Ich bitte euch um eure Meinung. Hier einfach mal so viele Fakten wie möglich: Mein Freund und ich (beide Mitte 30) kennen uns seit 3 Jahren, es hat allerdings holprig angefangen. Ich hatte schon mehrere Beziehungen, auch mit einem zusammen gewohnt. Mein Partner noch nicht. Er wohnt 70 km entfernt und wir arbeiten beide in seinem Wohnort, ich allerdings nur noch befristet bis Jahresende. Ich wohne in der Stadt (anonymer), er auf dem Land (Kirchentätigkeit, Ehrenamt, enger Kontakt zu Nachbarn...). Er wohnt im Haus seines Vaters, allerdings ist er schon von der Bedingung abgerückt, dass ich dort mit einziehen muss. Es steht nun eine andere Whg (Eigentum seines Vaters) auf dem Grundstück zur Verfügung. Wenn wir was unternehmen, dann nur bei mir in der Gegend, bei ihm gibt es sowas (großes Kino, Kneipenszene...) alles nicht. Seine Stadt ist grottenhässlich, das bestätigt jeder meiner Arbeitskollegen. Ich würde gern nen Kompromiss finden, eine Stadt auf halber Strecke, nicht ganz so ländlich, zusammen was neues aussuchen und aufbauen usw. Er findet das wirtschaftlich unsinnig und will wegen seiner Hobbies sein Grundstück nie im Leben verlassen. Wir lieben uns sehr, aber wir beide haben den Eindruck, beim Wunsch des anderen "einzugehen". Wobei ich zu wesentlich mehr Kompromissen bereit bin, für ihn gibt es aber nur sein Grundstück. Weil ich "nur" zur Miete wohne, meint er, dass ich nicht an meiner Whg hänge! Habe ne tolle große Wohnung, die ich am liebsten behalten würde. Aber mir ist klar, dass auch ich ihm entgegen gehen muss. Mir geht es nicht um Geld oder Sicherheit, ich möchte mit meinem Partner was Neues aufbauen und Optionen im Leben haben. Für ihn steht fest, dass er das Leben seines Vaters dort fortführt und auch dort sterben wird. Bei der Vorstellung fühle ich mich gefangen. Nun meine Fragen: Sollte man wirklich nur wirtschaftlich denken? Müsste man nicht aus Liebe eine Zwischenlösung finden? Verlange ich zu viel? Kann die Liebe alles auffangen, was dieser Ort in mir anrichten würde?