennt sich in der Regel nie von seiner Ehefrau. Und Ausreden hat er genug. Von Kinder bis Job, bis Image.
Und ja, oft sind es nicht mal die unglücklichen Männer, die fremdgehen, sondern genau die, die schon alles haben...attraktive Ehefrau, Haus, Kinder....es geht um den KICK. Um den geheimen Kick. Es macht ihn high, eine Affäre zu haben, während die Frau an die große Liebe glaubt, um dann irgendwann zu erfahren, es geht ihm um Vergnügen.
Wenn "Frau" damit umgehen kann, ist das alles in Ordnung. Es gibt ja auch Karrierefrauen, die wollen gar keine feste Beziehung, die wollen einfach nur Spass und begehrt werden. Und sie genießen, dass ER gebunden ist, weil er dann keine Forderungen stellen kann. Das alles mag eine gewisse Zeit lang gut gehen. Aber eines Tages kommt ein fader Geschmack dazu. Und zwar dann, wenn man seinen Geburtstag, Weihnachten, Silvester etc. alleine feiert. Wenn er nicht einen Tag Urlaub nehmen kann, weil er Angst vorm Auffliegen hat. Wenn keine gemeinsame Reise möglich ist, weil die Frau die Oberhand vom Konto hat.
Spätestens dann kommt ein tiefer Schmerz in einem hoch. Und alles, was vorher rosarot war, ist plötzlich nur noch dunkel und grau. Und er hat noch nicht mal Verständnis dafür, denn er denkt ja, er ist der größte, beste und tollste. Und dann plötzlich wird die Geliebte - genau wie die Ehefrau - uninteressant. Denn sie stellte Forderungen. Und das, das geht ja gar nicht .
Die Geliebte hat gefälligst zu funktionieren und nicht noch zweite Ehefrau zu spielen.
Alles in allem....eines Tages wird es nur noch entwürdigend. Und man schämt sich vor sich selber. Aber wer mag, darf das ruhig mal 2-3 Jahre ausprobieren. Gewinnen wird IMMER die Ehefrau. Denn sie ist versorgt und bei einer Scheidung hat sie die besten Karten - falls er geht. Meist bleibt er bis er dann irgendwann Opa wird und nebenbei immer noch seine vierte oder fünfte Geliebte hat.
Oder noch schlimmer....er trennt sich irgendwann doch....aber dann garantiert für eine ganz andere Frau. Dann hat man Jahre investiert und wird dann noch sitzengelassen. Und plötzlich sieht man, wie schnell es doch gehen kann, was bei einem selbst ein Jahrzehnt gedauert hat.
Das ist dann wie ein Dolchstoß. Um das zu verarbeiten, braucht man gegebenenfalls ganz viele Jahre. Würde ich niemandem empfehlen. Eine Affäre sollte man so schnell als möglich beenden. Es tut einem einfach nicht gut und dem Umfeld auch nicht.