Hallo zusammen, Danke vorab fürs Lesen, leider langer Text.
bin in einer verzweifelten Lage. Seit 11 Jahren mit Freud zusammen, wohnen seit 2 Jahren zusammen und vor 6 Monaten kam der Heiratsantrag. Hochzeit ist in 1,5 Monaten. Nun ist es so, dass ich schon vor dem Antrag an der Beziehung gezweifelt habe. Aber irgendwie dachte ich in diesem Moment, es wäre die Lösung, es würde sich was ändern, wir müssten endlich einen anderen Weg zusammen gehen, einen verbindlicheren sozusagen, der zusammenschweißt. Wir hatten viele Hoch und Tiefs in unserer Beziehung, verschiedene Charaktäre, immer wieder Streitigkeiten, belastende Sachen wie: er kommt nicht gerne mit auf Familienfeste- Treffen, Probleme im Alltag hinzukommen oft Sticheleien und Respektlosigkeiten von seiner Seite , die mich sehr gestört haben. Egoistische Verhaltensweisen etc. , keine gemeinsamen Hobbies. Ich habe mich oft von ihm nicht unterstützt gefühlt, sondern wurde eher oft kritisiert etc Nun haben wir nach dem Antrag geredet und ich habe erklärt, dass ich einiges ändern muss, damit ich mit guten Gewissen in die Ehe gehen kann. Ein wenig hat sich die Situation geändert, er gibt sich auch mehr Mühe, aber manche Sachen lassen sich nicht so schnell ändern. Mir fehlt die Freude, die Zuversicht, ich grübel seit Monaten und bin in meinem Zweifel gefangen. Dann vor 4 Wochen kam ein großer Knall nachdem ich in meiner Verzweiflung gesagt habe, dass ich so mit all den kleinen, aber vielen Problemen nicht heiraten kann. Er ist danach total ausgerastet, natürlich Vorwürfe etc. ich bin daraufhin für 1 Woche zu meiner Freundin, in dieser Wochen habe ich ein Auf und Ab erlebt: Erleichterung, danach tiefe Trauer , alles quer Beet. Nach 2 Tagen kamen dann die Anrufe, Nachrichten von ihm, dass ich zurück nach Hause soll und dass er alles ändern wird , dass er ohne mich nicht leben will, dass er alles tun möchte um mich glücklich zu machen etc. Ich bin zurück nach Hause ( nicht ganz überzeugt ) und ich muss sagen , die letzten 2 Wochen waren sehr schön, er hat sich sehr viel Mühe gegeben , doch ich kann noch immer nicht alles geben. Und als er jetzt mit den Vorbereitungen weitermachen wollte, habe ich wieder dieses schwere Gefühl im Bauch. Es waren ja nur 2 Wochen Harmonie, wer sagt mir dass es so bleibt ?! Mein Kopf sagt einfach, nein, das ist nicht das Richtige für mich, da wartet ein anderer Weg auf mich, aber auf der anderen Seite kann ich nicht loslassen, könnte ich ihm nie in die Augen sehen und sagen, ich verlasse dich, ich lasse dich nach so vielen Jahren hängen. Ich habe so Schuldgefühle. Und was ist wenn es doch ein Fehler ist und ich bereue es, vermisse ihn dann zu sehr etc..Gestern wollte ich ehrlich sein und habe gesagt ( nach ganz großer Überwindung), dass ich noch immer Zweifel habe und dass ich mich den Vorbereitungen nicht vollen Herzens hingeben kann und da war er so verzweifeltwie ich ihm das nur antun kann, kurz vor der Hochzeit etc. Aber was soll ich machen, schweigen und dann einen Tag vorher dann doch weglaufen ? Wieso kann ich keine klare Entscheidung treffen ? Ich weiss auch nicht, ob meine Gefühle noch reichen, ich habe ihn sehr lieb, ohne Frage, aber reicht das ? Ich habe bis vor 2-3 Jahren nie an meinen Gefühlen gezweifelt, ich habe ihn von Herzen geliebt, aber irgendwie hat sich was geändert. Andererseits komme ich nicht von ihm los, wenn ich daran denke ihn zu verlassen, ist so als ob ich ihn sterben lassen würde, also ob was in mir stirbt. Wieso streubt sich dann dennoch alles in mir gegen diese Hochzeit. Ich bin 36 Jahre alt, wir haben uns zusammen was aufgebaut und jetzt kann ich diesen letzten Schritt nicht gehen. Aber verlassen kann ich ihn irgendwie auch nicht. Dazu muss ich sagen, dass ich schon sehr traditionell bin, ich möchte doch sehr gerne heiraten, Kinder , Haus etc aber irgendwie bin ich der Meinung er ist vielleicht doch nicht der Richtige. Alle fragen mich schon nach der Hochzeit. Ich halte das nicht mehr aus und auch er verzweifelt daran und das tut mir so weh. Was würdet ihr machen ?