Mein Bruder ist auch Epileptiker
Hallo Mamelick,
grüß Dich erstmal und Kopf hoch!!! Du, das ist jetzt ganz wichtig. Mach' Dir bitte keine Vorwürfe, daß DU nicht da/dabei warst.
Sag mal, Du weisst doch ganz genau, daß Du eine gute Mutter bist, oder? Man kann nun mal seine erwachsenen "Schützlinge" nicht 24 Stunden in diesem Fall "bewachen"...
Meine Mutter hat sich immer schuldig gefühlt, wenn mein Bruder einen epileptischen Anfall hatte. Weil, sie hätte mehr darauf achten sollen, wie er lebt, was er für Stress hat, nein Disco ist nicht wegen dem Licht...
Mindestens 10 mal am Tag hat sie ihn gefragt: "Hast Du Deine Tabletten genommen?"
Was hat er gemacht? Erst recht, je mehr sie ihn auf alles "hingewiesen" hat (logisch, aus der Haut einer Mutter kann man schwer raus).
Deine Tochter hat sich nicht gewaschen....
...mein Bruder ist in die Kneipe! und hat damals für 100 Mark gewettet, er schafft es EX eine Flasche Whiskey auszusaufen.
Hat er auch gemacht - Krankenhaus - und Mutti fix und alle! Und Mutti die Ärzte beschimpft, Ergenyl und Rivotril (oder so ähnlich), total falsch eingestellt!
Je mehr man ihn auf das Thema angesprochen hat, um so unzugänglicher ist er geworden.
Die Sorge, die wir hatten und wie Du auch empfindest, das nehmen sie leider gar nicht sooo ernst war...
Ihr hattet bestimmt des öfteren schon ernsthafte Gespräch darüber, oder?
Liebe Mamelick, jetzt muß sie aber mal entscheiden, was ihr gut tut und wie sie ihr Leben gestalten will. Hat sie in den letzten Wochen ebend nicht hingekriegt und das weiß sie ganz genau! Manchmal erliegt man vielen Dingen und schert sich einen Dreck darum, wie es in ein paar Tagen weitergeht.
Mein Bruder wollte sich gelegentlich durch seine "Eskapaden" immer beweisen, daß er völlig "gesund/normal" ist, Du weißt was ich meine? Und wenn ihnen dann ein Tag der Erinnerung fehlt und die anderen ihnen sagen, "du bist umgefallen", dann haben sie enorm mit sich selber zu kämpfen.
Hier hilft leider weder Dein eigenes Mitleid für sie, Deine eigene "Schuldzuweisung", noch Tabletten- und Lebensweisebelehrung.
So hart wie das jetzt klingt, (leider) die Erfahrungen allesamt, werden sie selber machen müssen und provozieren sie auch teilweise.
Irgenwann macht es klick und sie denken um, bis dahin weiß keiner, wie weit der Weg ist.
Die Sorge, daß man seinem Kind nicht helfen kann, weil es mit dem Kopf.....irgenwohin knallt, diese Ängste, kann ich Dir sehr gut nachvollziehen, Mamelick.
Wie gesagt, da mein Bruder das selbe miterlebt wie Deine Tochter (bei ihm hat es mit 13 angefangen), bitte schreib mir, wenn Du magst an miss38@freenet
Viele, viele Gedanken und Ereignisse schreibt man hier einfach nicht...
Aber ich wäre da, wenn Du möchtest
Ich wünsche Deiner Tochter gute Besserung, alles Liebe und Gute, und Dir und Deinem Mann natürlich auch.
Ganz lieb und verbunden an Euch gedacht -
Miss38