Hallo. Ich bin neu hier. Hoffe auf Hilfe, gut gemeinte Ratschläge und vielleicht findet sich jemand der mit mir reden, mir zuhören mag.
Ich, Jürgen bin 44, Chrisi ist 33, wir haben drei gemeinsame Kinder, alles Jungs 5, 4 und 2Jahre und leben gemeinsam in unserem eigenen Haus. Wir haben uns Ende 2000 kennengelernt, sind seit Anfang 2001 zusammen. Chrisi ist früh zu mir nach Düsseldorf gezogen. Ich war ihre erste Beziehung und Chrisi war und ist meine einzige Frau. Seit 2007 sind wir verheiratet, 2010, 2012 und 2014 hat sie unsere Kinder zur Welt gebracht. Chrisi ist eine tapfere, mutige und starke Frau. Alle drei kamen auf natürlichem Weg, erste Geburt im KH, zweite war eine geplante Hausgeburt bei der Chrisi fast auf unserer Couch verblutet wäre und mit dem Rettungswagen ins KH gebracht wurde, ich mit dem Neugeborenen hinterher. Die dritte SS hatten wir dann eine Hebamme, die dann im KH die Entbindung ohne Ärzte mit uns gemacht hat. Ich war immer dabei, an der Seite meiner Frau.
In den letzten Jahren gab es um uns herum viel Stress, mit Mietern, mit Bauamt, Pech mit Jobs, wenig Geld... Wir haben schon einige schwere Zeiten zusammen geschafft. Und was jetzt noch akut ist läuft den richtigen Weg. Wir hatten aber auch schöne Zeiten, sonst hätte sie mich wohl nicht geheiratet und drei Kinder von mir gewollt. Eigentlich möchten wir ja auch noch ein viertes, Chrisi möchte gern ein Mädchen.
Zwischen uns beiden gab es aber keinen Stress und keinen Streit. Ich liebe meine Frau und meine Kinder. Ich dachte von ihr das gleiche. Sicher hätte ich mehr im Haushalt tun können, was nicht heisst, dass ich nichts tue. Wir haben wegen Job und Kindern kaum Zeit zu zweit. Selbst beim Sex war alles schön, wir mochten es beide, haben uns Zeit gelassen und viele Zärtlichkeiten ausgetauscht.
Vor zwei Wochen fühlte ich, dass etwas nicht stimmt und sprach mit ihr. Versuchte auf ihr Problem, ihren Wunsch einzugehen. Ich dachte ich bin auf dem richtigen Weg, denn wir kamen uns noch näher, hatten, um es mal anders auszudrücken häufiger sehr liebevoll unseren Spaß miteinander. Es waren schöne Tage, es fühlte dich richtig gut an.
Dann, letzten Freitag kam sie sehr spät nach Hause und kündigte vorab per SMS an, dass wir Reden müssten. Sie hat sich in einen Arbeitskollegen verliebt und sagt sie könne nichts dafür. Sie möchte sich von mir trennen. Es lief noch nichts zwischen ihnen, sagt Chrisi. UND ICH GLAUBE IHR DAS!
Ich liebe Chrisi sehr und möchte sie nicht verlieren, bzw. besser gesagt ich möchte sie zurück erobern. Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass meine Liebe zu ihr nachlassen kann. Wie konnte ihr das nur passieren, ohne dass sie mit mir redet, ohne dass ich was merke (bis auf das vor 2 Wo)? Wieso hatten wir dann auf einmal öfter, intensiveren und zartlicheren Sex? Warum hat die mir das Gefühl vermittelt, dass alles gut ist und sogar noch besser wird? Dabei war sie doch in Gedanken und mit ihren Gefühlen schon weg.
Von Freitag bis Sonntag überrannten mich sämtliche Gefühle. Anfangs hab ich Chrisi angeschrien, ihr Vorwürfe und Schuldgefühle gemacht, ich hab geheult, ich hab sie um eine Chance gebeten, ich bat sie an unsere Familie, die Kinder zu denken, ich bat sie mir zu sagen, was ich falsch gemacht hatte...
Es half alles nichts, sie sagte nur dass sie das mit Sven nicht aufgeben will!
Sie ist doch kein Teenie mehr. Sven nicht aufgeben, aber ihre Familie, die Kinder und mich? Ich weiss wer Sven ist, ein netter, sympathischer Typ. Aber er ist erst 29 und laut Chrisi unerfahren. Der will doch nur seinen Spaß und nicht ne Frau mit 3 Kindern für was ernstes. Dazu kommt, dass unser großer nicht gerade einfach ist. Mit Sven hat das keine Zukunft. Ich möchte einfach nicht, dass Chrisi hinterher die verletzte ist.
Die letzte Woche habe ich alles versucht was mir einfiel um Hilfe zu bekommen, Telefonseelsorge, Mailberatung, Gespräch bei Familienberatung.
Ich hab Chrisi auch gebeten mal mit jemand neutralem zu reden und ihr angeboten ihr meinen zweiten Termin nä. Die. dort zu überlassen. Sie will drüber nachdenken.
Wir sind beide noch zu Hause, leben den Alltag, versorgen die Kinder und erledigen den Haushalt gemeinsam. Wir können miteinander reden, ohne pampig zu sein, ohne Streit. Manchmal kann ich ihr sogar ein kleines Lächeln abgewinnen. Selbst wenn ich sie, wie gewohnt mal berühre, am Arm, oder den Rücken streichel reagiert sie nicht abweisend oder angewidert. Manchmal ist es richtig schön und ich könnte fast den Stress vergessen. Aber mir fehlt halt ihre Unterstützung, ihr Beistand und natürlich ihre Liebe und Zuneigung. Und dann seh ich wieder ein Lächeln von Chrisi und denke, das gilt nicht mir, denn sie hat wieder Nachrichten mit ihm ausgetauscht. Mein Herz schmerzt wieder und das Stück Boden auf dem ich stehe wird immer kleiner...
Ich liebe Chrisi, möchte sie wieder für mich gewinnen. Doch wie schaffe ich das ohne sie noch mehr in "seine Arme" zu treiben? Ich möchte Chrisi wirklich nicht verlieren.
So, das war die Kurzfassung, aber für die jetzige Situation das Wichtigste. Ich weiss, dass es keine Patentlösung gibt. Ich weiss, dass es sehr schlecht aussieht. Aber ich liebe meine Frau und bin bereit alles in meinen Möglichkeiten zu tun damit sie sich zu Hause, mit ihrer Familie, mit mir wohlfühlt. Ich möchte sie glücklich machen. Ich möchte alles versuchen damit dieses kleine fünkchen Liebe zu mir wieder zu einer großen Flamme entfacht.
Ein liebender und verzweifelter Ehemann und Papa.
Jürgen
Chrisi ich liebe dich!