Liebe Leser und Mitschreiber,
schon lange lese ich regelmäßig in diesem Forum und finde mich häufig in den Beiträgen wieder.
Heute allerdings brauche ich einen Rat,weil ich nicht mehr weiter weiß.
Seit über 4,5 Jahren bin ich mit meinem Freund zusammen.
Ich habe noch nie jemanden so geliebt wie ihn,ich mag ihn als Menschen und als Freund, der Sex ist großartig,aber in der Beziehung fehlt mir einiges.
In diesem Jahr schließe ich mein Studium ab und möchte gerne eine Perspektive haben mit dieser Beziehung, aber er äußert sich nicht dazu.
Wir sprechen sehr viel miteinander,aber sobald es um Zukunft geht, macht er keine Aussagen mehr.
Er sagt,dass er mich liebt, aber dass er sich momentan noch nicht einmal für sich selbst eine Zukunft vorstellen kann.
Ich möchte später eine Familie haben, er möchte mal auch, mal auf keinen Fall Kinder.
Soll ich weiter an dieser Liebe festhalten und hoffen,dass er sich in Bezug auf Lebens- und Familienplanung ändert,wenn er erstmal sein Studium begonnen hat?
Oder soll ich mich trotz Liebe von ihm trennen?
Der Vollständigkeit halber versuche ich mal einen "Problemaufriss" unserer Beziehung ;):
Mein Freund und ich kennen uns seit etwa 5 Jahren.
Ich habe ihn kennen gelernt,als ich grade aus einer Beziehung kam, und habe mich sofort in ihn verliebt.Er hatte einige kurze Beziehungen und Affären,aber eine ernsthafte Beziehung hatte er nicht und laut seiner Aussage hat er auch nie eine andere Frau geliebt.
Von Anfang an hat er sich mir gegenüber eher unverbindlich verhalten, ich hatte das Gefühl,dass er mich zwar mag,aber dass er keine Beziehung mit mir will.
Dennoch hat er gesagt,dass er mit mir zusammen sein möchte (offiziell waren wir das ja auch), aber ich habe mich nie aufgehoben oder gebraucht gefühlt bei ihm.
So ging es ein paar Jahre,wir hatten viele schöne Momente,aber das Grundproblem, nämlich dass ich das Gefühl hatte, er hat sich nicht auf mich eingelassen, blieb.
Ich habe die ganze Zeit über studiert und werde in diesem Jahr mein Studium abschließen.
Er hat alles abgebrochen, seine Schule, den Zivildienst, seine Ausbildung, Praktika.
An sich hat mich das nicht gestört, aber ein Verhalten hat unsere Beziehung belastet. Er hat sich phasenweise stark zurückgezogen, hat mit mir nicht offen gesprochen, saß den ganzen Tag vorm Computer und so etwas wie eine gemeinsame Lebensplanung kam von ihm nie.
Im Laufe der letzten Jahre gab es einige Trennungen, woraufhin wir uns immer wieder versöhnt haben.
In all der Zeit habe ich nie daran gezweifelt,dass ich ihn liebe, aber sein Anteil an der Beziehung hat mich belastet.
Im letzten Jahr dann bin ich in seine Wohnung eingezogen, innerhalb weniger Tage hat er sich vollkommen verändert und es kam zur endgültigen Trennung.
Ich habe sehr darunter gelitten anfangs, ich habe geweint, im Bett gelegen, er hat mir körperlich gefehlt und als Mensch, unsere Gespräche habe ich vermisst...aber sein Verhalten habe ich nicht vermisst.
Im ganzen haben wir ein halbes Jahr keinen Kontakt gehabt, ich habe sogar einen liebevollen neuen Mann kennen gelernt...doch auch nach sechs Monaten Funkstille und trotz neuer Liebe wusste ich,dass ich ihn noch immer liebe.
Wir haben uns dann wieder gesehen,dann haben wir telefoniert....haben so viel geredet.
Und ich hatte den Eindruck,er hatte sich verändert, er war so gesprächsfreudig, wusste plötzlich, welchen Beruf er lernen wollte, wollte mich sogar heiraten.
Ich war anfangs sehr skeptisch,aber da ich ein Mensch bin,der an Liebe glaubt,habe ich mich wieder auf ihn eingelassen, anfangs in Form einer Wochenendbeziehung und jetzt wohnen wir zusammen.
Zusammenwohnen, Sex, Reden, gemeinsame Unternehmungen...das alles klappt wunderbar.
Aber ich habe das Gefühl,dass er abblockt,sobald es um Verantwortung und um eine feste Bindung geht.
Ich bin jetzt an einem Punkt,wo ich daran zweifel,ob ich trotz der Gefühle für immer so weiter leben sollte...wie beurteilt ihr das Ganze?
Ich freue mich schon jetzt auf eure Ratschläge,Meinungen und Fragen :)!
Vielen Dank, Maia