Hallo,
Ich brauche glaube ich ein paar Meinungen und vorallem etwas Hilfe. Doch vorweg erzähle ich einfach mal ein bisschen. Für den langen Text entschuldige ich mich schon mal vorab, aber es tut glaube ich ganz gut mal alles zu schildern.
Ich wohne nun schon etwas über einem Jahr mit meinem Freund zusammen und ich liebe ihn wirklich überalles. Darüber bin ich mir sehr sicher.
Zu ihm: Er hatte eine sehr schwere Kindheit, wurde in der Schule ständig mit Niederschlägen (schlechten Noten) konfrontiert. Teilweise konnt er dafür nix (Deutsch = Legastheniker). Dennoch schlug das ziemlich stark auf seine Entwicklung aus..Er war damals auch beim Psychiater. Die anderen Kinder lachten ihn oft aus, auch wegen dem Aussehen (war ein Übergewichtes Kind). Seine Eltern sind und waren mit Kindern meiner Meinung nach überfordert. Bis zum Schluss (Ausbildung) meinten Sie er wäre ein Nichts, er würde auch die Prüfung nicht schaffen (hat er dennoch. Darüber gefreut haben Sie sich auch nicht).
Ich bin froh ihn aus dieser Familie relativ schnell heraus geholt habe, auch wenn sie mich dafür kein Stück leiden können. Und mir sowie ihm das ausdrücklich zeigen (Kontakt abgebrochen etc). Aber es geht ihm auch schon viel besser, er ist ziemlich enttäuscht von ihnen. Über die ganzen Jahre hinweg.
Er ist ein sehr liebevoller Mensch, denkt auch an einen und überrascht einen immer wieder mit Kleinigkeiten. Und sehr romantisch kann er auch sein.
Aber was ihm ganz gewaltig fehlt ist Selbstvertrauen. Er traut sich einfach nichts zu.
Mein Problem liegt langsam daran, dass ich nicht weiss wie ich mit bestimmten Situationen umgehen soll. Ich denke vieles hängt schon mit seiner Vergangenheit zusammen.
Denn unser größter Streitpunkt ist der Haushalt. Er hat einen Beruf wo er mitten in der Nacht arbeiten muss. Da er gerade noch am Führerschein ist (6 monate nun) fahre ich seit diesen 6momaten ihn nachts zur arbeit. Das bedeutet ich stehe mit auf und lege mich später wieder hin. Mittags ist er dann zuhause. Ich bin ein sehr ordentlicher Mensch und kann es echt nicht haben wenn alles herum liegt. Ich weiss nicht warum aber ich bin der Ansicht das er wenigstens 1/2-1 Stunde bevor er schlafen geht etwas tun kann fur den Haushalt. Wiederwillig tut er das dann manchmal. Man muss ihn aber immer darauf hinweisen. Wenn ich das zu oft tue kommt entweder: "Ja Mama. Oder: es ist ja eh nicht recht wenn ich das mache. Ich mache ja nie was richtig. Jeder motzt mich nur an. Ich kann nix". Problem ist dabei das er halt wirklich es nicht richtig tut aber auch über das sehe ich mittlerweile schon hinweg. Lobe ihn trotzdem etc. Oder versuche ihm es zu zeigen wie man es richtig macht aber auch da wird er gleich sauer weil er ja nix können würde. Das verzweifelt mich etwas.
Einerseits versuche ich ihm zu helfen ihn zu motivieren etc. Und anderer Seits erwische ich mich dabei wie ich nach und nach langsam die Geduld verliere und wütend werde wenn wieder nix gemacht wurde oder eben halt nicht richtig. Ich frage mich langsam ob ich der Situation gewachsen bin. Wie gesagt ich liebe ihn und er ist sonst so ein netter lieber voller Mensch.
Wenn er dann nachmittags mal nichts getan hat weil er so müde ist und sich gleich schlafen gelegt hat dann sage ich halt okay machen wir halt nun gemeinsam mehr (normalerweise kocht er und ich putze weiter, wenn er mittags was getan hat) aber das passt ihm auch nicht. Wir haben ja dann zu wenig zeit füreinander. Das führt dann meist erneut zum Streit weil es ja irgendwann mal gemacht werden muss.
Mhm. Ich weiss irgendwie nicht ob ich irgendwie falsch reagiere oder eine falsche Einstellung habe? Wäre froh über paar Meinungen oder tipps. Danke!